In den Bergen Nepals hat sich erneut ein schweres Flugzeugunglück ereignet: Eine Maschine der Fluglinie Sarya Airlines ist dort kurz nach dem Start abgestürzt. 18 Menschen kamen dabei ums Leben. In der Region kommt es immer wieder zu solchen tragischen Ereignissen. Die Europäische Union warnt deshalb vor zu niedrigen Sicherheitsstandards bei den nepalesischen Luftfahrtbehörden.
Flugzeugkapitän überlebt Unglück als einziger schwer verletzt
Die nepalesische Polizei bestätigte das Unglück. Man habe 18 Leichen geborgen, darunter ein Ausländer, so ein Sprecher der Polizei. Allein der Pilot habe den Absturz beim Start der Maschine vom Flughafen in der Hauptstadt Kathmandu überlebt - er wurde der Polizei zufolge aus dem brennenden Wrack gerettet und befindet sich nun mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus. Bei dem ausländischen Todesopfer handelt es sich nach Behördenangaben um einen Staatsbürger des Jemen.
Unfallursache ist noch offen - Kommission soll den Fall analysieren
Wie es zu dem Absturz kommen konnte, ist aktuell noch völlig unklar. Die Maschine der Sarya Airlines sei am Mittwochmorgen gegen 11.15 Uhr Ortszeit (7.30 Uhr deutscher Zeit) verunglückt, erklärte das nepalesische Militär. Das Passagierflugzeug sei kurz nach dem Start auf dem Internationalen Flughafen der Hauptstadt Kathmandu "nach rechts abgedreht und auf der Ostseite des Rollfelds abgestürzt", erklärte der Flughafen. Eine Kommission soll den Unfallhergang nun untersuchen.
Der Flieger war auf dem Weg nach Pokhara, einem wichtigen Tourismuszentrum in dem Himalayastaat. Die Strecke zwischen Kathmandu und Pokhara ist die Verbindung mit dem meisten Flugverkehr in dem Land. Sarya Airlines fliegt nach Angaben auf der Website der Fluggesellschaft ausschließlich mit Bombardier-Maschinen vom Typ CRJ 200. Alle 19 Menschen an Bord waren Angestellte der Fluggesellschaft, die in dem etwa eine halbe Flugstunde entfernten Pokhara für Wartungsarbeiten an einer anderen Maschine eingesetzt werden sollten, wie Dambar Bahadur BK, leitender Polizist und Chef der Flughafensicherheit sagte.
Nepal gilt selbst für erfahrene Piloten als schwieriges Gebiet
Die Flugindustrie in Nepal hat in den vergangenen Jahren gewaltigen Aufschwung erfahren. Doch angesichts unzureichender Ausbildung und Instandhaltung ist die Sicherheit mangelhaft. Die Europäische Union hat allen Fluggesellschaften aus Nepal wegen Sicherheitsbedenken den Betrieb in der EU verboten. Zudem hat Nepal wegen der gebirgigen Lage und der sich schnell ändernden Wetterverhältnisse im Himalaya einige der schwierigsten Landebahnen der Welt, die selbst für erfahrene Piloten eine Herausforderung darstellen.
Das letzte größere Flugunglück ereignete sich im Januar 2023, als eine Yeti-Airlines-Maschine bei der Landung in Pokhara abstürzte. Alle 72 Menschen an Bord starben.
Mit Informationen von AFP und dpa.
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