Einige von ihnen trugen Schwimmwesten, doch auch das rettete sie nicht vor dem Tod: Vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa ist vergangene Woche ein Boot gekentert, das von Tunesien aus gestartet war. Mindestens 41 Menschen an Bord ertranken - unter ihnen auch drei Kinder.
Das berichten vier Überlebende, die Tage später von einem maltesischen Frachtschiff gerettet wurden. Dieser habe sie am heutigen Mittwoch an Land gebracht, meldet der Fernsehsender Rai. Die Überlebenden stehen laut Behörden unter Schock und sind völlig erschöpft.
Mit Reifenschläuchen über Wasser gehalten
Die Geretteten stammen von der Elfenbeinküste und aus Guinea. Unter ihnen ist auch ein 13-jähriger Junge, der allein unterwegs war. Die Überlebenden berichten, dass eine große Welle das Boot zum Kentern gebracht habe. Sie selbst hätten sich dann mit Schwimmwesten und aufgeblasenen Autoschläuchen über Wasser gehalten, sagten sie dem Roten Kreuz. Schließlich seien sie auf ein leeres Boot getroffen, mit dem sie tagelang über das Mittelmeer drifteten.
Ein Überwachungsflugzeug der EU-Grenzschutzagentur Frontex sichtete sie schließlich und leitete einen Rettungseinsatz ein.
Appell an Europa für sichere Einwanderungswege
Internationale Organisationen wie das Deutsche Kinderhilfswerk zeigten sich bestürzt. In einer gemeinsamen Erklärung verlangen sie sichere Einwanderungs- und Fluchtwege nach Europa. Keinesfalls dürfe man sich auf Empörung oder die "kalte Aktualisierung der dramatischen Opferzahlen" beschränken, hieß es weiter.
Allein heuer sind nach einer Statistik der Vereinten Nationen schon mehr als 2.063 Geflüchtete bei der Überfahrt übers Mittelmeer in Richtung Europa ums Leben gekommen.
Mit Informationen von dpa, Reuters und KNA
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