Eine Audi-Mitarbeiterin im Werk Ingolstadt (Symbolbild)
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DeutschlandTrend: Viele Menschen sorgen sich um die Wirtschaft

DeutschlandTrend: Viele Menschen sorgen sich um die Wirtschaft

Weniger Steuern für Unternehmen, staatliche Hilfen für Investitionen: Für eine Mehrheit der Befragten im ARD-DeutschlandTrend würde das die Wirtschaft ankurbeln. Viele sind besorgt um den Wirtschaftsstandort – weniger um den eigenen Arbeitsplatz.

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Große Sorgen um die allgemeine wirtschaftliche Lage, weniger Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz: So bewerten die Menschen hierzulande die aktuelle ökonomische Lage. Das zeigt der neue ARD-DeutschlandTrend. Dabei sagen 73 Prozent der Befragten, dass sie sich große oder sehr große Sorgen um den Wirtschaftsstandort Deutschland machen. 24 Prozent sind weniger oder gar nicht besorgt.

Anders sieht es bei den Erwerbstätigen mit Blick auf den eigenen Job aus: Hier sind 18 Prozent in Sorge, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren. 79 Prozent haben diese Sorge nicht. Im Vergleich am größten ist die Sorge um den Arbeitsplatz bei Anhängern von AfD und BSW – 36 bzw. 26 Prozent der Parteianhänger äußern sich entsprechend. Gleichzeitig befürchten bei allen Befragten 44 Prozent, dass sie ihren Lebensstandard künftig nicht mehr halten können.

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ARD-DeutschlandTrend am 31.10.24: Aktuelle Sorgen um Wirtschaftsstandort, Lebensstandard, Arbeitsplatz

Unternehmen: Staatliche Hilfen für Investitionen sinnvoll?

Klar ist: Deutschlands Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen – besonders die Automobilbranche ist unter Druck. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) fordert einen milliardenschweren Fonds: Laut ihm sollen Unternehmen zehn Prozent aller Investitionen vom Staat erstattet bekommen. Kritisch sieht diese Idee Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), er setzt auf Steuersenkungen.

Im ARD-DeutschlandTrend ist die Mehrheit der Befragten offen für staatliche Hilfen an Unternehmen, die in Deutschland investieren. 67 Prozent finden, eine solche Maßnahme gehe in die richtige Richtung, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Für 23 Prozent gehen staatliche Investitionshilfen in die falsche Richtung. Auffällig: Mehrheitlich angetan sind alle Befragten über Parteigrenzen hinweg. 54 Prozent der Befragten sind dafür, die Steuern für Unternehmen zu senken.

Gleichzeitig stellt eine deutliche Mehrheit der Bundesregierung für ihre Haushalts- und Finanzpolitik sowie für ihre Wirtschaftspolitik ein schlechtes Zeugnis aus. Bei beiden Politikfeldern sind 83 Prozent der Befragten weniger oder gar nicht zufrieden mit der Ampel.

Schuldenbremse: 48 Prozent für Festhalten, 45 Prozent für Lockern

Bei der Schuldenbremse ist das Stimmungsbild im ARD-DeutschlandTrend ausgewogener. 48 Prozent der Befragten sind dafür, dass die Schuldenbremse beibehalten wird. 45 Prozent wollen eine gelockerte Schuldenbremse, etwa für öffentliche Investitionen. Im August war der Unterschied noch größer: 53 Prozent wollten damals an der Schuldenbremse festhalten, 41 Prozent wollten sie lockern.

Mehrheitlich für ein Lockern der Schuldenbremse sind derzeit nur die Anhänger von SPD und Grünen. Bei den Anhängern von Union und BSW ist es relativ eng, eine Mehrheit will aber an der Schuldenbremse festhalten. Am deutlichsten für ein Festhalten sind Anhänger der AfD.

Der ARD-DeutschlandTrend

Für den aktuellen ARD-DeutschlandTrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap vom 28. bis 30. Oktober 2024 insgesamt 1.333 Wahlberechtigte in Deutschland (795 Telefoninterviews und 538 Online-Interviews). Es handelt sich um eine repräsentative Studie.

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