Ein Feuer in einer Klinik in der niedersächsischen Stadt Uelzen hat mindestens fünf Menschen das Leben gekostet. Drei der Opfer kamen in dem Klinikum ums Leben, ein weiterer Mensch wurde zunächst in ein anderes Krankenhaus gebracht und starb dort.
Fünftes Todesopfer nach Klinikbrand
Am Freitagabend meldete die Polizei dann ein fünftes Todesopfer. Es handelte sich um einen weiteren Patienten, der ebenfalls zunächst in eine andere Klinik verlegt und dann dort an lebensgefährlichen Verletzungen gestorben war, wie ein Polizeisprecher sagte. Alle Opfer seien Patientinnen und Patienten, teilten die Helios Kliniken Schwerin GmbH und die Polizei mit. Zum Alter und Geschlecht der Toten wurden keine Angaben gemacht.
Die Polizei sprach zudem von einer zweistelligen Zahl von Verletzten, nach Angaben des Klinikums wurden sechs Menschen schwer sowie 16 weitere leicht und mittelschwer verletzt. Die Ursache des Feuers war zunächst unklar.
Das Feuer war am späten Donnerstagabend im dritten Stock der Klinik ausgebrochen und griff auf mehrere Patientenzimmer über. Betroffen war die Station 3.4 für Innere Medizin, Kardiologie, Pulmologie und Angiologie. Das Klinikum Uelzen sei ein Grundversorger mit 303 Betten, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums.
140 Rettungskräfte im Einsatz
Als die Rettungskräfte eintrafen, waren Flammen und starker Rauch sichtbar und Hilferufe zu hören, wie die Polizei mitteilte. Feuerwehr und Polizei retteten mehrere Patienten aus ihren Zimmern, teils über Leitern. Etwa 140 Rettungskräfte waren im Einsatz, wie ein Sprecher der Feuerwehr in der Nacht sagte. Die Verletzten erlitten Rauchvergiftungen und Brandwunden. Das Feuer wurde gelöscht.
"Wir sind tief bestürzt, unser Mitgefühl und unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Verstorbenen und bei den verletzten Patienten", sagte ein Sprecher des Klinikums. Mehrere Stationen des Klinikums seien vorerst nicht nutzbar. Rund 50 Patientinnen und Patienten sollten daher in umliegende Krankenhäuser verlegt werden. Bis einschließlich 12. Januar zudem keine Patienten aufgenommen werden, auch in der Notaufnahme könne derzeit niemand behandelt werden.
Der Brand in dem Krankenhaus sei ein "tragisches und schockierendes Ereignis", sagte ein Ministeriumssprecher. Das schnelle Eingreifen der Retter habe "noch Schlimmeres verhindert". Höchste Priorität habe es, die Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen. Uelzens Bürgermeister Jürgen Markwardt äußerte sich "zutiefst erschüttert". Der parteilose Politiker betonte, die Beschäftigten des Klinikums und die Retter hätten "überragende Arbeit geleistet, um Menschen in schwierigster und lebensbedrohlicher Situation zu helfen".
Klinkbrände auch in Bayern im vergangenen Jahr
Auch in Bayern ist es im vergangenen Jahr zu Klinikbränden gekommen: Im Dezember ist in einer geschlossenen Station der psychiatrischen Klinik im Würzburger Stadtteil Frauenland ein Feuer ausgebrochen, bei dem zwei Menschen verletzt wurden. Die Brandursache ist noch nicht geklärt.
Im Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg am Inn kam es jeweils zu zwei kleineren Bränden im März und zu einem Brand im Mai, bei dem es sich um Brandstiftung eines psychisch erkrankten Patienten handelte (Externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt).
Mit Informationen von dpa.
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