Ein Foto vom 28. Januar 2023 zeigt Mitarbeiter des Department of Fire and Emergency Services, die nach der radioaktiven Kapsel suchten.
Bildrechte: Evan Collis/DEPARTMENT OF FIRE AND EMERGENCY SERVICES/dpa

Ein Foto vom 28. Januar 2023 zeigt Mitarbeiter des Department of Fire and Emergency Services, die nach der radioaktiven Kapsel suchten.

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Winzige radioaktive Kapsel in Australien wiedergefunden

Erleichterung in Westaustralien: Spezialgerät in einem Fahrzeug hat radioaktive Strahlung angezeigt, die von einer fieberhaft gesuchten Kapsel ausging. Das bei einem Transport verloren gegangene Objekt soll auf eventuelle Schäden untersucht werden.

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Manchmal gelingt auch die Suche nach der Nadel im Heuhaufen: In Australien konnte eine großangelegte Suchaktion nach einer winzigen, hochradioaktiven Kapsel erfolgreich beendet werden. Wie es von Seiten der Regierung in Westaustralien hieß, dauerte die Operation sieben Tage. Das Suchgebiet erstreckte sich entlang einer 1.400 Kilometer langen Autobahnstrecke - das gesuchte Objekt hat jedoch nur einen Durchmesser von sechs Millimeter und eine Länge von acht Millimeter.

"Westaustralier können heute Nacht besser schlafen"

Wie die Regionalregierung mitteilte, wurde die Kapsel des Bergbauriesen Rio Tinto am Morgen gefunden, nachdem sie bei einem Transport vor etwa zwei Wochen verschwunden war. "Es ist wirklich eine Nadel im Heuhaufen, die gefunden wurde, und ich glaube, Westaustralier können heute Nacht besser schlafen", sagte der regionale Katastrophenschutzminister, Stephen Dawson.

Die Kapsel war Mitte Januar beim Transport von einer Eisenerzmine nahe der Bergbaustadt Newman nach Perth vom Lastwagen eines Subunternehmens von Rio Tinto gefallen. Erst beim Ausladen, Tage später, wurde ihr Verlust entdeckt.

Warnungen vor Strahlenkrankheit

Die Gesundheitsbehörden hatten die Bevölkerung nach Bekanntwerden des Verlustes gewarnt, sich der Kapsel nicht auf weniger als fünf Metern zu nähern: Sie enthalte so viel hochradioaktives Cäsium-137, dass ein Aufenthalt im Radius von einem Meter einen Effekt auf den menschlichen Körper habe wie "zehn Röntgenbehandlungen pro Stunde" und akute Strahlenkrankheit auslösen könnte.

Bei der Suche setzen die Behörden auf Fahrzeuge mit montierten portablen Strahlungsdetektoren, die erhöhte Strahlung im Radius von 20 Metern erkennen können. Nach Angaben von Feuerwehrsprecher Darren Klemm wurde das Objekt zwei Meter neben der Straße gefunden. Er sprach von einem "großartigen Ergebnis".

Kontamination unwahrscheinlich

Der Chief Health Officer von Westaustralien, Andrew Robertson, erklärte, die Wahrscheinlichkeit, dass jemand durch die Strahlenquelle kontaminiert wurde, sei äußerst gering.

Kapsel wird nun auf mögliche Schäden untersucht

Die Kapsel wurde nach dem Fund in einem Bleicontainer gesichert und soll über Nacht an einem sicheren Ort in Newman gelagert werden. Am Donnerstag wird sie zu einer Einrichtung des Gesundheitsministeriums transportiert und dort auf eventuelle Schäden untersucht.

Die radioaktiven Kapseln werden im Bergbau in Strahlungsmessgeräten verwendet. In der Region von Newman wird vor allem Eisenerz abgebaut. Der britisch-australische Bergbauriese Rio Tinto hatte sich für den Vorfall entschuldigt.

Wie wird Suche bezahlt?

"Es ist mir ein Rätsel, wie so etwas von der Ladefläche eines Lastwagens fallen kann", hatte Minister Dawson erklärt. Zu dem Vorgang laufen Untersuchungen. Es wird angenommen, dass sich im Container durch die Vibrationen bei der Fahrt ein Bolzen gelöst hat und die Mini-Hülse durch das Bolzenloch fiel. Es gilt als unwahrscheinlich, dass es zu einem juristischen Verfahren kommen wird. Derzeit versucht die Regierung von Westaustralien aber zu klären, wie die teure und aufwendige Suche bezahlt werden soll.

Mit Informationen von AFP, Reuters und dpa

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