Viele Bäume stehen auf einer großen Wiese.
Bildrechte: BR/Laura Nadler
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Mehrere hundert Nordmanntannen auf einer 12 Hektar großen Plantage. Doch auch hier gibt es heuer weniger Bäume als sonst. Und: Sie sind teurer.

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Weihnachtsbäume in diesem Jahr wohl teurer und weniger Auswahl

Weihnachtsbäume in diesem Jahr wohl teurer und weniger Auswahl

In knapp drei Monaten ist Heiligabend. Neben Glühwein, Kinderpunsch und Plätzchen freuen sich viele ganz besonders auf ihren Weihnachtsbaum im Wohnzimmer. Doch ganz so leicht wird es mit dem perfekten Tannenbaum in diesem Jahr nicht.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Gibt es 2024 tatsächlich einen Weihnachtsbaum-Engpass? Ganz so dramatisch wird die Lage wohl nicht sein. Dennoch ist schon jetzt klar: 2024 werden an den Verkaufsständen weniger Weihnachtsbäume zur Auswahl stehen als in den Jahren zuvor. Und vor allem muss für die beliebten Nordmanntannen tiefer in die Tasche gegriffen werden. Christbaumzüchter stehen auch dieses Jahr wieder vor enormen Herausforderungen.

Weniger Tannenbäume wegen der Trockenjahre 2017/18

Für die veränderten Rahmenbedingungen gibt es laut Stefan Feistauer, Inhaber des Weihnachtsbaumbetriebs Heinz Schorr im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, mehrere Gründe. Einer davon: "In den Trockenjahren 2017/18 sind sehr viele Pflanzen kaputt gegangen. Die mussten dann natürlich erst nachgepflanzt werden und sind dementsprechend später erntereif", erklärt Stefan Feistauer, der gemeinsam mit seiner Frau Nicole Feistauer-Schorr den Familienbetrieb in zweiter Generation führt.

Weihnachtsbäume zwischen zwei bis vier Euro teurer

Weiter erklärt er: "Das ist wie bei jedem anderen Produkt auch. Zum einen gibt es weniger Bäume, zum anderen steigen auch der Mindestlohn und die Düngepreise. Deshalb wird sich das auf jeden Fall ein kleines bisschen auf den Endpreis auswirken." Durchschnittlich wird der Weihnachtsbaum in diesem Jahr voraussichtlich zwischen zwei bis vier Euro pro Meter mehr kosten.

Enormer Preisunterschied zwischen Discounter-Baum und selbst gezüchteter Tanne

Der Familienbetrieb Schorr züchtet auf seiner zwölf Hektar großen Plantage in Markt Taschendorf mehrere Hundert Weihnachtsbäume. Eine Nordmanntanne mit knapp 1,70 Meter Höhe kostet hier 40 Euro aufwärts. Zum Vergleich: Bei einem Discounter erhält man einen Tannenbaum schon oft ab 20 Euro.

Für viele Christbaumzüchter wird das Jahr 2024 deshalb zu einer besonderen Herausforderung. Nicole Feistauer-Schorr weiß: "Unsere Bäume kann man mit den Discounter-Bäumen eigentlich gar nicht vergleichen. Unsere Tannen werden für jeden Kunden kurz vor Weihnachten frisch geschlagen. Die Discounter-Bäume werden oft aus Dänemark importiert und schon jetzt geschlagen."

Warum fängt der Baum schnell an zu nadeln?

Nicht selten kämen Menschen während der Weihnachtsfeiertage zu den Schorrs, weil ihr Discounter-Baum bereits anfängt zu nadeln. "Das ist dann natürlich schade für die Leute, aber passiert bei Discounter-Bäumen häufig, weil sie einfach nicht frisch sind." Sie würde dann versuchen, noch eine passende Tanne zu finden und die Leute glücklich zu machen. "Die Wahrscheinlichkeit, dass bei uns ein Baum nach wenigen Tagen anfängt zu nadeln, ist relativ gering", sagt die Züchterin. "Das passiert nur, wenn der Baum eine Krankheit hat, die von außen nicht sichtbar ist", erklärt Feistauer-Schorr.

Geheimrezept für eine lange Haltbarkeit des Weihnachtsbaums

Damit der Weihnachtsbaum so lange wie möglich frisch bleibt und nicht direkt an Heiligabend das Wohnzimmer mit Tannennadeln dekoriert, hat Nicole Feistauer-Schorr noch ein paar Tipps parat: Es ist auf jeden Fall wichtig, dass der Baum nicht von minus zehn Grad in die warme Wohnung kommt. Er sollte zum Beispiel erst in einen Keller, damit er sich akklimatisieren kann. Dann ist es gut, den Baum, bevor er in der Wohnung aufgestellt wird, unten am Stamm noch ein Stück abzuschneiden, damit er durch die Rinde Wasser aufnehmen kann. Und: Es ist wichtig, in den Christbaumständer Wasser einzufüllen, damit sich der Baum selbst gut versorgen kann."

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