Archivbild: Eine Taube, Symbol des Friedens, wird vom Friedensnobelzentrum anlässlich der Bekanntgabe des Friedensnobelpreises 2021 freigelassen.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Heiko Junge
Audiobeitrag

Archivbild: Eine Taube wird vom Friedensnobelzentrum anlässlich der Bekanntgabe des Friedensnobelpreises 2021 freigelassen.

Audiobeitrag
>

Friedensnobelpreis für japanische Anti-Atomwaffenorganisation

Friedensnobelpreis für japanische Anti-Atomwaffenorganisation

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an Nihon Hidankyo, eine japanische Organisation gegen Atomwaffen. Das teilte das Nobelkomitee mit. Zuvor wurde spekuliert, ob der Preis wegen der vielen Konflikte in diesem Jahr überhaupt vergeben wird.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die japanische Friedensorganisation Nihon Hidankyo wird in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die Organisation wird damit für ihren Einsatz für eine Welt frei von Atomwaffen geehrt und auch dafür, dass sie durch Zeitzeugen-Aussagen demonstriert hat, dass solche Waffen nie wieder eingesetzt werden sollten. Das gab das norwegische Nobelkomitee in Oslo bekannt. Man habe die Organisation noch nicht erreichen können, um ihr von ihrer Auszeichnung zu berichten, sagte der neue Vorsitzende des Komitees, Jørgen Watne Frydnes, bei der Preisbekanntgabe.

Nobelkomitee: "Helfen uns, das Unbeschreibliche zu beschreiben"

Die Basisbewegung von Nihon Hidankyo entstand infolge der Atombomben-Abwürfe in Hiroshima und Nagasaki zum Ende des Zweiten Weltkriegs am 6. und 9. August 1945 und setzt sich gegen die nukleare Aufrüstung in der Welt ein. Bekannt ist die Organisation auch unter dem Namen Hibakusha. "Die Hibakusha helfen uns, das Unbeschreibliche zu beschreiben, das Undenkbare zu denken und den unvorstellbaren Schmerz und das Leid, das durch Atomwaffen verursacht wird, irgendwie zu erfassen", erklärte das norwegische Friedensnobelpreis-Komitee weiter.

Das Komitee hat das Thema Atomwaffen bereits regelmäßig in den Fokus gerückt, zuletzt mit seiner Auszeichnung für die ICAN, die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen, die den Preis im Jahr 2017 gewann.

286 Kandidaten für den diesjährigen Preis

In Zeiten des Nahost-Konflikts, des Ukraine-Krieges und dutzender weiterer gewalttätiger Konflikte in der Welt hatte sich in diesem Jahr vor der Preisbekanntgabe kein klarer Favorit auf den Friedensnobelpreis abgezeichnet. Nominiert wurden diesmal insgesamt 286 Kandidatinnen und Kandidaten, unter ihnen 197 Persönlichkeiten und 89 Organisationen. Das waren deutlich weniger als in den Vorjahren. Die Namen der Nominierten werden von den Nobel-Institutionen traditionell 50 Jahre lang geheim gehalten.

Seit 1901 wurden 104 Friedensnobelpreise verliehen, meist an Einzelpersonen, aber auch an Organisationen, die sich um den Frieden verdient gemacht haben. Es war spekuliert worden, dass der Preis in diesem Jahr wegen der zahlreichen Krisen in der Welt nicht vergeben werden könnte.

Vergabe am 10. Dezember

Überreicht wird die Auszeichnung traditionell am 10. Dezember in Oslo, dem Todestag des schwedischen Chemikers und Stifter des Preises, Alfred Nobel (1833-1896). Dotiert sind die Auszeichnungen mit einem Preisgeld in Höhe von elf Millionen schwedischen Kronen (knapp 970.000 Euro) pro Kategorie.

Im vergangenen Jahr wurde die inhaftierte iranische Frauenrechtlerin Narges Mohammadi ausgezeichnet. Sie wurde damit "für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihren Kampf für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle" geehrt. 

In dieser Woche sind in Stockholm bereits die diesjährigen Nobelpreisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Literatur verkündet worden. Am Montag folgt zum Abschluss noch die Auszeichnung in Wirtschaftswissenschaften, die als einzige nicht auf das Testament des Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896) zurückgeht, sondern seit Ende der 1960er Jahre von der schwedischen Zentralbank gestiftet wird.

Mit Informationen von epd, dpa, Reuters und AP

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!