Die wichtigsten News zum Bahnstreik im Überblick
- Bahn hofft auf normalen Verkehr am Samstag (17.30 Uhr)
- Privatbahnen in Bayern fahren größtenteils (12.55 Uhr)
- Im Fernverkehr fallen 80 Prozent der Züge aus (08.32 Uhr)
- Zum Service: Bahnstreik: Diese Rechte haben Fahrgäste
- Zum Hintergrund: Worum es beim Tarifkonflikt der GDL mit der Bahn geht
22.00 Uhr: GDL beendet Warnstreik
Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL ist beendet. Die Züge sollen schnellstmöglich wieder im gewohnten Takt fahren, so die Bahn. Dennoch könne es noch zu einzelnen Ausfällen kommen.
Im Video: GDL-Streik verlangt Pendlern viel Geduld ab
17.30 Uhr: Bahn hofft auf normalen Verkehr am Samstag
Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL hat bundesweit zu massiven Beeinträchtigungen im Zugverkehr geführt und wird am Samstag für "sehr stark belegte Züge" sorgen. Die Deutsche Bahn (DB) gehe aber davon aus, dass sie "nahezu das vollständige Angebot wird fahren können", wie Unternehmenssprecher Achim Stauß sagte. "Einzelne wenige ausfallende Züge als Folgewirkung aus dem Streik der GDL sind insbesondere im morgendlichen Betriebsanlauf möglich", teilte der bundeseigene Konzern online mit. Fahrgäste sollen, wenn möglich, ihre Fahrt noch weiter verschieben.
Am Freitag habe die DB im Fernverkehr einen Notfahrplan anbieten können, sodass etwa 20 Prozent der IC- und ICE-Züge fahren konnten, sagte Stauß. Auch im Regionalverkehr erstellte das Unternehmen einen Ersatzfahrplan. Hier gab es aber "deutliche regionale Unterschiede", in manchen Regionen hätten gar keine Züge fahren können.
14.50 Uhr: GDL-Warnstreik – Erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr
Der Warnstreik bei der Deutschen Bahn hat am Freitagmorgen auch in Bayern im Fern- und Regionalverkehr zu starken Einschränkungen geführt. Die Münchner S-Bahn fuhr am Freitagmorgen nach Angaben der Bahn auf den meisten Linien wegen des Warnstreiks nur im Stundentakt. Die S2 war alle 40 Minuten unterwegs, die S8 zum Flughafen alle 20 Minuten. Bei der Nürnberger S-Bahn waren laut einer Bahn-Sprecherin zunächst nur einzelne Züge unterwegs. Auch bei den Regionalzügen der Bahn fielen die meisten Verbindungen aus.
Bei der Länderbahn entfielen am Morgen alle Alex- und Oberpfalzbahn-Züge auf der Strecke Regensburg – Schwandorf. Go-Ahead kündigte an, dass auf der Strecke München-Lindau nicht alle Züge wie geplant unterwegs sind. Die Bayerische Regiobahn BRB teilte ihren Fahrgästen mit, sie müssten mit "geringen Beeinträchtigungen" rechnen. Die GDL bestreikt neben der DB auch den Bahnbetreiber Transdev. Zudem gab es Einschränkungen auf Strecken, an denen die Fahrdienstleiter in den Stellwerken streikten. Ein Sprecher des Bahnbetreibers Agilis sagte, alle Züge und alle Strecken seien in Betrieb. Nur wegen eines Streiks in der Nachtschicht im Stellwerk Plattling habe es eine Beeinträchtigung gegeben.
CSU-Chef Markus Söder sagte in München, er habe "langsam" kein Verständnis mehr dafür. Wenn nach so einem Schneechaos, genau eine Woche später ein derartiger Streik angesetzt werde, "finde ich das manchmal ein bisschen ichbezogen". Zwar dürfe jeder streiken, aber man solle es in einem Umfeld machen, "dass die Menschen Verständnis haben". Viele Bürger hätten dafür kein Verständnis mehr.
13.30 Uhr: Umfrage - 60 Prozent haben kein Verständnis für Streik
Während sich Gewerkschaftschef Claus Weselsky siegessicher zeigt, sind viele Menschen in Deutschland laut einer Umfrage des Instituts YouGov genervt vom erneuten Warnstreik. Knapp 60 Prozent der Befragten sagten, sie hätten kein Verständnis für den Ausstand der GDL. 30 Prozent hingegen äußerten Verständnis für den Arbeitskampf.
