Niedersachsen, Hannover: Kirsten Fehrs, amtierende Vorsitzende des Rates der EKD, spricht bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung einer Studie zum Missbrauch in der evangelischen Kirche. (zu dpa: «EKD-Ratsvorsitzende lobt katholische Bischöfe») Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Die amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs warnt vor "der Wahl rechtsextremer Parteien einschließlich der AfD".

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Nach katholischen Bischöfen: Auch EKD warnt vor AfD

Nach katholischen Bischöfen: Auch EKD warnt vor AfD

Nach der Erklärung der katholischen Bischöfe, die AfD sei für Christen nicht wählbar, zieht nun auch die Evangelische Kirche in Deutschland nach: Die Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs warnt ausdrücklich vor der Wahl der AfD.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Nachdem sich die katholischen Bischöfe bei ihrer Vollversammlung vergangene Woche in Augsburg mit einer Grundsatzerklärung von der AfD abgegrenzt haben, zieht nun auch die Evangelische Kirche in Deutschland nach.

Rechtsextremisten stellten die "Grundwerte unseres Zusammenlebens" in Frage, erklärte die amtierende EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs am Montag. Völkisch-nationale Gesinnungen sowie menschenverachtende Haltungen und Äußerungen aber seien nicht mit den Grundsätzen des christlichen Glaubens vereinbar.

Ratsvorsitzende Fehrs warnt vor Wahl der AfD

"Wir ziehen daraus die gemeinsame Konsequenz, vor der Wahl rechtsextremer Parteien einschließlich der AfD zu warnen, weil sie Minderheiten ausgrenzen und die Demokratie gefährden", so die Hamburger Bischöfin, die nach dem Rücktritt von Annette Kurschus im November an der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland steht.

Im Zusammenhang mit ihrer Warnung vor der AfD verwies Fehrs auf einen Beschluss der EKD-Synode von Anfang Dezember. Damals hatte das evangelische Kirchenparlament dazu aufgerufen, "ausschließlich Parteien aus dem demokratischen Spektrum zu wählen, die sich für eine offene Gesellschaft der Vielfalt und ein gerechtes, demokratisches Gemeinwesen einsetzen".

Bischöfin fordert mehr Interesse für die Motive, AfD zu wählen

Ähnlich wie die katholischen Bischöfe betont auch die amtierende EKD-Ratsvorsitzende, wie wichtig es sei, mit denjenigen im Gespräch zu bleiben, die mit Rechtsaußen-Parteien sympathisierten. "Wir müssen uns deutlich mehr dafür interessieren, was die Gründe dafür sind", so Kirsten Fehrs.

Die zahlreichen Demonstrationen der vergangenen Wochen gegen rechtsextremes Gedankengut begrüßt die Bischöfin. Das Engagement der Menschen mache sie zuversichtlich, "dass unsere Demokratie dieser Herausforderung gewachsen sein wird."

Auch Bayerns Protestanten wollen sich abgrenzen

Auch der evangelische Landesbischof Christian Kopp hatte am Freitag im Gespräch mit dem BR angekündigt, die bayerische Landeskirche wolle sich von der AfD abgrenzen. Dabei gehe es nicht darum, Wählerinnen und Wähler der AfD vorzuführen, betonte Kopp. Er halte es aber für wichtig zu zeigen, was aus der AfD geworden sei. Von einer Wirtschaftspartei habe sich die AfD entwickelt zu einer Partei, "die ganz klar rechtsextremistische Positionen vertritt".

Mit Material von epd.

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