Bereits vor zwei Wochen hat sich die Deutsche Bischofskonferenz bei ihrer Tagung in Augsburg einstimmig auf ein Papier verständigt, in dem sie Rechtsextremismus und völkischen Nationalismus scharf verurteilt. Nun wird das Thema auch die bayerischen Bischöfe bei der Freisinger Bischofskonferenz beschäftigen.
Man wolle im Dialog mit den Menschen bleiben, die sich von rechtspopulistischen Botschaften angezogen fühlen, erklärte der Passauer Bischof Stefan Oster bereits bei der Tagung der Deutschen Bischofskonferenz in Augsburg.
Bischof Oster gegen Rechtspopulismus und Linksextremismus
Nun legte Oster in einer Stellungnahme zum "Marsch für das Leben" nach und stellte sich hinter die Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar". Die darin enthaltene Empfehlung, "die AfD eher nicht zu wählen", trage er mit. Die Partei habe sich seit ihrer Gründung ständig weiter radikalisiert.
Die Kultur des politischen Diskurses werde "auch durch die AfD und ihre Entwicklung fortwährend schlechter, Polarisierungen nehmen massiv zu". Ein wirkliches Interesse an demokratischer Willens- und Meinungsbildung könne er dort kaum erkennen, stattdessen werde fundamentale Systemkritik stärker.
Zugleich äußerte sich der Passauer Bischof besorgt über einen "Einfluss linker, vor allem linksextremer politischer Strömungen". Dieser trage ebenfalls zur Polarisierung bei. Bisweilen ähnelten sich beide Seiten, "hier das völkisch-identitäre Denken, dort ein wokes Identitätsdenken". Letztlich zielten beide auf einen Umbau der Gesellschaft zu autoritären Systemen ab. Die deutschen Bischöfe hielten es deshalb für problematisch, wenn sich bekennende Christen bei politischen Wahlen für Extrempositionen entschieden.
Wer rechtsextreme Parolen verbreite, der habe auch als ehren- oder hauptamtlicher Mitarbeiter in der Kirche nichts zu suchen, so die Deutsche Bischofskonferenz vor zwei Wochen. Wie sich diese Forderung nun konkret auf alle kirchlichen Gremien bayernweit übertragen lässt, dafür sucht nun die Freisinger Bischofskonferenz Lösungen.
Weitere Themen: Krankenhäuser, Religionsunterricht, Hochschulen
Außerdem wollen die bayerischen Bischöfe über die Situation der katholischen Krankenhäuser, über die Zukunft des Religionsunterrichts und über die katholischen Hochschulen in Bayern sprechen.
Die Freisinger Bischofskonferenz ist die Versammlung der Bischöfe der sieben bayerischen Diözesen Augsburg, Bamberg, Eichstätt, München und Freising, Passau, Regensburg und Würzburg sowie der Diözese Speyer. Vorsitzender der Konferenz ist der Erzbischof von München und Freising Kardinal Reinhard Marx. Die Frühjahrstagung dauert bis Donnerstag.
(mit Material von KNA)
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