Blau-weißer Zug von Go-Ahead auf der Strecke Riesbahn
Bildrechte: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Zugausfälle auf der Riesbahn: Kein Ende in Sicht

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Zugausfälle auf der Riesbahn: Kein Ende in Sicht

Keine gute Zwischenbilanz nach einem halben Jahr für das Bahnunternehmen Go-Ahead auf der Riesbahn. Seitdem das Unternehmen die Strecke bedient, häufen sich die Zugausfälle und Verspätungen. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Kein Ende in Sicht: Bei der Zwischenbilanz von Go-Ahead zur Riesbahn machte die Geschäftsführung deutlich, dass es nicht klar ist, wann die Züge auf der Strecke von Donauwörth über Nördlingen nach Aalen wieder regulär fahren. Fabian Amini aus der Go-Ahead-Geschäftsführung sagte: "Ich werde Ihnen heute nichts versprechen, was ich nicht auch halten kann!"

Konzept bis Ende der Woche

Wann die gehäuften Zugausfälle aufgrund defekter Züge und fehlender Lokführer Vergangenheit sind, wollte sich Amini im Gespräch mit dem BR nicht festlegen. "Wir planen, bis Ende der Woche ein Konzept zu entwickeln, wie sich das im Augsburger Netz weiterentwickelt." Ein konkretes Datum für einen Regelbetrieb nannte Amini nicht. Schon vor dem Start im Dezember hatte Go-Ahead einen ausgedünnten Fahrplan für die Züge im Nördlinger Ries angekündigt, weil nicht rechtzeitig ausreichend Lokführer eingestellt werden konnten. Dazu kamen dann Probleme mit den Zügen des Herstellers Siemens, die im Winterwetter nicht funktionierten.

Lokführer-Mangel Hauptursache für Zugausfälle

Zahlen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) belegen, dass die Zahlen der Zugausfälle von Go-Ahead auf der Riesbahn in den meisten Monaten um ein Vielfaches höher sind als beim Vorgänger-Betreiber, der Deutschen Bahn. Wie ein roter Faden zieht sich vor allem der Lokführer-Mangel bei Go-Ahead durch die letzten Monate. Bereitschaften könnten nicht besetzt werden, deshalb führten kurzfristige Erkrankungen beim Personal zu Zugausfällen, erklärte Amini. Aber aktuell befänden sich 150 Lokführer bei Go-Ahead in der Ausbildung. Nach der Deutschen Bahn sei man mittlerweile der zweitgrößte Ausbilder in Deutschland.

Zugreisende verärgert

Vor Ort in Möttingen machten viele ihrem Ärger Luft: Mütter, deren Kinder nicht pünktlich zur Schule kämen, Leute, die nachts in Augsburg strandeten, oder Pendler, deren Züge fast eine ganze Woche lang jeden Tag ausfielen. Auch Möttingens Bürgermeister Timo Böllmann war vor Ort. Er berichtet von vielen Textnachrichten, die ihm seine Bürgerinnen und Bürger mittlerweile schicken würden, wenn wieder ein Zug ausfalle – "immer mit dem Hinweis: Bürgermeister, tu was!" Auch nach der Zwischenbilanz war der Bürgermeister nicht ganz zufrieden. Ihm fehle ein konkreter Zeitpunkt, ab wann der Verkehr normal laufe, sagte er dem BR.

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