Archivbild: BR Streik am 14.11.2019
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Warnstreik beim BR – Auswirkungen auf das Programm

Warnstreik beim BR – Auswirkungen auf das Programm

Die Gewerkschaften Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) haben die Beschäftigten des Bayerischen Rundfunks zu einem rund 48-stündigen Warnstreik aufgerufen. Das hat Auswirkungen auf das Programm. Alle Infos hier.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Seit Mittwochmorgen um 3.30 Uhr wird der Bayerische Rundfunk (BR) bestreikt – und zwar bis Freitag, 9. August 2024, um 3.59 Uhr. Der Streik wird von den Gewerkschaften Verdi und dem Bayerischen Journalisten-Verband (BJV) organisiert. Sie fordern unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Anhebung der gezahlten Honorare, Lizenzen, Gagen sowie Vertragspauschalen um 10,5 Prozent. Auch eine verbesserte Unterstützung der Altersvorsorge für feste Freie durch einen dauerhaften Zuschuss steht auf der Liste der Forderungen der Gewerkschaften.

Auswirkungen des Streiks

Der Warnstreik führt zu spürbaren Änderungen im Programm des öffentlich-rechtlichen Senders. Betroffen sind unter anderem einzelne Hörfunkwellen. So übernimmt BR24 voraussichtlich bis zum Mittwochabend das Programm von Bayern 1. Bayern 2 übernimmt zeitweise ebenfalls Bayern 1 bzw. sendet phasenweise Ersatzprogramm. Die stündliche Nachrichtenversorgung ist bis auf Weiteres gesichert. Auf Bayern 1 entfallen am Mittwoch und Donnerstag die Regionalnachrichten und die Mittagsendungen aus den sechs Regionalstudios.

Auch beim BR-Fernsehen gibt es Auswirkungen: Die Abendschau wird am Mittwoch nicht wie gewohnt live, sondern als Aufzeichnung und ohne Regionalsplitting gesendet.

Nach Angaben von Verdi-Gewerkschaftssekretärin Annette Greca beteiligen sich an dem Warnstreik Beschäftigte an allen Standorten des BR in Bayern, im Hauptstadtstudio in Berlin und im Homeoffice. Bis Mittwochmittag hätten rund 500 Mitarbeitende die Arbeit niedergelegt.

Der Anlass für den Warnstreik ist die laufende Tarifrunde, bei der sich die Gewerkschaften und der BR trotz fünf Verhandlungsrunden nicht einigen konnten.

Tarifverhandlungen: Das Angebot des Bayerischen Rundfunks

In der fünften Runde der Gehaltstarifverhandlungen vom 8. Juli hatte der BR den Gewerkschaften ein verbessertes Angebot vorgelegt. Dieses sieht bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Steigerung von 4,71 Prozent zum 1. Oktober 2024 vor. Die Leermonate seit 1. Januar 2024 würden für die aktiven Mitarbeitenden über eine Einmalzahlung ausgeglichen. Das Angebot gilt entsprechend auch für freie Mitarbeitende. Bei den Auszubildenden, Volontierenden, Werkstudierenden und Dualstudierenden wurde eine Erhöhung um ca. acht Prozent angeboten. Zudem hat der BR angeboten, bei den Mitgliedern von Symphonieorchester und Rundfunkorchester die Wartezeiten für eine höhere Vergütungsstufe zu beschleunigen. Beim Chor kann der BR sich eine überproportionale Steigerung der Gehälter vorstellen.

Verwaltungsdirektor Albrecht Frenzel sagte: "Die finanziellen Rahmenbedingungen haben sich nicht geändert. Trotzdem versuchen wir, im Sinne eines fairen Miteinanders ein gutes Gesamtpaket zu schnüren."

Verdi: Kein Kaufkraftausgleich

Verdi-Gewerkschaftssekretärin Greca kritisierte, das bisherige Angebot des BR biete den Beschäftigten keinen Kaufkraftausgleich, wie ihn die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst in der letzten Tarifrunde erhalten hätten.

Die Gewerkschaften betonten deswegen, dass es keine andere Wahl gebe, als zu streiken, um die BR-Leitung an die zentrale Rolle der Mitarbeitenden zu erinnern. "Da die Verhandlungen in sämtlichen Rundfunkanstalten im Wesentlichen auf der Stelle treten", heißt es beispielsweise vom Bayerischen Journalisten-Verband, "wollen wir vor unserer nächsten Verhandlungsrunde am kommenden Montag [...] ein starkes Zeichen setzen." Die sechste Verhandlungsrunde findet am 12. August statt.

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