John Garamendi (l), Mitglied des US-Repräsentantenhauses, wird am 14.8.22 von Donald Yu-Tien Hsu, Generaldirektor der Abteilung für nordamerikanische Angelegenheiten des taiwanesischen Außenministeriums, auf dem Flughafen Taipeh-Songshan begrüßt.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/-
Bildbeitrag

Nach Nancy Pelosi ist erneut eine US-Delegation in Taiwan zu Besuch.

Bildbeitrag
>

"Strenge Abschreckung": Manöver Chinas wegen US-Besuch in Taiwan

"Strenge Abschreckung": Manöver Chinas wegen US-Besuch in Taiwan

Nach Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi ist erneut eine US-Delegation in Taiwan zu Besuch. China, das die Insel für sich beansprucht, reagiert mit Militärmanövern. Zudem hat Peking allen Ländern, die Kontakte zu Taiwan pflegen, gedroht.

China hat als Reaktion auf den Besuch einer weiteren US-Delegation in Taiwan am Montag neue Militärmanöver nahe der Insel abgehalten. Dies diene einer "strengen Abschreckung gegen die Vereinigten Staaten und Taiwan und deren politische Tricks, die den Frieden und die Stabilität in der Straße von Taiwan unterlaufen", erklärte das chinesische Militär. China betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als abtrünnige Provinz und beansprucht die Insel für sich.

Nach Pelosi-Besuch erneut US-Delegation in Taiwan

Die Regierung in Peking droht allen Ländern, die Kontakte mit Taiwan pflegen oder aufbauen, mit Konsequenzen. Kurz nach dem umstrittenen Taiwan-Besuch der Präsidentin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, reiste eine weitere Delegation mit fünf US-Kongressabgeordneten in die Insel-Republik. Sie traf am Sonntag in der Hauptstadt Taipeh ein und wurde dort am Montag von Präsident Tsai Ing-wen erwartet, wie die Vertretung der USA in Taiwan und das taiwanische Präsidialamt mitteilten.

USA: Besuche in Taiwan "nichts Ungewöhnliches"

Die Visite sei Teil einer Reise in die indopazifische Region, hieß es in der Stellungnahme der US-Vertretung, die die Aufgaben einer Botschaft wahrnimmt. Es werde bei Treffen mit Politikern Taiwans unter anderem um die Beziehungen und die globalen Lieferketten gehen. Die USA betonten, Besuche von US-Kongressmitgliedern in Taiwan seien nichts Ungewöhnliches und stünden im Einklang mit der Ein-China-Politik der USA.

Peking: Verletzung von Chinas Souveränität

Das Verteidigungsministerium in Peking erklärte dagegen, der Besuch verletze Chinas Souveränität und territoriale Integrität. Damit zeigten die USA "ihr wahres Gesicht". Das chinesische Militär werde sich weiterhin "auf einen Krieg vorbereiten, und entschlossen gegen jede Form einer separatistischen 'taiwanischen Unabhängigkeit' und ausländische Einmischung vorgehen".

Pelosi hatte vergangene Woche Taiwan besucht. China sieht in dem Besuch eine Provokation und Verletzung der eigenen Souveränität und startete nach ihrer Abreise Manöver in unmittelbarer Nähe der Insel Manöver in einem bislang nie dagewesenen Ausmaß.

Europäische Perspektiven

BR24 wählt regelmäßig Inhalte von unseren europäischen öffentlich-rechtlichen Medienpartnern aus und präsentiert diese hier im Rahmen eines Pilotprojekts der Europäischen Rundfunkunion.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!