Zählt man die Arbeitskämpfe der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) aus der ersten Jahreshälfte mit, ist es in diesem Jahr der vierte Warnstreik, der für die Fahrgäste zu weitreichenden Einschränkungen führt.
13.22 Uhr: 35-Stunden-Woche Knackpunkt der Verhandlungen
Bahnsprecher Achim Stauß wirft der GDL "unkollegiales" Verhalten vor. Zum einen werde gerade noch daran gearbeitet, den Bahnbetrieb in Süddeutschland wegen des Winterwetters wieder in Gang zu bringen. "Gleichzeitig müssen sie auf den Fahrplanwechsel vorbereiten, der am Sonntag auf dem Programm steht", sagte Stauß.
Die Tarifrunde zwischen Bahn und GDL hatte offiziell Anfang November begonnen. Knackpunkt ist die GDL-Forderung nach einer 35-Stunden-Woche im Schichtdienst – derzeit sind es 38 Stunden. Die Bahn lehnt Verhandlungen darüber ab und hält die Forderung angesichts des Fachkräftemangels für nicht umsetzbar.
Der Politologe und Gewerkschaftsexperte Wolfgang Schröder forderte von der Bahn mehr Kompromissbereitschaft. Die kategorische Ablehnung habe "die starke Polarisierung in diesem Konflikt erst ermöglicht", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dabei sei die 35-Stunden-Woche "kein utopisches Ziel".
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warf der GDL hingegen Egoismus zulasten des Landes vor. "Die Interessen dieser kleinen Gewerkschaft sind offenbar wichtiger als Funktionsfähigkeit des ganzen Landes", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Bild". Der Warnstreik sei "viel zu kurzfristig angesetzt worden", Bürger und Kommunen hätten praktisch keine Zeit gehabt, "sich umzustellen".
13.07 Uhr: GDL-Chef Weselsky – "Werden Bahn knacken"
Im Tarifstreit der Lokführer mit der Deutschen Bahn hat sich der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, kämpferisch gezeigt. Während der Warnstreik der GDL weite Teile des Bahnverkehrs in Deutschland stark behinderte, gab sich Weselsky zuversichtlich, die Gewerkschaftsforderungen gegenüber dem Bahnvorstand durchzusetzen. "Wir werden sie knacken", sagte der GDL-Chef vor Demonstrierenden in Potsdam.
Weselsky warf der Politik vor, "einen riesengroßen Fehler" bei der Privatisierung von Post, Telekom, aber auch der Bahn gemacht zu haben. Die Gewerkschafter hätten gewollt, dass alle Lokomotivführer, Zugbegleiter und Fahrdienstleiter, die früher einmal Beamte gewesen seien, wieder in diesen Status hinein kämen. "Dann würde die Eisenbahn unbeeinflusst von Streiks fahren. Aber das hatten ja die Privatisierungsbefürworter nicht im Sinn", so der Gewerkschafter. Der Bahn-Konzern sei verschuldet, das Eisenbahnsystem marode. Und es gebe Manager "in dieser Aktiengesellschaft, die sich mit Millionen-Gehältern bedienen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anbieten, den Gürtel enger zu schnallen", sagte Weselsky. "Ich sage an der Stelle: Pfui Teufel!"
Die GDL sei entschlossen, erstmals tatsächlich die Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter in den Vordergrund zu stellen. Ein Knackpunkt der Verhandlungen ist die Forderung nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber lehnen das bisher ab. Weselsky räumte ein: "Das wird nie von heute auf morgen drei Stunden abgesenkt." Aber die GDL werde dem Bahn-Konzern zu verstehen geben, "wie die Reise hier zu gehen hat". Der GDL-Chef hatte bereits neue Arbeitskämpfe bei der Bahn für Januar in Aussicht gestellt.
12.55 Uhr: Privatbahnen in Bayern fahren größtenteils
Die Einschränkungen durch den GDL-Streik sind vor allem im Güter- und Personenfernverkehr in Bayern massiv. Gar nicht betroffen sind bisher viele Privatbahnen, bei denen keiner streikt. So fahre die Bayerische Regiobahn (BRB) derzeit regulär, sagt Geschäftsführer Arnulf Schuchmann. Das gelte sowohl für die Züge nach Schliersee, Tegernsee und Lenggries als auch für den Raum Augsburg. Die Agilis-Züge fahren ohne größere Probleme in Oberfranken und im Netz Mitte, wie ein Agilis-Sprecher am Mittag dem BR sagte.
