Erzbischof Georg Gänswein
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Erzbischof Georg Gänswein wird Botschafter des Vatikans im Baltikum.

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Georg Gänswein wird Vatikan-Botschafter im Baltikum

Georg Gänswein wird Vatikan-Botschafter im Baltikum

Lange wurde spekuliert, nun hat Franziskus eine Entscheidung getroffen: Der ehemalige Sekretär von Papst Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein, wird Botschafter im Baltikum. Das Verhältnis zwischen den beiden galt lange als angespannt.

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Jahrelang war Erzbischof Georg Gänswein der Privatsekretär des früheren Papst Benedikt XVI., seit seinem Tod hatte er kein Amt mehr in der Kirche inne. Nun schickt ihn Papst Franziskus ins Baltikum, er wird dort den Vatikan vertreten. In Vilnius, der Hauptstadt Litauens, wird Erzbischof Georg Gänswein seinen Sitz haben. Als sogenannter Apostolischer Nuntius vertritt er die Interessen des Vatikans in den baltischen Ländern Litauen, Estland und Lettland. Dies teilte der Heilige Stuhl am Montag mit.

Gänswein seit 2023 ohne Aufgabe in Freiburg

Seit Sommer 2023 lebt der gebürtige Schwarzwälder in Freiburg im Breisgau, nach seiner Entlassung aus dem Vatikan hatte er keine offizielle Aufgabe mehr inne. In Freiburg hatte Gänswein eine Wohnung im Priesterseminar und feierte regelmäßig Gottesdienste im Münster. Ein ziemlicher Kontrast für Gänswein, der als Privatsekretär von Papst Benedikt XVI. durchaus eine lange Zeit auch eine weltpolitische Rolle gespielt hat.

Das Verhältnis zwischen dem 67-jährigen Erzbischof und Papst Franziskus galt seit längerem als angespannt. Gänswein hatte nach dem Tod von Benedikt XVI das Buch "Nichts als die Wahrheit" veröffentlicht, in dem er teils auch vertrauliche Details beschrieb und sich zu den inhaltlichen Konflikten zwischen Franziskus und Benedikt äußerte. Dabei zeigte er sich enttäuscht über den jetzigen Papst.

Franziskus kritisierte seinerseits die Veröffentlichung des Buches scharf und warf Gänswein einen Mangel an Anstand und Menschlichkeit vor. Und er warf ihm vor, Benedikt XVI. in dessen letzten Lebensjahren instrumentalisiert zu haben, ihn bewusst von der Außenwelt abgeschottet und gegen den amtierenden Papst in Stellung gebracht zu haben.

Baltikum in religiöser Hinsicht sehr unterschiedlich

19 Jahre lang war Gänswein der Privatsekretär von Benedikt XVI. gewesen, seit dessen Rücktritt als Papst kümmerte er sich um ihn und galt als sein engster Vertrauter. Mit der jetzigen Ernennung zum Vatikanbotschafter im Baltikum erhält der 67-Jährige nochmals einen wichtigen Posten in der Weltkirche. Papst Franziskus hatte die drei Republiken selbst 2018 besucht. Geopolitisch waren sie früher ein Teil der Sowjetunion und gehören seit 2004 der NATO und der EU an.

In religiöser Hinsicht sind es sehr unterschiedliche Länder. In Estland gehört die Mehrheit der Menschen keiner Religion an. Aufgrund der Nähe zu Skandinavien hat aber der evangelisch-lutherische Glaube eine lange Tradition. 13 Prozent der Bevölkerung sind evangelisch-lutherisch, 12 Prozent orthodox und nur 0,5 Prozent römisch-katholisch.

Baltische Länder religiös sehr unterschiedlich

In Lettland sind rund 36 Prozent der Einwohner evangelisch-lutherisch, jeweils 19 Prozent römisch-katholisch und orthodox. In Lettland leben auch rund 7.000 Muslime, die meisten Tataren und Aserbaidschaner.

In Litauen sieht es dagegen ganz anders aus. Dort sind mehr als 75 Prozent Katholikinnen und Katholiken, zwei Drittel bezeichnen sich selbst auch als praktizierend. Deshalb befindet sich der Sitz des Apostolischen Nuntius, des diplomatischen Vertreters des Papstes, auch in Litauen. Nur 4 Prozent sind russisch-orthodox und weniger als zwei Prozent sind evangelisch-lutherisch.

Stelle des Nuntius im Baltikum seit kurzem unbesetzt

Mit dem Job als Botschafter im Baltikum endet nun auch für Gänswein die Zeit der Ungewissheit, wie es beruflich für ihn weiter geht. Mit 67 Jahren ist der Erzbischof für die katholische Kirche noch verhältnismäßig jung, lange wurde spekuliert, ob ihn Franziskus mit der Leitung eines Bistums betreut oder nicht. Kürzlich verdichteten sich dann die Meldungen, Franziskus würde Gänswein zum Apostolischen Nuntius machen, vor allem, nachdem der Posten im Baltikum frei geworden war.

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