Mädchen beim Zahnarzt-Besuch
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Mädchen mit Mutter beim Zahnarzt (aufgenommen 2022)

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Risikopatienten und sensible Bereiche: Empfehlungen für Masken

In bestimmten Bereichen und Situationen empfiehlt der Gesundheitspolitiker der Grünen, Janosch Dahmen, für den Herbst, wieder Schutzmasken zu tragen. Auch andere Experten sprechen darüber, dass Masken Risikopatienten helfen können.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Der erste Herbstmonat bricht an und Corona wird langsam wieder mehr zum Thema. Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Janosch Dahmen, empfiehlt für die kommende Zeit, in sensiblen Bereichen wieder Schutzmasken zu tragen. "Um sich vor akuten Atemwegserkrankungen zu schützen, kann es auch in diesem Herbst sinnvoll sein, in Pflegeeinrichtungen, Kliniken und anderen Teilen des Gesundheitswesens eine Schutzmaske zu tragen", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Dahmen: Frühwarnsysteme im Auge behalten

"Es mehren sich Hinweise, dass in der kommenden Herbst-Winter-Saison die Belastung im Gesundheitswesen aufgrund von akuten respiratorischen Infektionen wieder deutlich zunehmen könnte", sagte Dahmen. Er verwies auch auf die aktuelle Entwicklung auf der Südhalbkugel, wo die Infektionszahlen bei Grippe und Corona deutlich angestiegen seien.

In Vorbereitung auf den Herbst müssten die Corona-Fallzahlen wieder deutlicher in den Blick genommen werden. "Es ist wichtig, die hiesigen Frühwarnsysteme - wie etwa die Auswertung von Abwasserdaten und Referenzpraxen - eng im Auge zu behalten, um einen kritischen Anstieg frühzeitig zu erkennen."

Masketragen: Sinnvoll für Risikopatienten, sagen Experten

Immunologe Carsten Watzl von der TU Dortmund sagte dem Online-Magazin Fitbook Ende August zum Schutz vor Corona: "Es gibt Hochrisiko-Patienten, die sich immer noch selber per Maske schützen. Maske für alle sehe ich aber als nicht notwendig an." Immunologin Martina Prelog vom Universitätsklinikum Würzburg sagte ebenfalls "grundsätzlich derzeit nein" zum Masketragen für alle. Aber auch sie schob hinterher: "Allerdings sollten Risikopatienten, die stark immunsupprimiert sind und eine schlechte Immunantwort auf die Impfung und/oder Infektion hatten, individuell entscheiden, ob sie sich mit einer Maske schützen wollen – und dies nicht nur gegen Corona, sondern auch gegen andere respiratorische Erreger."

Für immungeschwächte Patienten seien neben Auffrischimpfungen auch Masken bei Corona- oder Grippewellen sowie ein früher Therapiebeginn wichtig, sagte auch Intensivmediziner Christian Karagiannidis vor ein paar Tagen.

Auffrischungsimpfung bald mit angepasstem Impfstoff möglich

Wie von der Ständigen Impfkommission (Stiko) für manche Personengruppen empfohlen, kann neben der Schutzmaske auch eine Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 sinnvoll sein. Nach Angaben des Apothekerverbandes Nordrhein wird der neue, an die Subvariante Omikron XBB.1.5 angepasste Corona-Impfstoff ab dem 18. September in den Praxen erhältlich sein. Für den neuen Impfstoff des Herstellers Biontech hatte die europäische Arzneimittelbehörde EMA zuvor grünes Licht gegeben.

Anstieg gemeldeter Infektionsfälle in Deutschland

Das Robert Koch-Institut (RKI) registriert derzeit einen Anstieg der gemeldeten Infektionsfälle - wenn auch auf niedrigem Niveau. Dem aktuellen Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) zufolge liegt die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen aktuell noch "auf einem niedrigen Sommerniveau", sie steige aber etwas früher an als in den Vorjahren. Seit etwa sieben Wochen werden steigende Fallzahlen von Covid-19 gemeldet, insgesamt sind die Inzidenzwerte aber weiterhin sehr niedrig. In der Woche vom 21. bis 27. August wurden bislang 4.760 Covid-19-Fälle im Labor bestätigt - mehr als doppelt so viele wie Anfang August. Die Experten gehen aber von einer erheblichen Dunkelziffer aus, weil sich viele Menschen nicht mehr testen.

Mit Informationen von AFP

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