Die Länderbahn lässt einen Alex-Zug zwischen Regensburg und München hin und herfahren, aber ab Regensburg geht nach den Worten eines Sprechers nichts mehr, weil das Stellwerk dort bestreikt wird – ebenso wie in Schwandorf und teilweise in Plattling. Die Waldbahn, die ebenfalls zur Länderbahn gehört, fährt ebenfalls auf allen Strecken.
Go Ahead fährt im Augsburger Netz gemäß Fahrplan, wie Sprecher Winfried Karg erklärte. Das sei ein positiver Nebeneffekt des Streiks, weil die Strecken nicht so überlastet seien wie an normalen Tagen. Dennoch: Über Buchloe hinaus ist kein Zugverkehr möglich, weil die GDL Stellwerke der Bahn bestreike, so Karg. Bis zum Betriebsschluss werde es deshalb wohl keine Verbindung nach Memmingen und Lindau geben.
10.18 Uhr: Bahnstreik in Nürnberg spürbar, aber kein Chaos
Auch am Nürnberger Hauptbahnhof sind die Auswirkungen des Warnstreiks bei der Bahn deutlich sichtbar – das Chaos hält sich jedoch in Grenzen. So kommen in Nürnberg aktuell kaum Fernzüge an. Auch im Regionalverkehr kommt es zu zahlreichen Zugausfällen. Im Nürnberger S-Bahn-Netz gilt derzeit ein Notfahrplan, der zum Teil 90-minütige Taktzeiten vorsieht. Die Reisenden waren aber offenbar gut vorgewarnt. Entsprechend leer waren die Bahnsteige und Bahnhofshallen am Morgen. Auch die Warteschlange am Infostand in der Bahnhofshalle ist nicht länger als an normalen Tagen. Größtenteils suchen ausländische Touristen, die nicht von den Streikankündigungen erreicht wurden, dort Rat.
09.12 Uhr: Nach Streik: Bahn warnt vor vollen Zügen am Samstag
Die Deutsche Bahn warnt wegen des Streiks der Lokführer vor überfüllten Zügen am Samstag. "Die Fahrkarten gelten ja flexibel auch zu einem späteren Zeitpunkt und wir rechnen natürlich damit, dass morgen die Züge dann auch entsprechend voller werden", sagte Bahnsprecher Achim Stauß am Morgen in Berlin. Der streikenden Gewerkschaft GDL warf er "unkollegiales" Verhalten vor.
Zum einen werde gerade noch daran gearbeitet, den Bahnbetrieb in Süddeutschland wegen des Winterwetters wieder in Gang zu bringen. "Gleichzeitig müssen sie auf den Fahrplanwechsel vorbereiten, der am Sonntag auf dem Programm steht", sagte Stauß. "In einer solchen Situation zu streiken, ist unkollegial."
Zudem bestreike die GDL auch den Güterverkehr und damit Industrie und Wirtschaft. "DB Cargo versucht natürlich, so viele Züge wie möglich zu fahren, aber bei der Versorgung von Kraftwerken, von Hochöfen, von der Automobil- und Chemieindustrie, da kann es zu Verzögerungen kommen und es ist nicht auszuschließen, dass auch Fließbänder stillstehen."
09.05 Uhr: Bahn informiert auf kostenfreier Hotline
Für Kunden, die sich über die aktuelle Verkehrslage und Auswirkungen des GDL-Streiks auf den Zugverkehr informieren möchten, hat die Bahn eine kostenfreie Hotline eingerichtet. Die Nummer lautet 08000-996633.
Die Bahn rät Fahrgästen von Reisen ab oder dazu, diese zu verschieben. Sollte dies nicht möglich sein, bat sie Reisende, sich vor Fahrtantritt zu informieren, ob ihre Verbindung verfügbar ist.
Alle Fahrgäste, die ihre geplante Reise aufgrund des Streiks der GDL verschieben möchten, können laut Bahn ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen: "Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden".
08.32 Uhr: Im Fernverkehr fallen 80 Prozent der Züge aus
Die Deutsche Bahn hat rund 80 Prozent des Fernverkehrs eingestellt. Im Regionalverkehr gebe es hingegen je nach Region große Unterschiede, sagte ein Sprecher der Bahn. Tausende Züge dürften betroffen sein. Genaue Zahlen nannte die Bahn zunächst nicht. "In Deutschland fahren pro Tag 50.000 Züge", hieß es lediglich am Morgen. Darunter seien aber auch Züge von Eisenbahnunternehmen, die nicht direkt vom Streik betroffen sind.
