In Griechenland ist bei den Waldbränden in der unmittelbaren Umgebung Athens ein Mensch ums Leben gekommen. Am Morgen barg die Feuerwehr aus einem abgebrannten Fabrikgebäude die Leiche einer Frau, die sich nicht vor den Flammen hatte retten können, wie griechische Medien berichteten. Es ist bislang das einzige Todesopfer.
Keine Entwarnung: Wind soll wieder zunehmen
Das Feuer, das sich auf mindestens elf Orte ausgebreitet hat, habe 14 Kilometer von der Stadtmitte Athens entfernt den Vorort Vrilissia erreicht, teilten die Behörden am Dienstag mit. Dort habe die Feuerwehr die tote Frau gefunden. Nachlassende Winde und die Brandbekämpfung mit Löschfahrzeugen und -flugzeugen hätten zwar zu einem Rückgang der Flammen geführt. Es gebe aber immer noch viele Brandherde in verschiedenen Bereichen, warnte die Feuerwehr.
Es werde damit gerechnet, dass der Wind im Tagesverlauf wieder zunimmt. Das Land bleibe bis Donnerstag in höchster Alarmbereitschaft, da starke Winde und Temperaturen von 40 Grad zu erwarten seien. Die Ursache für den Brand seien noch nicht ermittelt worden. Die Lokalzeitung "Proto Thema" berichtete, der Schaden erstrecke sich bislang über 100 Quadratkilometer und umfasse 100 Häuser.
Hunderte Waldbrände seit Mai
Griechenland hat den europäischen Katastrophenschutzmechanismus aktiviert und erwartet Hilfe von Frankreich, Italien und der Tschechischen Republik mit Flugzeugen und Feuerwehrleuten. Auch Spanien und die Türkei haben Hilfe angeboten. Mehr als 30 Gebiete sowie mindestens drei Krankenhäuser mussten evakuiert werden. In Teilen der Region Athen kam es zu Stromausfällen. Fähren zum Hafen Rafina nordöstlich der Hauptstadt wurden umgeleitet.
Seit Mai sind in ganz Griechenland Hunderte Waldbrände ausgebrochen. Während dies im Sommer in Griechenland keine Seltenheit ist, haben außergewöhnlich heißes und trockenes Wetter im Zusammenhang mit dem Klimawandel Wissenschaftlern zufolge die Häufigkeit und Intensität der Brände erhöht. Nach dem wärmsten je gemessenen Winter und einer langen extrem regenarmen Periode steuert Griechenland nun auf den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen zu. Meteorologen zufolge ist die gesamte Woche kritisch, die Behörden sind zunächst bis Donnerstag in Alarmbereitschaft.
Mit Material von dpa und Reuters.
Im Video: BR-Korrespondent Rüdiger Kronthaler zur aktuellen Waldbrandlage in Griechenland
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