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Bessere Bezahlung für Hausärzte beschlossen: Das ändert sich

Bessere Bezahlung für Hausärzte beschlossen: Das ändert sich

Überraschende Einigung: In der Nacht hat der Bundestag die bessere Bezahlung von Hausärztinnen und -ärzten doch noch beschlossen. Die bisher geltenden Honorar-Obergrenzen sollen abgeschafft werden. Was sich für Praxen und Patienten ändert.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Hausärztinnen und Hausärzte werden in Zukunft mehr Geld bekommen. Bisher gab es eine Honorarobergrenze für Hausarztpraxen. Wenn diese Grenze erreicht wurde, zum Beispiel weil eine Hausärztin sehr viele Patienten versorgt hat, wurden die Behandlungen von den Krankenkassen oftmals nicht komplett erstattet.

Das wird sich in Zukunft ändern. Die Hausarztpraxen werden dann für alle erbrachten Leistungen bezahlt. Die Krankenkassen rechnen mit zusätzlichen Kosten in Höhe von rund 400 Millionen Euro pro Jahr.

Gesetz noch kurz vor Bundestagswahl beschlossen

Kurz vor der Bundestagswahl hatten sich SPD und Grüne mit ihrem ehemaligen Ampel-Partner FDP noch auf wichtige Punkte des Gesetzes verständigt, das nach dem Koalitionsbruch zu versanden drohte. SPD, Grüne und FDP versprechen sich von dem Gesetz von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine bessere hausärztliche Versorgung – auch auf dem Land. Großes Ziel ist, angesichts des Hausärztemangels den Beruf attraktiver zu machen – vor allem auf dem Land oder in ärmeren Vierteln von Großstädten.

Auch kurzfristig soll sich die Lage für die Patientinnen und Patienten verbessern, weil die Praxen auch am Quartalsende wieder mehr Termine anbieten. "Einen Termin beim Hausarzt zu bekommen, wird endlich wieder deutlich einfacher – insbesondere für gesetzlich Versicherte", verspricht Gesundheitsminister Lauterbach. Aktuell sind rund 5.000 Hausarztpraxen in Deutschland nicht besetzt. Laut Verband der Hausärztinnen und Hausärzte bedeutet das, dass rund fünf Millionen Patientinnen und Patienten nicht ausreichend versorgt werden.

Das sind die Änderungen:

Bessere Vergütung für Hausärzte

Für Hausärzte werden – wie schon bei Kinderärzten – übliche Obergrenzen bei der Vergütung aufgehoben. Das bedeutet, dass sie Mehrarbeit sicher honoriert bekommen, auch wenn das Budget ausgeschöpft ist. "Jede Leistung wird bezahlt", lautet das Motto. So soll es für Hausärzte auch attraktiver werden, wieder mehr Patienten anzunehmen.

Neue Pauschalen für chronisch Kranke

Praxen sollen künftig eine "Versorgungspauschale" für Patienten mit leichten chronischen Erkrankungen und wenig Betreuungsbedarf erhalten. Das soll Einbestellungen in jedem Quartal nur aus Abrechnungsgründen vermeiden und größere Freiräume schaffen. Hausärzte können stattdessen eine bis zu ein Jahr umfassende Pauschale abrechnen. Eine extra "Vorhaltepauschale" können Praxen bekommen, die bestimmte Kriterien erfüllen - zu Haus- und Pflegeheimbesuchen oder "bedarfsgerechten" Sprechzeiten etwa abends.

Bessere "Lotsenfunktion" erwartet

Die Offensive für bessere Bedingungen soll auch helfen, das Netz bei nahenden Ruhestandswellen zu erhalten. Hausärzte könnten ihre Lotsenfunktion besser und mit weniger Bürokratie wahrnehmen, sagt Lauterbach. "Das senkt die Kosten, überflüssige Facharzttermine fallen weg." Zwar zeigte sich zuletzt kein Rückgang mehr. Ende 2023 gab es laut Bundesarztregister 51.389 Hausärzte und damit 75 mehr als Ende 2022. Zehn Jahre zuvor waren es aber 52.262. Bei Hausärzten ist der Anteil der Über-60-Jährigen mit 37 Prozent besonders hoch.

Auch beschlossen: Höheres Budget für "Pille danach"

Schon jetzt haben Frauen einen Anspruch auf eine Notfall-Verhütung mit einer "Pille danach" auf Kassenkosten, wenn es Hinweise auf sexuellen Missbrauch oder eine Vergewaltigung gibt - allerdings bisher mit einer Altersbeschränkung bis zum 22. Geburtstag. Diese Altersgrenze ist jetzt abgeschafft.

Mit Informationen von dpa und KNA.

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