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Bei der Bundestagswahl zeichnet sich ein Wahlsieg der Union ab. Laut der aktuellen Hochrechnung von Infratest dimap kommen CDU und CSU auf 28,5 Prozent. Dahinter folgt die AfD mit 20,6 Prozent. Damit können sowohl Union als auch AfD im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 zulegen.
Wahl: Union vor AfD, SPD verliert deutlich, FDP wohl raus
Die SPD erleidet im Vergleich zur Wahl 2021 herbe Verluste – und erreicht laut der Hochrechnung 16,4 Prozent. Die Grünen liegen bei 11,9 Prozent. Die Linke erzielt 8,6 Prozent, das wird sicher für den Einzug ins Parlament reichen.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kommt auf 4,9 Prozent und muss damit wegen der Fünf-Prozent-Hürde um den Einzug ins Parlament bangen. Die FDP liegt inzwischen bei 4,5 Prozent und wäre damit nicht mehr im nächsten Parlament vertreten.
Koalitionsoptionen: Schwarz-Rot rechnerisch derzeit möglich
Die Koalitionsfrage bleibt spannend: Derzeit würde es für ein schwarz-rotes Bündnis von Union und SPD reichen. Die Mehrheitsverhältnisse können sich aber nochmal ändern, wenn das BSW doch den Einzug in den Bundestag schafft. Die Wahlbeteiligung war hoch wie lange nicht: Laut Infratest dimap lag sie bei 83,5 Prozent.
Bundestagswahl: Prognose, Hochrechnungen, Sitzverteilung
Merz: "Haben die Bundestagswahl gewonnen"
Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der Union, erklärte: "Wir haben die Bundestagswahl gewonnen." CDU und CSU hätten sehr gut zusammengearbeitet, man habe sich auch gut auf die Übernahme der Regierungsverantwortung vorbereitet. Er wolle schnellstmöglich eine handlungsfähige Bundesregierung bilden. Er wisse um die Dimension der Aufgabe, betonte Merz. "Ich begegne dem mit größtem Respekt."
Merz kündigte an, schon sehr bald mit Sondierungsgesprächen über die Bildung einer Koalition zu beginnen. "Spätestens nach der Hamburger Bürgerschaftswahl ist die Zeit gekommen, intensiv miteinander zu sprechen. Ich habe den Wunsch, dass wir spätestens Ostern mit einer Regierungsbildung fertig sind", so der CDU-Politiker. Sollte es zu einem Zweier-Regierungsbündnis kommen, könne es auch schneller gehen.
Weidel: "Historisches Ergebnis"
Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel sprach von einem "historischen Ergebnis" ihrer Partei. "Wir waren noch nie stärker im Bund." Ihre Partei sei bereit für eine Regierungsbeteiligung. "Wir stehen bereit, mit einer ausgestreckten Hand." Sie rechne aber nicht damit, dass die Union diese Hand ergreifen werde.
Scholz räumt Wahlniederlage ein und gratuliert Merz
SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz räumte die Wahlniederlage seiner Partei ein. Der Bundeskanzler gratulierte Merz "zu dem Auftrag, die nächste Regierung zu bilden". Das letzte Mal sei das SPD-Wahlergebnis besser gewesen und er habe dafür Verantwortung gehabt, sagte Scholz. "Dieses Mal ist das Wahlergebnis schlecht, und deshalb habe ich auch Verantwortung für dieses Wahlergebnis."
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch sprach von einem "bitteren Abend" und kündigte Konsequenzen an. Die Ampel sei abgewählt worden, sagte Miersch. Zum Abschneiden seiner Partei sagte er: "Wir sind mit unseren Themen offenkundig nicht durchgedrungen."
Habeck: "Achtbares Ergebnis" für die Grünen
Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck sprach von einem "achtbaren Ergebnis" für seine Partei. Im Gegensatz zu SPD und FDP seien die Grünen nicht eingebrochen. Der Regierungsauftrag liege jetzt bei Friedrich Merz. "Jetzt muss er mal sehen, dass er wie ein Bundeskanzler agiert und nicht wie ein sauerländischer Wahlkämpfer." Die Grünen seien bereit für Gespräche mit der Union, betonte Habeck. Allerdings scheine es für Schwarz-Grün nicht zu reichen.
Lindner: Rückzug aus Politik bei FDP-Ausscheiden
FDP-Chef Christian Lindner kündigte seinen Rückzug aus der Politik an, sollte die FDP nicht wieder in den Bundestag einziehen. "Dann ist mein Führungsanspruch für die FDP erloschen", sagte er in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF. Nach den neuesten Hochrechnungen würden die Liberalen an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
Zuvor hatte Lindner die Niederlage seiner Partei eingeräumt. "Wir haben zu wenige Menschen, gemessen an unseren eigenen Ansprüchen gewinnen können", sagte er. "Dennoch bin ich überzeugt, es ist keine Niederlage für den politischen Liberalismus." Im Gegenteil sei der Gedanke der Freiheit des Einzelnen und der Marktwirtschaft lebendig.
Linken-Spitzenkandidatin Reichinnek "unfassbar glücklich"
Die Spitzenkandidatin der Linken, Heidi Reichinnek, zeigte sich "unfassbar glücklich" über das Ergebnis. Es sei richtig gewesen, sich auf das Thema Soziales zu konzentrieren. Man werde auch künftig für bezahlbaren Wohnraum und ein gerechtes Steuersystem eintreten.
Sahra Wagenknecht äußerte sich zunächst zurückhaltend: "Wir werden noch zittern müssen", sagte die Gründerin vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).
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