Wie hier in Wajima City wird vielerorts in Japan weiter nach Verschütteten gesucht.
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Wie hier in Wajima City wird vielerorts in Japan weiter nach Verschütteten gesucht.

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Rettern läuft nach Erdbeben in Japan die Zeit davon

Zwei schlimme Nachrichten erschüttern zum Jahresanfang Japan: Auf dem Flughafen Tokyo kollidierten zwei Flugzeuge – warum, wird weiter untersucht. Weit mehr Todesopfer – aktuell 62 – forderte ein Erdbeben. Noch immer wird nach Verschütteten gesucht.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Nach den Erdbeben vom Montag in Japan stehen die Retter unter großem Zeitdruck. "Wir haben Berichte erhalten, dass viele Menschen immer noch unter eingestürzten Gebäuden auf Rettung warten", sagte Ministerpräsident Fumio Kishida am Mittwoch. "Das ist ein Wettlauf gegen die Zeit, und ich habe das Gefühl, dass wir in einem entscheidenden Augenblick sind." Nach Expertenaussage sinkt nach 72 Stunden die Überlebenschance für Verschüttete deutlich.

Zehntausende Häuser zerstört

Die Wetterbehörde hatte am Montagnachmittag mehrere Erdstöße vor der Küste von Ishikawa im Westen des Landes und benachbarten Präfekturen gemeldet. Einer von ihnen erreichte die Stärke 7,6. Japanische Medien berichteten, Zehntausende Häuser seien zerstört worden. Am Mittwoch gab es ein Nachbeben der Stärke 4,9.

Bis zu Stunde wurden mindestens 62 Tote geborgen, davon 29 in der Stadt Wajima und in Suzu 22. Weitere drei Tote in Wajima waren noch nicht offiziell bestätigt. Wie viele weitere Opfer noch unter den Trümmern liegen könnten, war unklar. Dutzende weitere Menschen wurden schwer verletzt.

Sorge vor Erdrutschen wächst

Das japanische Militär entsandte 1.000 Soldaten in die Katastrophengebiete, um die Rettungsmaßnahmen zu unterstützen. Mancherorts waren Strom- und Wasserversorgung sowie das Mobilfunknetz immer noch unterbrochen. Helfer brachten Wasser, Nahrung, Decken und andere Hilfsgüter.

Suzus Bürgermeister Masuhiro Izumiya sagte, in der Stadt stehe kaum noch ein Haus. Die meisten seien völlig oder teilweise zerstört. Der Wetterdienst sagte heftige Regenfälle für Ishikawa voraus, was die Sorge vor Erdrutschen verstärkte. Die Nachttemperaturen sanken auf etwa 4 Grad Celsius.

Flugzeugkollision: Polizei ermittelt wegen Fahrlässigkeit

Unterdessen haben die Verkehrsbehörden und die Polizei nach der Kollision eines Passagierfliegers mit einem Flugzeug der Küstenwache in Tokio separate Ermittlungen eingeleitet. Ein Airbus A350 der Gesellschaft Japan Airlines war am Dienstagabend auf einer der vier Landebahnen des Haneda-Flughafens der Hauptstadt gelandet und dort mit einer Bombardier Dash-8 der Küstenwache zusammengeprallt, die sich auf den Start vorbereitete.

Fünf Besatzungsmitglieder kamen in dem Flugzeug der Küstenwache zu Tode, als dieses in einem Feuerball aufging. Nur der Pilot überlebte verletzt. Fernsehbilder zeigten die schwer beschädigten Tragflächen des Airbus inmitten verkohlter Rumpfteile. Das kleinere Flugzeug der Küstenwache war nur noch ein Trümmerhaufen.

Die Verkehrsbehörden konzentrierten sich in ihrer Untersuchung auf die Kommunikation zwischen der Flugsicherung und den zwei Flugzeugen, um die Ursache des Zusammenstoßes zu ermitteln. Die Polizei leitete getrennt davon ein Ermittlungsverfahren wegen Fahrlässigkeit im Beruf ein und erklärte, sie habe Trümmerteile auf der Landebahn untersucht und werde beide beteiligten Parteien befragen.

Im Video: Erdbeben in Japan

An der Westküste von Zentraljapan kam es zu einem Erdbeben. Für die Gefahr eines Tsunamis wurde am Nachmittag wieder Entwarnung gegeben.
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An der Westküste von Zentraljapan kam es zu einem Erdbeben. Für die Gefahr eines Tsunamis wurde am Nachmittag wieder Entwarnung gegeben.

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