Es gibt viele Legenden rund um die Bärbele und Klausen und in jedem Ort wird das Brauchtum etwas anders zelebriert: Es gibt andere Kleidervorschriften oder Abläufe. Eines haben sie alle gemein: Die Bärbele und Klausen sehen ziemlich furchteinflößend aus.
- Zum Artikel: Klausentreiben in Oberstdorf 1969
Bärbelespringen am Namenstag der Heiligen Barbara
Die Bärbele sind meist junge, unverheiratete Frauen, die sich alte Dirndl anziehen, ein Fell überwerfen und Kopftücher tragen. Um nicht erkannt zu werden, setzen sie zudem eine selbst gestaltete Maske zum Beispiel aus Moos oder anderen Naturmaterialien auf. Beim so genannten Bärbelespringen am Namenstag der Heiligen Barbara treiben die Frauengestalten dem Brauch zu Folge den Winter mit seinen bösen Geistern aus.
Kinder bekommen kleine Gaben
Mancherorts ziehen sie dabei von Haus zu Haus und fegen symbolisch alles Schmutzige und Unanständige zu den Haustüren hinaus. Oft haben sie für die Kinder kleine Gaben dabei – Äpfel, Nüsse oder Plätzchen. Wer ihnen zu nahe kommt, vor allem wenn es sich dabei um Männer handelt, der riskiert den einen oder anderen Hieb mit der Rute. Bärbeletreiben finden am 4. Dezember meist ab dem frühen Abend (ca. 18 Uhr) statt.
Dämonen und Wintergeister vertreiben
Die Klausen sind dann rund um den Nikolaustag (am 5.12. und 6.12.) unterwegs. Im sogenannten Klausenhäß stecken junge, unverheiratete Männer. Sie sind vermummt mit dicken, zotteligen Pelzen und geschmückt mit Geweihen, Hörnern und riesigen Kuhschellen. Mit Ruten bewaffnet laufen die wilden Gesellen lautstark durch die Gassen. Auch sie wollen die bösen Wintergeister und Dämonen vertreiben, die in den langen dunklen Nächten unterwegs sein sollen und den Menschen Angst machen. Die Klausen müssen auch selbst möglichst schaurig und furchteinflößend aussehen. Denn damit gaukeln sie vor, dass in den Dörfern und Städten bereits Geister ihr Unwesen treiben.
Brauch soll es schon mehr als 2000 Jahre lang geben
Woher der Brauch genau stammt, das ist umstritten. Laut Allgäu GmbH gibt es ihn aber schon über 2000 Jahre lang. Vorsicht ist geboten, wer den Klausen zu nahekommt. Sie sind frech und ein Rutenhieb kann ganz schön schmerzhaft sein. Das Klausentreiben in den Ortschaften beginnt meist zwischen 18 und 20 Uhr. In vielen Dörfern und Städten gibt es Glühweinstände und Bratwurst-Buden.
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