Die geplante Rentenreform in Frankreich hat erneut für landesweite Massenproteste gesorgt. Am dritten Protesttag binnen drei Wochen fielen zahlreiche Bahnen, Busse und Unterrichtsstunden aus. Laut Innenministerium gingen 750.000 Menschen auf die Straße, weniger als in der vergangenen Woche. Die Gewerkschaft CGT hingegen sprach von knapp zwei Millionen Demonstrantinnen und Demonstranten im ganzen Land. Im Schnitt fiel etwa jeder zweite TGV-Zug aus. In Paris war der U-Bahn-Betrieb massiv gestört und die Fluggesellschaft Air France strich etwa fünf Prozent ihrer Kurz- und Mittelstreckenflüge.
Renteneintrittsalter soll schrittweise angehoben werden
Die Gewerkschaften bezeichnen die geplante Reform, die als eines der zentralen Vorhaben von Präsident Emmanuel Macron gilt, als ungerecht und brutal. Die Regierung plant bis 2030, das Renteneintrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre anzuheben. Außerdem soll die Zahl der nötigen Einzahlungsjahre für eine volle Rente schneller steigen. So soll die Beschäftigung von Senioren gefördert werden. Die monatliche Mindestrente soll auf 1.200 Euro angehoben werden.
Volle Rente mit 67 soll bleiben
Das Renteneintrittsalter in Frankreich liegt derzeit bei 62 Jahren, der Ruhestand beginnt im Schnitt jedoch später, denn wer nicht lang genug eingezahlt hat, um Anspruch auf eine volle Rente zu haben, arbeitet länger. Mit 67 Jahren gibt es dann unabhängig von der Einzahldauer Rente ohne Abschlag. Die Regierung will das auch beibehalten.
Am kommenden Samstag soll es weitere Streiks und Demos geben.
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