Flugzeuginferno in Tokio: Eine Passagiermaschine ist bei der Landung auf dem Flughafen Haneda in Flammen aufgegangen. Ursache dafür war ein Zusammenstoß mit einer Maschine der japanischen Küstenwache. Alle 379 Insassen des Airbus A350 der Gesellschaft Japan Airlines (JAL) wurden gerettet. An Bord der Maschine der Küstenwache starben fünf Menschen.
Passagiere entkommen über Notrutsche
Auf Videos war zu sehen, wie Feuer und Rauch an einer Tragfläche aus dem A350 drangen, während er über die Landebahn rollte. Etwa eine Stunde später aufgenommene Bilder zeigten, dass das gesamte Flugzeug in Flammen stand. Feuerwehrleute versuchten, den Brand zu löschen.
Die Passagiere verließen die brennende Maschine über eine Notrutsche, darunter acht kleine Kinder. 17 der Flugzeuginsassen erlitten Verletzungen.
Airbus in Flammen: "Wie eine Horrorgeschichte"
Eine Frau berichtete später, in der Passagierkabine sei es dunkel gewesen, während sich das Feuer draußen intensivierte. "Es wurde heiß im Flugzeug, und ehrlich gesagt: Ich dachte, das überlebe ich nicht."
"Ich habe einen Knall gespürt, als ob wir auf etwas aufgeschlagen wären. Und in dem Moment, in dem wir gelandet sind, wurden wir nach oben geschleudert", sagte ein Passagier der Nachrichtenagentur Kyodo. "Ich sah Funken vor dem Fenster, und die Kabine füllte sich mit Rauch."
Alles habe zu rütteln begonnen, die Lichter seien ausgegangen. "Das ist wie eine Horrorgeschichte", sagte der 17-jährige Schwede Anton Deibe nach der Evakuierung dem Rundfunksender SVT. Alle an Bord hätten natürlich Panik bekommen.
Passagier William Manzione lobte auf X, vormals Twitter, die JAL-Crew, die alle Passagiere in Sicherheit gebracht habe. Ein japanischer Passagier berichtete von der Borddurchsage der Besatzung: "Bitte bleiben Sie ruhig. Bitte nehmen Sie nicht Ihr Gepäck."
Flieger der Küstenwache: Fünf Tote, Pilot überlebt
An Bord des Küstenwache-Flugzeugs hatten sich sechs Menschen befunden. Fünf galten zunächst als vermisst, später wurde ihr Tod bestätigt. Küstenwache-Sprecher Yoshinori Yanagishima erklärte, der Pilot ihrer Bombardier Dash-8 habe überlebt. Medienberichten zufolge ist der Pilot schwer verletzt.
Die JAL-Maschine war vom Flughafen Neu-Chitose aus der Präfektur Hokkaido gekommen. Wie es zu dem Zusammenprall kommen konnte, war zunächst unklar. Aufklärung erhoffen sich die Ermittler von der Auswertung des Funkverkehrs zwischen den Besatzungen der beiden Maschinen und dem Tower.
Haneda ist einer der verkehrsreichsten Flughäfen Japans. Die Nachrichtenagentur Kyodo meldete, das Flugzeug der Küstenwache habe Hilfsgüter in die von dem Erdbeben am Montag betroffene Präfektur Niigata bringen sollen. In der Region waren 48 Menschen getötet und zahlreiche Häuser zerstört worden.
Mit Informationen von dpa, AFP und Reuters.
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