Ein palästinensischer Junge vor einer zerstörten Zeltstadt im Gaza-Streifen
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Ein palästinensischer Junge vor einer zerstörten Zeltstadt im Gaza-Streifen. Eine Konferenz in Nürnberg behandelt den Schutz der Kinder im Krieg.

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Internationale Top-Juristen beraten über Kinderrechte im Krieg

Internationale Top-Juristen beraten über Kinderrechte im Krieg

Unter dem Titel: "Für jedes Kind: Schutz der Kinderrechte in bewaffneten Konflikten" lädt die Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien zum "Nuremberg Forum 2024". Die Eröffnungsrede hält der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Es sind erschütternde Bilder, die täglich aus den Kriegsgebieten im Nahen Osten und vom Krieg zwischen der Ukraine und Russland zu sehen sind. Besonders betroffen: Kinder. Um sie und ihre Rechte geht es ab Donnerstag bei der dreitägigen internationalen Konferenz "Nuremberg Forum 2024" der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien im historischen Schwurgerichtssaal 600 des Nürnberger Justizpalastes.

Die Eröffnungsrede hält der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Ahmad Khan, wie die Akademie mitteilt. Der Kongress steht unter dem Titel: "Für jedes Kind: Schutz der Kinderrechte in bewaffneten Konflikten" und wird auch per Livestream übertragen.

UN-Kinderrechtskonvention ein schwaches rechtliches Schwert

Trotz einer nahezu weltweiten Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention durch 196 Staaten seien Kinder nach wie vor schweren Verletzungen ihrer Rechte ausgesetzt, besonders in bewaffneten Konflikten, heißt es in der Ankündigung der Veranstaltung. Allein im Jahr 2022 haben die Vereinten Nationen 27.180 schwere Verstöße gegen fast 19.000 Kinder registriert. Dies verdeutliche die Unzulänglichkeit des bestehenden Rechtsrahmens.

Rechtliche Lücken beim Kinderschutz schließen

Beim "Nuremberg Forum 2024" werden renommierte internationale Expertinnen und Experten die Wirksamkeit des internationalen und nationalen Schutzes von Kindern in Konflikten bewerten und nach Lösungen suchen, wie die Lücken in diesen Systemen geschlossen werden können", sagte Professor Christoph Safferling, Direktor der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien.

Hochrangige internationale Fachleute des Völkerrechts und der Menschenrechte wollen beim "Nuremberg Forum" Strategien und Erfahrungen internationaler Gerichte zur Verfolgung von Verbrechen gegen Kinder diskutieren. In fünf Diskussionsrunden sollen Perspektiven und Maßnahmen erörtert werden, wie der Schutz der Kinderrechte verbessert werden kann.

Kriegs-Traumatisierung der Kinder und die Folgen

Die Eröffnungsdiskussion wird die langfristigen persönlichen und sozialen Folgen der Traumatisierung von Kindern in bewaffneten Konflikten betrachten und die Bedeutung einer differenzierten öffentlichen Debatte zu diesem Thema hervorheben.

Zu den Referenten gehören unter anderem die Vorsitzendes des UN-Kinderrechteausschusses, Ann Skelton, Siobhán Mullaly, die UN-Sonderberichterstatterin für Menschenhandel, insbesondere von Frauen und Kindern, Alice Wairimu Nderitu, die UN-Sonderberaterin zur Prävention von Völkermord und Pablo de Greiff, Mitglied der UN Untersuchungskommission zur Ukraine. Dabei sein werden außerdem der Ankläger des Residualmechanismus für die Ad-hoc-Strafgerichtshöfe, Serge Brammertz sowie die Bundesanwältin beim Bundesgerichtshof, Duscha Gmel.

Wer an dem Livestream des Nuremberg Forum 2024 (auf Englisch) teilnehmen möchte, muss sich mit einem Formulas auf der Webseite der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien registrieren und bekommt dann eine E-Mail mit entsprechendem Teilnahme-Link zugeschickt.

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