Die Energiewende kommt voran - auch mit Hilfe der privaten Haushalte in Deutschland. Ein knappes Drittel (30 Prozent) davon nutze bereits mindestens eine der einschlägigen Technologien im Gebäudebereich, stellt die staatliche KfW-Bank in ihrem jüngsten "Energiewendebarometer" fest.
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Bayerns Haushalte sind Spitzenreiter in Sachen Energiewende
Im Freistaat sind es 42 Prozent der Haushalte, die nach eigenen Angaben in den vergangenen beiden Jahren klimafreundliche Technologien genutzt haben. Damit liegt Bayern bundesweit vorn - vor Baden-Württemberg mit 38 Prozent. Für ihre Studie hat die KfW insgesamt 6.000 Haushalte befragt.
Dabei kam auch heraus: Unter denjenigen, die noch keine Energiewende-Technologie nutzen, gibt es noch Potenzial - in Bayern wie im Bund. Mehr als die Hälfte von ihnen gaben jeweils an, sie könnten sich eine Nutzung in der Zukunft durchaus vorstellen.
Bei Wärmepumpen ist Bayern durchschnittlich
Zu den klimafreundlichen Technologien zählt die KfW grundsätzlich Wärmepumpen, Photovoltaik, Solarthermie, Batteriespeicher, Kraft-Wärme-Kopplungen, Holzpellet-Heizungen und Elektroautos. Sie alle sollen die Treibhausgas-Emissionen senken.
In Bayern haben 18 Prozent, also knapp jeder fünfte Haushalt, in den vergangenen zwei Jahren eine Photovoltaik-Anlage genutzt, um Strom zu erzeugen. Das sind deutlich mehr als der Bundesdurchschnitt von 13 Prozent. Bei Wärmepumpen sind es im Freistaat dagegen nur sechs Prozent. In dem Bereich liegt Bayern im bundesweiten Schnitt. Und was die Bereitschaft von Immobilien-Eigentümern angeht, sich eine Wärmepumpe anzuschaffen, ist Bayern laut KfW unterdurchschnittlich.
Hindernisgründe sind vor allem Zweifel an der Wirtschaftlichkeit
Bundesweit sind es vor allem die Kosten und die damit verbundenen finanziellen Einschränkungen, die Haus- oder Wohnungseigentümer davon abhalten, eine klimafreundliche Technologie für sich zu nutzen. 41 Prozent der Haushalte argumentieren in diese Richtung – im Bundesschnitt.
In Bayern geben das nur 33 Prozent als Grund an. 39 Prozent wiederum zweifeln daran, dass sich eine entsprechende Investition auch rechnet. Die KfW stellt dazu fest, ein wirtschaftlicher Betrieb der Energiewende-Technologien sei "nach aktueller Studienlage vielerorts möglich".
Grundsätzlich gibt es im Gebäudesektor offensichtlich noch Nachholbedarf: Laut Umweltbundesamt hat der Sektor im vergangenen Jahr 102 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen – und damit den Zielwert leicht überschritten.
Mit Informationen von dpa
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