Siemens-Chef Roland Busch sprach nach der Unterzeichnung der Übernahme-Vereinbarung von einem Meilenstein für sein Unternehmen. Man habe in den vergangenen 15 Jahren eine Führungsrolle bei industrieller Software aufgebaut und gehe nun den nächsten Schritt. Der Zukauf von Altair beschleunige die Strategie von Siemens, in industriellen Prozessen die reale immer enger mit der digitalen Welt zu verzahnen.
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Baustein für die Fabrik der Zukunft
Konkret bedeutet das in der Praxis, dass mehr und mehr industrielle Prozesse zunächst im Rechner entwickelt und erprobt werden, bevor man sie dann in der realen Welt in Fabriken umsetzt. Möglichst alle Prozesse im Unternehmen sollen dabei durch sogenannte digitale Zwillinge begleitet und beschleunigt werden: vom Design über die Entwicklung, die Erprobung, die Produktion und die Qualitätskontrolle bis hin zum Vertrieb und zur Wartung von Gütern.
Spezialist für Simulationen
Das US-Unternehmen Altair Engineering hat sich hier in den vergangenen 40 Jahren unter anderem als Spezialist für Simulationen und Hochleistungsrechner einen Namen gemacht. Die Firma stammt aus dem Großraum Detroit, beschäftigt weltweit 3.500 Menschen und ist auch in Deutschland vertreten. So zeigt die deutsche Altair-Webseite die Münchener Innenstadt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Siemens-Zentrale.
Siemens verkauft Flughafenlogistik
Fast gleichzeitig wurde bekannt, dass Siemens einen Käufer für sein Geschäft mit Flughafensystemen gefunden hat. Die vergleichsweise kleine Sparte Siemens Logistics mit Sitz in Nürnberg stand schon seit einiger Zeit auf der Verkaufsliste des Münchener Konzerns. Nun geht sie für 300 Millionen Euro an das Unternehmen Vanderlande, den Weltmarktführer unter anderem für Gepäckbänder, wie sie an Airports rund um den Globus eingesetzt werden.
Damit schließt Siemens den Verkauf einer ganzen Reihe von Sparten unter dem Namen "Portfolio Companies" ab. Unter diesem Namen hatte der Konzern Geschäfte zusammengefasst, für die man neue Eigentümer suchte, weil man für diese Sparten keine große Zukunft unter dem Siemens-Dach sah. Dazu gehörten in den vergangenen Jahren unter anderem die Geschäfte mit Post-Sortieranlagen, aber auch mit Großantrieben.
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