Die meisten Fahrgäste habe die Ankündigung offenbar rechtzeitig erreicht, so der Sprecher. An vielen Bahnhöfen in Deutschland sei die Lage am frühen Morgen sehr ruhig. "Die GDL vermiest mit dieser kurzfristigen Streikankündigung Millionen Fahrgästen das Adventswochenende."
Im Video: Lokführer-Streik legt den Zugverkehr lahm
08.17 Uhr: Bahn will bis Samstagmorgen zum regulären Fahrplan zurück
Ziel sei, bis zum Samstagmorgen den regulären Fahrplan wieder vollständig anbieten zu können, so ein Sprecher der Bahn: "Wir setzen alles daran, dass bis zum Betriebsbeginn am Samstag wieder alles fährt". Im Güterverkehr seien die Auswirkungen indes länger zu spüren. Hier hatten sich laut Bahn schon vor Beginn des Warnstreiks aufgrund des Wintereinbruchs in Bayern zuletzt rund 170 Züge gestaut. "Es ist zu befürchten, dass sich diese Zahl verdoppelt", so der Sprecher weiter.
07.54 Uhr: Ausfälle bei der S-Bahn München – Bauarbeiten auf der Stammstrecke jedoch beendet
Bei den S-Bahnen in München kommt es wegen des Streiks zu zahlreichen Ausfällen. Die Bauarbeiten zwischen München Ost und München Pasing sind aufgehoben, alle S-Bahn Linien verkehren wieder auf dem Regelweg durch die Stammstrecke – allerdings mit erheblichen Einschränkungen durch den Warnstreik. Diese werden laut Bahn bis in die Nacht und teilweise bis Samstagfrüh dauern.
Die S1, S2, S3, S4, S6 und S7 fahren laut Bahn im 60–Minuten-Takt. Die Linie S 2 fährt zwischen Dachau und Markt Schwaben im 40-Minuten-Takt. Die Linie S 8 verkehrt zwischen Herrsching und Germering-Unterpfaffenhofen alle 60 Minuten, zwischen Germering-Unterpfaffenhofen und Pasing alle 20 bis 40 Minuten. Zwischen Pasing und dem Flughafen fährt die S-Bahn alle 20 Minuten. Die S20 fällt komplett aus. Laut Bahn kann es im Laufe des Tages noch zu weiteren Ausfällen kommen.
06.57 Uhr: Erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr
Der Warnstreik bei der Deutschen Bahn hat am Morgen auch in Bayern im Fern- und Regionalverkehr zu starken Einschränkungen geführt. Bis zum Tagesende komme es bundesweit zu Verspätungen und Zugausfällen, teilte die Deutsche Bahn am Morgen mit. Demnach werde lediglich ein Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten angeboten. Insbesondere in Bayern, wo die Bahn weiter mit den Auswirkungen des Wintereinbruchs zu tun hat, dürfte kaum ein Zug unterwegs sein, hieß es.
Die Bahn rät Fahrgästen von Reisen ab oder diese zu verschieben. Sollte dies nicht möglich sein, bat sie Reisende, sich vor Fahrtantritt über die Auskunftsmedien zu informieren, ob ihre Verbindung verfügbar ist.
Die GDL will mit der Aktion den Druck in der laufenden Tarifrunde erhöhen. Sie will so unter anderem der Forderung nach einer Arbeitszeitsenkung für Schichtarbeiter Nachdruck verleihen.
06.22 Uhr: Notfahrplan bei der Bahn angelaufen - Bahnhöfe weitgehend leer
Mit Betriebsbeginn am frühen Freitagmorgen sind die Auswirkungen des Streiks besonders spürbar. "Im gesamten Fern- und Regionalverkehr kommt es zu massiven Beeinträchtigungen durch den GDL-Streik", teilte die Bahn am Morgen mit. "Der Notfahrplan für den DB-Personenverkehr ist angelaufen."
