Eine sogenannte Schwergewitterlage wie am Samstagabend kommt nach Angaben eines Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) "ein- bis zweimal im Jahr in Deutschland vor". Der Schwerpunkt habe am Abend über Rheinland-Pfalz gelegen, sagte Wetter-Experte Adrian Leyser der Deutschen Presse-Agentur.
Aber auch die nordrhein-westfälische Stadt Dortmund hatte das Unwetter zu spüren bekommen – ausrechnet zum Achtelfinale der DFB-Elf gegen Dänemark. Nach gut einer halben Stunde fing es heftig zu regnen an, es blitzte und donnerte. Die Spieler flüchteten zurück in die Kabine, vom Tribünendach prasselten Wasserfälle auf die unteren Zuschauerränge. Nach 20 Minuten wurde die Partie fortgesetzt und konnte ohne weitere Zwischenfälle zu Ende gespielt werden (Endstand: 2:0).
Public Viewings in Wasser gefallen
"Es war aber richtig, das Spiel zu unterbrechen", sagte der Meteorologe Leyser. Aufgrund des Unwetters wurden die Public Viewings am Friedensplatz und im Westfalenpark aufgelöst, wie die Polizei Dortmund mitteilte. Ebenso in Gelsenkirchen musste das Public Viewing wegen der Gewitterfront vorzeitig beendet werden.
Auch in anderen Teilen Deutschlands, etwa in Frankfurt am Main, wurden Public Viewings abgesagt. In München dagegen konnte das Public Viewing, wie gewohnt, stattfinden.
Nur vereinzelt schwere Sturmböen in der Nacht
Auch für die Nacht hatte der Wetterdienst schwere Gewitter prognostiziert. Allerdings waren diese nicht ganz so heftig, wie angekündigt. Es habe doch "nur ganz vereinzelt schwere Sturmböen und orkanartige Böen gegeben", sagte ein DWD-Sprecher. Diese seien vor allem in Rheinland-Pfalz und in Hessen lokal aufgetreten. "Wir dachten aufgrund von Modellen, dass das bisschen flächiger auftritt, aber das ist tatsächlich nicht passiert."
Die stärkste Böe sei in Frankenberg in Hessen mit 107 Kilometern pro Stunde gemessen worden. "Ansonsten blieb es in der Regel unter 100 km/h", sagte er. Das große Gewitter, das aus vielen einzelnen Gewitterzellen bestand, sei in der Nacht vor allem über das Saarland, Rheinland-Pfalz, Teile Hessens und Westfalens gezogen.
Unwetterwarnung aufgehoben
Inzwischen wurde die Unwetterwarnung aufgehoben. Dem DWD zufolge "wird weiterhin vor starken Gewittern in Nord- und Ostdeutschland gewarnt. Lokal eng begrenzt können noch einzelne schwere Gewitter mit heftigem Starkregen in der Nordosthälfte bis in den Vormittag nicht ausgeschlossen werden."
Aussichten für Sonntag, Montag und Dienstag
Am Sonntag soll es auch in Bayern etwas abkühlen. Noch am Samstag hatte der Wetterdienst Höchstwerte bis zu 34 Grad im Freistaat gemessen: Für Sonntag sind Temperaturen zwischen 22 und 27 Grad vorausgesagt. Der Montag zeigt sich wechselnd stark bewölkt mit etwas Regen oder Regenschauern. Ähnlich soll es am Dienstag werden, gelegentlich ist bei Höchstwerten von 22 Grad etwas Regen vorhergesagt.
Mit Informationen von dpa.
Grafik: Bayernkarte – Wetterwarnungen des DWD
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert über Wetterlagen und gibt auch im Ernstfall amtliche Warnungen heraus. Abgestuft werden diese in vier Kategorien:
Stufe 1 (gelb, Wetterwarnung) / Stufe 2 (orange, Warnung vor markantem Wetter) / Stufe 3 (rot, Unwetterwarnung) / Stufe 4 (dunkelrot, Warnung vor extremem Unwetter) / Lila: Hitzewarnung / Rosa: UV-Warnung / Grün: Keine Warnung / Schraffiert: Vorab-Warnung
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