Die heiße Phase des Sommers beginnt, ganz wortwörtlich. Vergangenes Jahr war der Juli der weltweit heißeste Monat seit Messbeginn. Angesichts einiger öffentlicher Sportereignisse ist zu hoffen, dass dieser Rekord heuer nicht gebrochen wird:
Bis zum 14. Juli läuft die EM in Deutschland und bis zum 21. Juli die Tour de France durch Frankreich. Ebenfalls bis zum 14. Juli wird außerdem in Wimbledon Tennis gespielt, am 26. Juli beginnen die Olympischen Sommerspiele in und um Paris und nicht zu vergessen: Am 7. Juli findet in Franken der Triathlon "Challenge Roth" statt.
Jenseits von Sport und Wetter gibt es einige Veränderungen für Verbraucherinnen und Verbraucher, die wichtig werden.
Rentenzahlungen steigen – Pflegeversicherungs-Beiträge auch
Rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland bekommen ab dem 1. Juli höhere Rentenzahlungen auf ihre Konten: Der Rentenwert steigt um 4,57 Prozent. Damit liegt die Anhebung heuer deutlich über der Inflationsrate, die im Mai bei 2,4 Prozent gelegen hatte. Der Rentenwert ist der Betrag, der einer abschlagsfreien monatlichen Rente aus Beiträgen eines Durchschnittsverdieners für ein Jahr entspricht.
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Außerdem wichtig für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in die Pflegeversicherung einzahlen: Zum 1. Juli steigt hier der Beitragssatz von aktuell 3,05 auf 3,4 Prozent. Der Beitragszuschlag für Kinderlose steigt von 0,35 auf 0,6 Prozent.
Kabelanbieter werben um Kundschaft
Seit dem 30. Juni dürfen Wohnungsvermieter die Kosten für die Sammelverträge mit ihren Kabelanbietern nicht mehr einfach so auf die Mieterinnen und Mieter umlegen. Deshalb haben alle, die zur Miete wohnen und weiterhin per Kabel Fernsehen wollen, jetzt die Qual der Wahl. Sie müssen eigene Verträge abschließen.
Auf dem Anbietermarkt ist dadurch ein Wettkampf um die Kundschaft ausgebrochen und wer noch keinen neuen Vertrag abgeschlossen hat, sollte nichts voreilig entscheiden. Bei den Verbraucherschutz-Organisationen gibt es Hilfe bei der Auswahl. Als Faustregel gilt: Mehr als zehn Euro sollte niemand für einen gewöhnlichen Kabelanschluss zahlen.
"Blackbox" für das Auto wird Pflicht
Anstelle von mühsamen Beweisfotos und teuren Gutachten soll künftig verstärkt die Technik helfen, wenn im Straßenverkehr ein Unfall passiert. Ab dem 7. Juli müssen neu zugelassene Autos mit einem sogenannten Event Data Recorder (EDR) ausgestattet sein. Ähnlich wie bei der Blackbox in Flugzeugen soll der bei einem Unfall einen kurzen Zeitraum vor und nach dem Crash aufzeichnen. Ziel ist es, den Unfallhergang sicherer rekonstruieren zu können.
Dabei werden lokal Daten gespeichert, die Auskunft über Geschwindigkeit, Motorendrehzahl, Airbag-Auslösung oder den Lenkwinkel geben. Verbaut ist der Datenspeicher meistens im Airbag-Steuergerät. Zusätzlich wird der Einbau eines Hinweissignals verpflichtend, das bei Überschreiten der Geschwindigkeitsgrenze ertönt.
Flaschendeckel müssen hängenbleiben
Damit nicht mehr so viel kleiner Plastikmüll aus den Recycling-Kreisläufen herausrutscht, gilt ab dem 3. Juli nun offiziell eine Neuerung, die vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern schon aufgefallen sein dürfte: Einwegflaschen aus Kunststoff haben jetzt nur noch festsitzende Verschlüsse. Sie dürfen sich also nicht mehr komplett abschrauben lassen, sondern bleiben an einer Art seidenem Faden aus Plastik an der Flasche hängen.
Was sonst noch wichtig ist:
- Vor allem auf Sony-Fernsehern verschwindet die Netflix-App [externer Link]. Wer die behalten will, muss sich mit einem Streaming-Stick behelfen.
- Beim Zuschuss für sogenannte "Pflegehilfsmittel zum Verbrauch" [externer Link] tut sich etwas: Ab 1. Juli ist in der ambulanten Pflege eine Beratung verpflichtend, bevor Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel oder Schutzkleidung im Wert von maximal 40 Euro pro Monat bezuschusst werden.
- Der Barcode wird 50: In Deutschland kam der Barcode erstmals im Juli 1974 in einem Augsburger Lebensmittelgeschäft zum Einsatz. Es dauerte nicht lange, da waren nahezu alle Produkte mit Strichcode versehen. Happy Birthday, gestreifter Freund!
- In Bayern beginnen die Sommerferien: Ab dem 29. Juli bis zum 9. September bleiben die Schulen im Freistaat geschlossen.
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