Im Fernverkehr sei wie angekündigt rund jeder fünfte Zug unterwegs, sagte eine Bahnsprecherin. Im Regionalverkehr seien Auswirkungen je nach sehr unterschiedlich. "Viele Fahrgäste haben ihre Reise vorgezogen oder auf einen späteren Zeitpunkt verschieben können", hieß es. Die Bahnhöfe seien am frühen Morgen weitgehend leer. "Dieser Streik wurde äußerst kurzfristig angekündigt, und trotzdem konnten wir rechtzeitig unseren Notfahrplan aufstellen."
Insbesondere in Bayern, wo die Bahn weiter mit den Auswirkungen der heftigen Schneefälle der vergangenen Tage zu tun hat, dürfte kaum ein Zug unterwegs sein. In anderen Regionen werde das Angebot größer sein, teilte die Bahn mit.
Der zweite Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL in der laufenden Tarifrunde soll bis 22.00 Uhr andauern. Im Güterverkehr war er am Donnerstag etwas früher gestartet. Hier befürchtet die Bahn einen Rückstau von rund 300 Güterzügen.
06.14 Uhr: Viele S-Bahnen fahren im Stundentakt
Wegen des Streiks kommt es auch bei den Münchner S-Bahnen zu Zugausfällen. Die werden laut Bahn bis in die Nacht und teilweise bis Samstagfrüh dauern. Die S1, S2, S3, S4, S6 und S7 fahren laut Bahn im 60 – Minuten -Takt. Die Linie S 2 fährt zwischen Dachau und Markt Schwaben im 40-Minuten-Takt. Zwischen Pasing und dem Flughafen fährt die S-Bahn alle 20 Minuten. Die S20 fällt komplett aus. Laut Bahn kann es im Laufe des Tages noch zu weiteren Ausfällen kommen.
Audio: Umfrage - das sagen Fahrgäste zum Warnstreik
06.10 Uhr: Zugverkehr Oberpfalz-München stark beeinträchtigt
In Niederbayern und der Oberpfalz hat der Warnstreik erhebliche Auswirkungen auf den Bahnverkehr – auch auf die Oberpfalzbahn und Alex-Züge der Länderbahn, deren Personal nicht zum Streik aufgerufen ist. Die Zugverbindung zwischen der Oberpfalz und München ist heute Morgen eingeschränkt. Grund ist ein Totalausfall der Strecke Schwandorf-Regensburg wegen streikenden Mitarbeitern der DB Netz AG, die das Schienennetz betreibt.
Ab Regensburg aber soll der Alex weitestgehend fahrplanmäßig München anfahren, so die Länderbahn. Die meisten Agilis-Züge fahren, etwa auf den Strecken Plattling-Ingolstadt und Plattling-Neumarkt, jeweils über Regensburg und Straubing. Auch die Waldbahn-Linien fahren. Die meisten ICE-, IC- und Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn fallen aus, da deren Beschäftigte wegen des Tarifkonflikts mit der GDL streiken. Im Notfahrplan verkehren manche der Züge eingeschränkt, der Flughafen München ist ab Regensburg und Landshut zu manchen Zeiten erreichbar, nach Linz und Wien fahren Züge ab Passau.
04.57 Uhr: Städtebund wirft Lokführergewerkschaft Egoismus vor
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat der Lokführergewerkschaft GDL wegen des Warnstreiks Egoismus zulasten des Landes vorgeworfen. "Die Interessen dieser kleinen Gewerkschaft sind offenbar wichtiger als die Funktionsfähigkeit des ganzen Landes", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Bild"-Zeitung. Der Warnstreik sei "viel zu kurzfristig angesetzt worden", Bürger und Kommunen hätten praktisch keine Zeit gehabt, "sich umzustellen". Angesichts der schon geplanten Urabstimmung sei der Ausstand zudem "vollkommen unerklärlich", sagte Landsberg. "Alle sollen auf die Bahn umsteigen, doch wenn die mal funktioniert, wird sie von dieser Minigewerkschaft lahmgelegt. Das schadet Millionen Menschen und auch noch dem Klima."
GDL-Chef Claus Weselsky verteidigte den Streik. "So leid mir das für die Kunden tut, aber wir haben derzeit keine andere Wahl", sagte er der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Das DB-Management und Personalvorstand Martin Seiler seien nicht bereit, über die Absenkung der Wochenarbeitszeit und über die Tarifverträge für Fahrdienstleiter zu verhandeln. "Wer nicht zuhören will, muss die Konsequenzen tragen." Die Kunden müssten sich bei der Bahn beschweren, sagte Weselsky.
