Archivbild: Taliban-Kämpfer
Bildrechte: picture alliance/dpa/MAXPPP | Antonin Burat / Le Pictorium

Archivbild: Taliban-Kämpfer

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Taliban vollstrecken öffentliche Hinrichtung

Er soll einen Mann getötet und dessen Motorrad und Handy gestohlen haben: Zum ersten Mal seit ihrer neuerlichen Machtübernahme in Afghanistan haben die Taliban einen verurteilten Straftäter öffentlich hingerichtet.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die radikalislamischen Taliban in Afghanistan haben erstmals seit ihrer Rückkehr an die Macht einen Menschen öffentlich hingerichtet. Der wegen Mordes verurteilte Mann sei am Mittwoch in Farah, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, "während einer öffentlichen Versammlung von Einwohnern" hingerichtet worden, teilte ein Taliban-Sprecher mit.

Die genaue Form der Hinrichtung wurde nicht genannt. Jedoch seien bei der Vollstreckung des Urteils hochrangige Taliban-Vertreter sowie weitere Zuschauer anwesend gewesen, hieß es.

Mann hatte Raubmord angeblich gestanden

Der jetzt Hingerichtete wurde den Angaben zufolge verurteilt, weil er vor fünf Jahren einen Mann getötet und dessen Motorrad und Mobiltelefon gestohlen haben soll. Die Familie des Opfers habe ihn des Verbrechens beschuldigt. Der Angeklagte habe die Tat vor Gericht gestanden.

Mitte November hatte die Taliban-Führung die Richter des Landes zur vollen Umsetzung des islamischen Rechts und seines Strafenkatalogs aufgefordert - dazu gehören öffentliche Hinrichtungen, Steinigungen und Auspeitschungen sowie bei Dieben die Amputation von Gliedmaßen.

14 Afghanen im November öffentlich ausgepeitscht

Die radikalislamischen Taliban hatten bei ihrer erneuten Machtübernahme im August vergangenen Jahres zunächst angekündigt, weniger hart vorgehen zu wollen als während ihrer ersten Herrschaft von 1996 bis 2001.

Inzwischen aber wird die Miliz immer radikaler. Erst im November dieses Jahres hatten die militanten Islamisten 14 Menschen im Osten des Landes öffentlich auspeitschen lassen. Die USA hatten das als "entsetzliches als auch gefährliches Zeichen" dafür gewertet, dass die Taliban immer trotziger würden und der Welt zeigten, dass sie die Politik der Vergangenheit wieder aufnähmen.

Mit Informationen von dpa, AP und AFP

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!