Schnelle Pkw auf einer vierspurigen Straße
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Trotz CO2-Limits: Verbrenner-Pkw sind Klima-Killer

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Bericht: CO2-Limits machen Verbrenner-Pkw nicht klimaschonender

Bericht: CO2-Limits machen Verbrenner-Pkw nicht klimaschonender

Bis 2035 will die EU nur noch emissionsfreie Fahrzeuge neu zulassen. Bisherige Vorschriften haben den Ausstoß von Klimagasen im Verkehr jedoch noch nicht genug eingedämmt, so die Kritik des EU-Rechnungshofs. Die Hoffnung sind E-Autos.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die EU hat den Ausstoß klimaschädlicher Gase über die vergangenen Jahrzehnte in einigen Bereichen deutlich eingedämmt - nur nicht im Verkehr. Der macht weiter rund ein Viertel der EU-Emissionen aus. Und ein Großteil davon stammt aus den Auspuffen von Pkw.

  • Zum Artikel: "Verkehrswende nur mit Verzicht auf Privatautos machbar?"

EU-Rechnungshof: Pkw-Emissionen von 2010 bis 2019 kaum gesunken

Daran haben bestehende Vorschriften laut der Untersuchung des Europäischen Rechnungshofes (ECA) wenig geändert. Der Behörde zufolge sind Emissionen neuer Pkw auf den Straßen im Jahrzehnt vor 2020 kaum gesunken.

Die Motoren wurden zwar immer leistungsfähiger, aber auch PS-stärker und die Autos immer schwerer. Die Folge laut der Luxemburger Behörde: Trotz hochgesteckter Klimaziele und strenger Vorgaben stoßen die meisten Autos im Alltagsbetrieb heute noch genauso viele Treibhausgase aus wie vor zwölf Jahren.

CO₂-Messwerte zwischen Labor und Wirklichkeit klaffen weit auseinander

Nach Ansicht der Luxemburger Prüfer haben sich die Fahrzeughersteller mehr darauf konzentriert, den im Labor gemessenen als den tatsächlichen CO₂-Ausstoß zu verringern. Dabei nutzten sie laut Rechnungshof Schlupflöcher in den Vorschriften. Der Abstand zwischen Straßen- und Laborwerten hat sich über die vergangenen 20 Jahren deutlich vergrößert. Zuletzt lagen zwischen beiden Größen fast 40 Prozent.

Als Folge des Dieselskandals wurden die Vorgaben immerhin verschärft. Das hat nach Angaben der Prüfer diese Lücke zwar verringert, aber nicht beseitigt. Durch Kraftstoffverbrauchsmesser in den Fahrzeugen lässt sich der Unterschied zwischen Emissionen im praktischen Betrieb und im Labor mittlerweile genauer berechnen. 2021 betrug er bei Dieselfahrzeugen 18, bei Benzinern 24 und bei Plug-in-Hybriden durchschnittlich 250 Prozent.

Schlechte Noten für Hybrid-Fahrzeuge

Hybridfahrzeuge kommen in der Bewertung der Luxemburger Behörde schlecht weg. Sie verursachen der Studie zufolge im Fahrbetrieb mehr als dreimal so hohe Emissionen wie im Labor. Der Grund: Insbesondere bei Firmenwagen werde der Verbrennungsmotor häufiger genutzt als erwartet. Denn in der Regel tragen die Unternehmen die Spritkosten und so gebe es keinen finanziellen Anreiz für Beschäftigte, die Batterien aufzuladen.

Trotzdem gelten Plug-in-Hybride weiterhin als emissionsarme Fahrzeuge – laut Rechnungshof ein milliardenschwerer Vorteil für Autohersteller ohne nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz: Mit klassischen Verbrennern oder Hybridfahrzeugen allein habe die EU keine Chance, ihre Klimaziele zu erreichen.

Kritik vom Rechnungshof: Nachlässige Behörden in den EU-Staaten

Außerdem kritisiert der Rechnungshof, dass EU-Beschlüsse in den Mitgliedsstaaten nachlässig umgesetzt würden. Zum Beispiel bestätigen nationale Behörden mit der Typgenehmigung, dass ein in größerer Anzahl produzierter Fahrzeugtyp die gesetzlichen Vorgaben erfüllt.

In Deutschland konnte das Kraftfahrtbundesamt für 2020 und 2021 bestätigen, dass die Hersteller die erforderliche Mindestanzahl an Fahrzeugen geprüft hatten. Aber die zuständigen Behörden in Italien und den Niederlanden legten keine entsprechenden Nachweise vor.

In allen drei untersuchten Ländern boten Überprüfungen der Behörden für 2020 laut der Studie keine ausreichende Gewähr für die Datenqualität. Dem Rechnungshof zufolge enthielten die Daten falsche Werte oder es fehlten Angaben.

Hoffnung Elektroautos

Anders als in den zwei Jahrzehnten zuvor sind in den vergangenen drei Jahren die Emissionen neu zugelassener Fahrzeuge im praktischen Fahrbetrieb stetig zurückgegangen – eine Folge von mehr Elektroautos auf Europas Straßen. 2018 war nur eines von hundert neu zugelassenen Fahrzeugen rein batteriebetrieben, im vergangenen Jahr schon jedes siebte.

E-Autos: Kein Durchbruch in Sicht

Nach Angaben des Rechnungshofes tut sich die EU schwer, Elektroautos endgültig zum Durchbruch zu verhelfen. Es fehlten die nötigen Rohstoffe, die Produktionskapazität für Batterien müsse hochgefahren werden, die Preise für E-Autos seien zu hoch und es brauche deutlich mehr Ladestationen.

Derzeit gestaltet sich eine Europarundreise mit dem Elektroauto schwierig. Zwei Drittel aller EU-Ladestationen stehen in nur drei Ländern: Deutschland, Frankreich und den Niederlanden.

Der Rechnungshof stützt sich bei seiner Untersuchung auf Zahlen der EU-Kommission und anderer Behörden. Nach Angaben des Verbandes der deutschen Automobilindustrie (VDA) stammt jeder zweite in Europa abgesetzte Pkw von einem deutschen Hersteller. Der Verband betont außerdem, dass Verbrauch und Reichweite von Fahrzeugen auf dem Rollenprüfstand nach einem gesetzlich vorgeschriebenen, weltweit anerkannten und harmonisierten Prüfverfahren ermittelt würden.

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