Während sich in Bayern die Hochwasserlage allmählich beruhigt, sind Teile Deutschlands angesichts anhaltender Regenfälle und gesättigter Böden weiter im Alarmmodus. Im Norden wurden Sturmfluten erwartet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiterhin vor Dauerregen in mehreren Regionen.
Kritische Lage in Thüringen
Das thüringische Windehausen (Kreis Nordhausen) ist vom Wasser eingeschlossen und wurde am Montag größtenteils evakuiert. Die örtliche Verwaltung rief die Bewohner ab dem Mittag auf, das Gebiet zu verlassen. Die Stromversorgung in dem Ort ist unterbrochen. Bürgermeister Matthias Marquardt (Linke), sagte der Nachrichtenagentur AFP, bis zum Abend sei ein Großteil der knapp 500 Einwohner dem Aufruf zur Evakuierung gefolgt. Er gehe davon aus, dass sich noch 100 bis 150 Menschen in ihren Häusern und Wohnungen aufhielten. Ab Dienstag soll nach Angaben des Bürgermeisters versucht werden, das Wasser mit Großpumpen zu beseitigen.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schrieb auf der Internetplattform X (vormals Twitter): "Allen vom Hochwasser betroffenen Personen gilt meine Hoffnung alsbald nach Hause zurückkehren zu können". Die Einwohner wurden in einer Sporthalle und einem Schulgebäude untergebracht. Laut dem Kreisbranddirektor für Nordhausen, Daniel Kunze, steht das Wasser in dem Ort bis zu 70 Zentimeter hoch.
Sturmflut in Hamburg erwartet
Die Elbe in Hamburg sollte laut Prognose voraussichtlich am Montagnachmittag die Sturmflut-Schwelle von 1,5 Metern über dem mittleren Hochwasser (MHW) erreichen, wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) mitteilte. Das Bundesamt warnte auch vor Sturmfluten im Wesergebiet sowie an der niedersächsischen Nordseeküste.
Auch an vielen anderen Flüssen und Bächen in Niedersachsen steht das Wasser weiter hoch. In Celle musste ein Alten- und Pflegeheim vorsorglich evakuiert werden. Wegen der Hochwasserlage hat die Stadt Oldenburg ein Betretungsverbot für Deichflächen und dortige Wege erlassen.
Deiche in NRW halten noch stand
In Nordrhein-Westfalen bleiben nach Daten des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) von Montagvormittag die Weserzuflüsse stark betroffen. An mehreren Messstationen war die höchste Warnschwelle überschritten worden. Für die Deiche in Nordrhein-Westfalen bedeutete das Hochwasser eine starke Beanspruchung, teilte das Umweltministerium mit. An einigen Schutzanlagen im Land müssten Einsatzkräfte Stabilisierungsmaßnahmen durchführen.
Angespannt war die Hochwasserlage weiterhin auch in Sachsen-Anhalt. Dagegen entspannte sich die Lage an den Flüssen und Bächen in Rheinland-Pfalz nach Einschätzung der Hochwasserzentrale zusehends. Am Oberrhein sinken die Wasserstände bis einschließlich Worms nach Angaben der Hochwasservorhersagezentrale bereits wieder. An der Mosel in Trier hat der Pegel den Angaben zufolge in der Nacht zu Montag mit 6,14 Meter den Höchststand erreicht. Seither seien dort sinkende Werte gemessen worden.
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Hochwasserlage in Bayern entspannt sich zunehmend
Auch die Hochwasserlage in Bayern hat sich etwas beruhigt. "Wir werden das weiter beobachten, aber da es keinen maßgeblichen Niederschlagsinput gibt, ist relativ absehbar, wie die Hochwasserwellen ablaufen werden", sagte ein Sprecher des Hochwassernachrichtendienstes (HND).
Franken und Ostbayern waren besonders betroffen vom Hochwasser. Vereinzelte Einsätze gab es an Heiligabend und in der Nacht auf den ersten Weihnachtsfeiertag. In Nabburg (Landkreis Schwandorf) kenterte ein Kanute auf der Naab. Er konnte sich selber aus dem Fluss retten.
Wetterdienst warnt vor Dauerregen
In anderen Regionen warnt der Deutsche Wetterdienst weiterhin vor Dauerregen. Insbesondere in den westlichen Mittelgebirgen – vom Bergischen Land bis ins Weserbergland – und im Oberharz seien nach wie vor große Regenmengen zu erwarten, hieß es in einer DWD-Unwetterwarnung vom Montagvormittag. Im Erzgebirge dauere außerdem starkes Tauwetter an.
Die Unwetterwarnung galt für Teile von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Sachsen. An Bächen und Flüssen sei Hochwasser zu erwarten. Neben Überschwemmungen könne es auch zu Erdrutschen kommen. Der Großteil des Landes bleibe im Einflussbereich milder und sehr feuchter Luftmassen. Die Dauerregenlage halte teilweise bis Dienstag an.
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Mit Informationen von dpa
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