03.30 Uhr: Große Einschränkungen am Freitag im Bahnverkehr
Ein 24-stündiger Warnstreik im Fern- und Regionalverkehr bringt für Fahrgäste an diesem Freitag erneut weitreichende Einschränkungen. Begonnen hat der neuerliche Ausstand der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bereits am Donnerstagabend um 18.00 Uhr im Bahn-Güterverkehr. Vier Stunden später weitete die Gewerkschaft den Arbeitskampf auch auf Personenzüge aus.
Wie schon beim vorigen Warnstreik in der laufenden Tarifrunde geht die Bahn davon aus, rund jeden fünften Fernzug fahren lassen zu können. Im Regionalverkehr dürfte vor allem im Süden Deutschlands hingegen kaum ein Zug unterwegs sein. Nach wie vor kämpft die Bahn insbesondere in Bayern mit den Auswirkungen der heftigen Schneefälle der vergangenen Tage.
03.30 Uhr: Großer Rückstau im Güterverkehr wächst weiter an
Für den Güterverkehr kommt der Warnstreik zu einem besonders schlechten Zeitpunkt. Aufgrund der Witterungsbedingungen in Bayern hatte sich bereits in den vergangenen Tagen ein großer Rückstau gebildet. "Mit Beginn des Streiks warteten 170 Güterzüge der DB Cargo auf Weiterfahrt, jetzt werden weitere Züge abgestellt. Es ist zu befürchten, dass sich diese Zahl verdoppelt", sagte ein Bahnsprecher. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Warnstreik auch zu stillstehenden Fließbändern in der Industrie führt. "Versorgungsrelevante Züge werden mit Vorrang an ihre Ziele gebracht", sagte der Sprecher.
Freitag, 8. Dezember 2023
22.25 Uhr: Private Gesellschaften können indirekt betroffen sein
Nicht gestreikt wird bei den privaten Eisenbahngesellschaften, die auf mehreren wichtigen Strecken fahren. Die Unternehmen könnten aber indirekt getroffen werden. Bei Go-Ahead in Augsburg sagte ein Sprecher: "Es kann dennoch zu Zugausfällen und Verspätungen kommen." Fahrgäste sollten sich kurz vor der Fahrt online informieren. Die Bayerische Regiobahn (BRB), deren Züge unter anderem von München Richtung Rosenheim und Salzburg fahren, rechnet mit begrenzten Auswirkungen, wie eine Sprecherin mitteilte. "Zwar sind diesmal auch die GDL-Mitglieder der Transdev-Betriebe, zu denen die BRB gehört, zum Streik aufgerufen, jedoch gehören nur vereinzelte Mitarbeitende der BRB dieser Gewerkschaft an."
Agilis in Regensburg will den Betrieb so weit wie möglich aufrechterhalten: "Die Agilis-Züge werden auch am Donnerstagabend und am Freitag wie gewohnt fahren", teilte das Unternehmen auf X – vormals Twitter – mit. Die Länderbahn teilte mit, die Auswirkungen des Warnstreiks dürften auch in den Netzen der Oberpfalzbahn und des Alex deutlich spürbar werden. Ab Streikbeginn stünden Teile der Schieneninfrastruktur voraussichtlich nicht zur Verfügung. Arbeitsniederlegungen im Raum Regensburg seien wahrscheinlich. "Von einem Totalausfall aller Züge der Oberpfalzbahn und des Alex im Streckenabschnitt Regensburg–Schwandorf muss in diesem Fall ausgegangen werden.
22.20 Uhr: Zugverkehr in Bayern stark beeinträchtigt
Der neuerliche Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL wird den regionalen Zugverkehr der Deutschen Bahn in Bayern stark treffen. Trotz Notfallplan werden auch viele Regionalzüge ausfallen: "Im Regionalverkehr ist es das Ziel, ein stark reduziertes Angebot zu fahren", erklärte ein Sprecher der DB. "In welchem Umfang dies möglich ist, unterscheidet sich regional stark." Die Münchner S-Bahn will stündlich fahren, auf der S8 zwischen Pasing und Flughafen alle 20 Minuten. Die DB hat eine Telefonhotline eingerichtet, erreichbar unter der Nummer 08000 99 66 33.
22.05 Uhr: Ausstand im Fern- und Regionalverkehr beginnt
Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihren Warnstreik am Donnerstagabend auf den Personenverkehr auf der Schiene ausgeweitet. Um 22.00 Uhr habe der Ausstand im Fern- und Regionalverkehr begonnen, teilte die Deutsche Bahn auf Anfrage mit.
