Leere Verkaufsbuden auf dem Nürnberger Hauptmarkt.
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Die Absage der Weihnachtsmärkte hat dem Tourismus in Nürnberg und anderen fränkischen Städten stark zugesetzt.

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Weihnachtsferien in Mittelfranken ein Tourismus-Flop

Die Absage der Weihnachtsmärkte in Bayern hat dem Tourismus in Mittelfranken einen schweren Schlag versetzt. Viele Hotels mussten Stornierungen verkraften. Auch Gaststätten hatten zu leiden. Die Weihnachtsferien – ein touristischer Reinfall.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Nürnberger Christkindlesmarkt ist normalerweise der Touristenmagnet schlechthin und das wichtigste Ereignis des Jahres. Hotels und Gaststätten in der ganzen Region profitieren davon. Nachdem er kurz vor der Eröffnung abgesagt werden musste, gingen bei den Hotels in Nürnberg viele Stornierungen ein.

Christkindlesmarkt-Absage: Stornierungen in Nürnberg

Drei Viertel der Buchungen seien bei den befragten Betrieben wieder abgesagt worden, berichtet der stellvertretende Leiter der Nürnberger Tourismuszentrale, Gerhard Arnold. Kommende Woche wolle man sich mit den Hotel- und Gasthausbetreibern treffen. "Ich gehe davon aus, dass es keine positiven Rückmeldungen geben wird", sagte Arnold auf Anfrage von BR24.

Schwieriger Dezember

Traditionell sei der Dezember vom Tourismus-Aufkommen her einer der stärksten Monate in Nürnberg. Der vergangene Monat sei jedoch sehr, sehr schwierig gewesen. Im Dezember 2021 habe die Tourist-Information am Hauptmarkt 3.300 Kundenkontakte gezählt. Im Dezember vor Corona waren es dagegen rund 16.000.

Große Verluste auch in Weihnachtsstadt Rothenburg

Auch in Rothenburg ob der Tauber war der Dezember schwierig. Eigentlich seien die Hotels in der Stadt ausgebucht gewesen. Mit der Absage des Reiterlesmarktes seien die Stornierungen gekommen, berichtet Robert Nehr vom Tourismusamt. Konkrete Zahlen zu Übernachtungen lägen noch nicht vor, allerdings zeichne sich schon jetzt ein Verlust ab. Vor Corona machten die Tourismusbetriebe in der Weihnachtszeit 20 Prozent ihres Jahresumsatzes.

Weniger Umsatz in der Gastronomie

Eine positive Bilanz zieht Touristiker Nehr aber in Bezug auf die Rothenburger Weihnachtsstadt. Mit "Glühweingärten" mit Getränke- und Essensbuden, die die Gäste nach der 2G-Regel besuchen konnten, hätten Gastronomen in ihren Außenbereichen dennoch ein wenig Weihnachtsstimmung geschaffen. Das sei von den Gästen auch gut angenommen worden. An den Wochenenden seien auch viele Tagesgäste nach Rothenburg gekommen. Geschäfte und Gaststätten hätten dennoch weniger Umsatz gemacht. "2G und 2G+ ist eine Hemmschwelle für unbeschwertes Bummeln", so Nehr.

Bescheidene Tourismus-Ausbeute im Nürnberger Land

Auch in den Steigerwald und das Nürnberger Umland kamen in den Weihnachtsferien nur wenige Gäste. "Es war sehr bescheiden", sagte Petra Hofmann vom Tourismusverband Nürnberger Land. Hotels, Ferienwohnungen und Gaststätten seien nicht gut gebucht worden, weil viele Familienfeiern nicht stattgefunden hätten. Der Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands im Landkreis habe ihr berichtet, dass er zum ersten Mal überhaupt sein Restaurant am zweiten Weihnachtsfeiertag schließen musste, "und er war nicht der Einzige bei uns", so Hofmann.

Zahlen im Steigerwald minimal besser

Aus Sicht von Jana Barnz vom Steigerwaldtourismus in Scheinfeld waren die Buchungen in den Weihnachtsferien zwar besser als im vergangenen Jahr, "aber wir haben noch lange nicht die Zahlen wie vor Corona". Immerhin sei auch der Besuchermagnet Baumwipfelpfad in Ebrach in den Weihnachtsferien geöffnet gewesen. Vergangenes Jahr war er wegen Corona noch geschlossen.

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