Eine Straßenbahn in Augsburg
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Eine Straßenbahn in Augsburg (Symbolbild)

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Zehn Jahre Coolrider in Augsburg: Mut im Nahverkehr wird geehrt

Zehn Jahre Coolrider in Augsburg: Mut im Nahverkehr wird geehrt

Mehr als 750 Schülerinnen und Schüler aus der Region Augsburg wurden bereits zu sogenannten "Coolridern" ausgebildet. Sie zeigen im Nahverkehr Zivilcourage, wenn es brenzlig wird. Nun wurden sie vom bayerischen Innenminister geehrt.

Das Coolrider-Projekt, das in Augsburg vor zehn Jahren nach Nürnberger Vorbild gestartet wurde, hat sich in der Region fest etabliert. Jugendliche lernen hier, wie sie in Konfliktsituationen im öffentlichen Nahverkehr sicher und deeskalierend eingreifen können. Mehr als 750 junge Menschen aus Augsburg, Krumbach und Gersthofen wurden inzwischen geschult, so die Stadtwerke Augsburg.

"Coolrider sind junge Menschen, die nicht wegschauen, sondern handeln, wenn es nötig ist", betonte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) heute bei der Jubiläumsfeier im Cinemaxx-Kino Augsburg. Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Eva Weber zeichnete er die neuesten Coolrider aus.

Mutige Coolrider im Alltag

Nina, eine 14-jährige Schülerin aus Augsburg, ist eines der vielen Beispiele für erfolgreiche Coolriderinnen und Coolrider. Kürzlich erlebte sie eine Auseinandersetzung in der Straßenbahn, als eine ältere Frau ein junges Mädchen verbal angriff. Nina blieb nicht passiv, sondern griff ein: Sie sprach die Situation an und zog damit die Aufmerksamkeit der anderen Fahrgäste auf sich. So konnte die angespannte Lage schnell entschärft werden. Für Nina war diese Erfahrung entscheidend: "Es ist wichtig, hinzuschauen", sagte sie.

Sicherheit durch Zusammenarbeit

Das Coolrider-Projekt [externer Link] wird von den Stadtwerken Augsburg in enger Kooperation mit dem Innenministerium und der Polizei unterstützt. Ziel ist es, Jugendliche frühzeitig zu sensibilisieren und ihnen das nötige Wissen zu vermitteln, um Konfliktsituationen zu entschärfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.

Auch Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) lobte das Engagement: "Zivilcourage zu zeigen ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je." Zusätzlich betont Weber, dass die Prävention oberste Priorität habe: "Es geht darum, Eskalationen zu verhindern, bevor sie überhaupt entstehen."

Weitere Coolrider gesucht

Die enge Zusammenarbeit zwischen den Stadtwerken, der Polizei und dem Innenministerium ermöglicht den Jugendlichen, in einem geschützten Rahmen zu lernen und gleichzeitig in realen Situationen Verantwortung zu übernehmen.

Das Coolrider-Projekt ist ein wichtiger Baustein für mehr Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr und ein Vorbild für andere Städte. Schulen, die Interesse an der Ausbildung haben, können sich weiterhin bei den Stadtwerken Augsburg melden, um ihre Schüler zu Coolridern auszubilden.

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