Der frühere Extrem-Bergsteiger Reinhold Messner (78) sieht wie viele andere Experten angesichts des Klimawandels steigende Gefahren in den Bergen. "Das Bergsteigen, vor allem in der Höhe, wird durch die globale Erwärmung gefährlicher. Das Eis schmilzt, es reißen mehr Gletscherspalten auf, es kommt zu Eisabbrüchen wie jetzt an der Marmolata, und der Fels unter dem Eis zerbröselt", sagte der Südtiroler der Mediengruppe Bayern (Passauer Neue Presse, Mittelbayerische Zeitung, Donaukurier).
"Bergsteigen hat sich völlig verändert"
Noch wichtiger aber sei, dass das Bergsteigen sich völlig verändert habe. "Der Berg wird vielfach nur als Attrappe gesehen. Die meisten Kletterer heute gehen in die Kletterhalle, und das ist auch gut so. Nur haben sie dort noch nichts über den Berg gelernt." Sie müssten erst eine Reihe von Jahren leichtere Touren klettern, sich ganz langsam herantasten, um zu begreifen, was ein Berg ist.
"Man lernt nie aus"
"Ein Berg ist chaotisch, ein Berg ist viel größer, als wir ihn auf der Postkarte sehen", warnte Messner. "Und beim Wettersturz wird ein Berg relativ schnell unendlich groß. Man kommt nicht mehr herunter", sagte der 78-jährige Italiener, der als erster Mensch alle Achttausender der Welt bestiegen hatte.
"Wenn man nicht gelernt hat, sich vor der Kälte zu schützen, ist der Tod die Folge." Man habe nie ausgelernt, "auch nicht, wenn man 80 Jahre alt ist und ein Leben lang auf Berge gestiegen ist".
ms - Quelle: dpa
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