Das Logo der 74. Internationalen Filmfestspiele auf der Pressekonferenz zur Vorstellung Bekanntgabe des Berlinale-Programms 2024.
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Nach tagelanger Kritik an Einladungen für AfD-Politiker zur Berlinale-Eröffnung hat die Festivalspitze die Parteivertreter wieder ausgeladen.

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Ausgeladen: Berlinale-Eröffnungsgala nun doch ohne AfD-Politiker

Ausgeladen: Berlinale-Eröffnungsgala nun doch ohne AfD-Politiker

Der Aufschrei war groß nach den Enthüllungen der vergangenen Wochen, dass AfD-Politiker auf der Gästeliste der Eröffnungsgala der 74. Berlinale standen. Jetzt hat die Festivalleitung ihre Meinung geändert: Die AfD-Vertreter wurden wieder ausgeladen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Nach tagelanger Kritik an Einladungen für AfD-Politiker zur Berlinale-Eröffnung hat die Festivalspitze die Parteivertreter wieder ausgeladen. Gerade angesichts der Enthüllungen der vergangenen Wochen zu antidemokratischen Positionen sei es wichtig, unmissverständlich Stellung zu beziehen für eine offene Demokratie, teilte die Berlinale-Spitze am Donnerstag - eine Woche vor Festivalbeginn - mit.

"Wir haben daher heute alle zuvor eingeladenen AfD-Politiker*innen schriftlich ausgeladen und sie darüber informiert, dass sie auf der Berlinale nicht willkommen sind", schrieb das Leitungsduo Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian in einer Mitteilung. Vertreter der Partei waren zuvor - wie bisher üblich - zur Eröffnung eingeladen worden und hatten auch angekündigt, zu kommen.

Berlinale: AfD-Ansichten "widersprechen Grundwerten der Demokratie"

Fünf Politiker wurden den Angaben nach von der Eröffnungsgala am 15. Februar ausgeladen. Die AfD und viele ihrer Mitglieder hätten Ansichten, die den Grundwerten der Demokratie zutiefst widersprächen. In Zeiten, in denen rechtsextreme Personen in die Parlamente kämen, wolle die Berlinale klar Position beziehen, heißt es.

Viele Menschen hatten die Einladungen zuvor kritisiert. Nach der "Correctiv"-Recherche und den seither stattfindenden Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und gegen die AfD hatte die Debatte an Fahrt aufgenommen. Ein AfD-Sprecher sagte auf Nachfrage, die Partei wolle sich am Freitag äußern.

Wie reagieren andere Festivals?

"Durch den aktuellen Diskurs wurde noch einmal ganz deutlich, wie sehr das Engagement für eine freie, tolerante Gesellschaft und gegen Rechtsextremismus zur DNA der Berlinale gehört", teilte die Berlinale weiter mit. Sie engagiere sich seit Jahrzehnten für demokratische Grundwerte und gegen jede Form von Rechtsextremismus. Die Filmfestspiele betonten aber auch: Die Diskussion zum Umgang mit AfD-Politikern betreffe auch andere Organisationen und Festivals. "Diese Debatte muss gesamtgesellschaftlich und gemeinsam mit allen demokratischen Parteien geführt werden."

Kulturstaatsministerin Roth: "Respektieren Entscheidung"

Kulturstaatsministerin Claudia Roth zeigte Verständnis für die Ausladung. "Es liegt bei der Berlinale-Leitung, abschließend darüber zu entscheiden, wen sie zur Eröffnung einladen und wen nicht und wir respektieren diese Entscheidung", sagte ein Sprecher der Grünen-Politikerin der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Zu Wochenbeginn hatte ein Sprecher Roths die Einladungen noch verteidigt.

"Die Berichte zu dem Geheimtreffen in Potsdam haben jüngst sehr deutlich zutage gefördert, wie in der AfD darüber nachgedacht wird, einen großen Teil der Bürgerinnen und Bürger in diesem Land zu entrechten und zu deportieren", so der Sprecher. "Es ist verständlich, dass Filmschaffende aus Deutschland, Europa und der Welt sich dafür einsetzen, dass Rassisten und Demokratiefeinde keinen Platz bei der Berlinale haben sollten."

Berlinale ohne "safe space" für Minderheiten?

In einem offenen Brief vom 2. Februar war zuvor die Rücknahme von zwei Einladungen an AfD-Politiker gefordert worden. Mit den Geladenen der AfD befürchteten die Unterzeichner, dass die Eröffnungsfeier des internationalen Filmfestivals nicht mehr als sicherer Ort gelten könne für Juden, BIPOC, LGBTI oder andere Minderheiten. Mehr als 200 Kulturschaffende, vor allem aus der Filmbranche, hatten den Protestbrief unterschrieben.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals. Die nächste Ausgabe läuft vom 15. bis zum 25. Februar 2024.

Mit Informationen von dpa

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