Wohnungsnot trifft auch Studentinnen und Studenten
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Zimmergesuch einer Studentin in München

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WG-Zimmer: Miete für Studierende in München besonders hoch

WG-Zimmer: Miete für Studierende in München besonders hoch

Preiswerter Wohnraum ist in deutschen Großstädten Mangelware. Ein Problem, das kurz vor Semesterbeginn auch Studierende betrifft, die noch händeringend eine Bleibe suchen. Eine Studie zeigt nun, dass oft auch WG-Zimmer nicht im Budget liegen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Für viele junge Menschen beginnt mit dem Studium ein aufregender, neuer Lebensabschnitt: Wer das Elternhaus für die Uni verlässt, freut sich auf eine andere Stadt und neue Eindrücke. Doch die Wohnungskosten sind an deutschen Uni-Standorten weiter hoch, zeigt nun eine neue Studie. Ganz besonders in München.

München liegt mehr als 300 Euro über dem Durchschnitt

Ein WG-Zimmer schlug zu Beginn des Sommersemesters an großen deutschen Hochschulstandorten mit durchschnittlich 493 Euro zu Buche und stieg damit im Vergleich zum Wintersemester um vier Euro. Das hat das auf Immobilienforschung spezialisierte Moses-Mendelssohn-Institut (MMI) gemeinsam mit dem Portal wg-gesucht.de bekannt gegeben.

Besonders hoch sind die Preise in München: Dort zahlen Studierende mittlerweile im Schnitt 800 Euro – 50 Euro mehr, als vor einem Jahr. Aber auch in anderen Großstädten sind die Mietpreise hoch – in Berlin werden im Schnitt 650 Euro für ein WG-Zimmer fällig und in Hamburg 610 Euro.

Mietpreis bleibt auf hohem Niveau – Günstiger wohnen im Osten

Vor allem in den größten Hochschulstädten haben sich die Mieten kaum verändert. Dies sei jedoch nur ein schwacher Trost für Studierende in München oder Berlin, so Projektleiter Stefan Brauckmann. Oft sprengen die Mieten in diesen Städten daher das Budget, da ja auch noch Lebenshaltungskosten dazu kommen. Vergleichsweise günstige Zimmer finden Studierende vor allem an kleineren Hochschulstandorten und in ostdeutschen Städten. In Chemnitz liegt der Durchschnitt bei 265 Euro, in Cottbus bei 287 Euro und in Magdeburg bei 330 Euro.

Bafög: Wohnkostenpauschale muss an die Realität angepasst werden

Die Wohnkostenpauschale für Bafög-Empfänger wurde zu Beginn des vergangenen Semesters zwar von 360 Euro auf 380 Euro angehoben, das war aber nur etwa ein einem Drittel der untersuchten Städte ausreichend. In 39 Städten, in denen fast die Hälfte der Studierenden in Deutschland eingeschrieben ist, war im Rahmen der Wohnkostenpauschale kaum ein Zimmer zu finden.

Das MMI forderte deswegen, die Pauschale "dringend an die Realität und die tatsächliche Preisentwicklung" anzupassen und dabei auch die höheren Lebenshaltungskosten zu berücksichtigen, so Brauckmann.

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