Schiffskollision in Nordsee: Tanker in Flammen
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Schiffskollision in Nordsee: Tanker in Flammen, viele Verletzte

Schiffskollision in Nordsee: Tanker in Flammen, viele Verletzte

In der Nordsee nahe der britischen Küste sind ein Öltanker und ein Frachtschiff zusammengestoßen. Der Tanker steht in Flammen. Britischen Behörden zufolge gab es 32 Verletzte. Die Folgen für die Umwelt und die Unglücksursache sind noch unklar.

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In der Nordsee sind am Montag ein Öltanker und ein Frachtschiff kollidiert. Dabei gab es nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP, die sich auf britische Behörden beruft, 32 Verletzte. Die Kollision habe sich vor der Küste der Grafschaft Yorkshire im Nordosten Englands ereignet, teilte die Küstenwache mit. Sie leitete einen großangelegten Rettungseinsatz ein.

Der britische Sender BBC berichtete unter Berufung auf zwei Quellen, dass der Tanker in Flammen stehe und Feuerwehrleute an den Unglücksort geschickt worden seien. Nach Angaben eines britischen Abgeordneten soll ein Mensch ins Krankenhaus gebracht worden sein, alle anderen 36 Seeleute von beiden Schiffen seien in Sicherheit.

Kollision mit Öltanker: Küstenwache initiiert Rettungseinsatz

Die britische Küstenwache war nach eigenen Angaben um kurz nach 10.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MEZ) über das Unglück informiert worden. In der Folge aktivierte sie einen Rettungshubschrauber, ein Flugzeug, Rettungsboote sowie Schiffe, die zur Brandbekämpfung eingesetzt werden können.

Folgen für die Umwelt und Schaden noch unklar

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace in Großbritannien teilte mit, man beobachte die Berichte genau. "Sowohl die hohe Geschwindigkeit als auch die Videos von den Folgen geben Anlass zu großer Sorge", sagte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es sei aber noch zu früh, das Ausmaß von Schäden für die Umwelt zu bestimmen, so der Sprecher weiter.

Die Größenordnung von Auswirkungen hingen von mehreren Faktoren ab, darunter des Typs und der Menge an Öl, die der Tanker geladen habe, dem Treibstoff in beiden Schiffen und wie viel davon ins Wasser gelangt sei. Wie sich ein Austritt von Öl auswirke, hänge auch stark von den Wetterbedingungen ab. "Im Falle einer Ölpest oder eines Verlusts von Gefahrgut aus dem betroffenen Containerschiff wird auch die Schnelligkeit der Reaktion entscheidend sein, um Auswirkungen zu begrenzen", sagte der Greenpeace-Sprecher.

Öltanker fuhr unter US-Flagge

Die schwedische Reederei Stena Bulk bestätigte AFP, dass ihr der Öltanker gehöre. Er fuhr demnach unter US-Flagge. Weitere Angaben wollte das Unternehmen nicht machen. Laut BBC hatte der Tanker Treibstoff des US-Verteidigungsministeriums geladen.

Auf Internetseiten, die Schiffsrouten detailreich verfolgen, ist zu sehen, wie mehrere Schiffe in der Nähe vor Ort sind. Der in Brand geratene Öltanker soll demnach die "Stena Immaculate" [externer Link; vesselfinder.com] sein. Das Frachtschiff soll die unter portugiesischer Flagge fahrende "Solong" [externer Link; vesselfinder.com] sein, die Medienberichten zufolge einem deutschen Eigentümer gehöre.

Schifffahrtsunternehmen: "Mehrere Explosionen an Bord"

Es sei zu früh, um über die Unglücksursache zu spekulieren, sagte der Geschäftsführer der Reederei Stena Bulk, Erik Hanell. Das US-Unternehmen Crowley, das die Technik der "Stena Immaculate" betreut, teilte auf X mit, der Tanker habe vor Anker gelegen, als er von dem Frachter gerammt worden sei. Dabei sei ein Tank mit dem Flugzeugtreibstoff beschädigt worden und ein Feuer ausgebrochen. Es habe "mehreren Explosionen an Bord" gegeben. Der Leiter des Hafens von Grimsby äußerte, ihm sei von einem "Feuerball" berichtet worden.

Der Vorsitzende des Stadtrates der nahegelegenen Stadt Hull sprach in der BBC von einer "verheerenden" Lage. Die potenziellen Umweltfolgen seien besorgniserregend, in den kommenden Tagen müsse "sehr schnell" daran gearbeitet werden, diese zu verstehen. Die Küstenwache prüft, ob und welche Maßnahmen zur Bekämpfung von Umweltbedrohungen erforderlich sein könnten.

Mit Informationen von AFP und dpa

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