18.40 Uhr: Auch bei DB-Wettbewerber Transdev wird gestreikt
Vom Warnstreik betroffen ist nicht nur die Deutsche Bahn, auch der Wettbewerber Transdev wird von der GDL bestreikt. Beide Tarifverhandlungen hat die Gewerkschaft inzwischen für gescheitert erklärt. Knackpunkt ist in beiden Fällen vor allem die Forderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber lehnen das bisher ab.
"Damit ignorieren die Unternehmen nicht nur die berechtigten Bedürfnisse der eigenen Beschäftigten", teilte Weselsky mit. "Sie torpedieren zudem die dringend nötigen Maßnahmen zu einer erfolgreichen Personalgewinnung und setzen so fahrlässig die Zukunft des klimafreundlichsten Verkehrsmittels Eisenbahn aufs Spiel."
Im Video: Erst Schnee-Chaos, nun Warnstreik
18.35 Uhr: Langer Rückstau im Güterverkehr erwartet
Während der Personenverkehr aller Voraussicht nach am Samstag wieder weitestgehend normal ablaufen wird, dürften die Auswirkungen im Güterverkehr noch über das Wochenende hinaus zu spüren sein. Schon in den Tagen vor dem Warnstreik stauten sich aufgrund des heftigen Schneefalls in Bayern Hunderte Güterzüge, wie die Bahn mitteilte. Der Arbeitskampf dürfte das Chaos vergrößern.
18.30 Uhr: Keine weiteren Streiks in 2023
Der Donnerstag hält in Sachen Bahn auch eine für Fahrgäste erfreuliche Nachricht parat: Der aktuelle Warnstreik ist der letzte auf der Schiene im laufenden Jahr. GDL-Chef Claus Weselsky hat bis einschließlich 7. Januar weitere Arbeitskämpfe ausgeschlossen. Damit kommt es am Ende doch zum lange ersehnten Weihnachtsfrieden, den die Bahn schon vor dem Beginn der Tarifauseinandersetzung Anfang November gefordert hatte. Danach ist dann aber wieder alles möglich. Die Streiks im neuen Jahr würden "länger und intensiver" sagte Weselsky im Bayerischen Rundfunk.
18.20 Uhr: Lokführer-Warnstreik im Güterverkehr hat begonnen
Der zweite Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn und anderen Unternehmen hat begonnen. Ab 18.00 Uhr legten Beschäftigte im Güterverkehr wie angekündigt die Arbeit nieder, wie ein Bahn-Sprecher bestätigte. Ab 22.00 Uhr soll auch im Personenverkehr gestreikt werden. Der Ausstand soll bis Freitagabend, 22.00 Uhr, andauern.
17.30 Uhr: Notfallplan soll 20 Prozent des Fernverkehrs aufrechterhalten
Die Deutsche Bahn hat einen Notfallplan erstellt. Dieser sichere aber nur ein "sehr begrenztes Zugangebot" im Fern- und Nahverkehr. Die Deutsche Bahn hofft, etwa 20 Prozent des Fernverkehrs auch während des Lokführerstreiks in einem Notfahrplan aufrechterhalten zu können. Bundesweit werde es aber zu Ausfällen und Verspätungen kommen.
17.20 Uhr: Betroffene Schüler dürfen in Bayern zu Hause bleiben
In Bayern findet trotz des 24-Stunden-Warnstreiks der Lokführergesellschaft GDL Unterricht in den Schulen statt. Laut Kultusministerium dürfen Schülerinnen und Schüler zu Hause bleiben, wenn sie aufgrund ausfallender Bahnen nicht zur Schule kommen können und keine Alternative haben. Die Schule muss in diesem Fall umgehend informiert werden und die betroffenen Schüler gelten dann als entschuldigt. Schulen können im Einzelfall auch Maßnahmen treffen, etwa Distanzunterricht anordnen oder Prüfungen verschieben.
17.00 Uhr: Bahnstreik soll bayerischen Regionalverkehr stark treffen
Der Warnstreik der GDL wird den regionalen Zugverkehr in Bayern stark beeinträchtigen. Die DB Regio geht davon aus, dass die 24-stündige Arbeitsniederlegung der Lokführer um 22.00 Uhr sich massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken wird. Das teilte ein Sprecher der DB in München mit.
Donnerstag, 7. Dezember 2023
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