Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, am Mitzvah-Day mit Kindern (Archivbild)
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Auf der ganzen Welt wird an diesem Sonntag der jüdische "Tag der guten Taten" begangen.

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Jüdinnen und Juden begehen weltweit "Tag der guten Taten"

Jüdinnen und Juden begehen weltweit "Tag der guten Taten"

Die Welt gemeinsam ein Stück besser machen - das ist das Ziel des "Mitzvah Day". Auf der ganzen Welt wird der jüdische "Tag der guten Taten" am Sonntag begangen – auch in Deutschland. Das besondere Augenmerk liegt in diesem Jahr auf Israel.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die Welt mit vereinten Kräften ein bisschen besser zu machen – darum geht es am "Mitzvah Day", der an diesem Sonntag von Jüdinnen und Juden weltweit begangen wird. Und dieses Ziel ist auch ein zentrales Gebot ("Mitzvah") im Judentum. Kinder, Jugendliche und Erwachsene stellen dazu in vielen Ländern Aktionen auf die Beine.

Auch in Deutschland wird in den jüdischen Gemeinden einiges stattfinden. "Angemeldet sind 60 Aktionen bundesweit, nicht nur von Jüdinnen und Juden", berichtet Marat Schlafstein, Referent für Jugend und Gemeinden beim Zentralrat der Juden in Deutschland. Kinder und Jugendliche würden etwa auf Bauernhöfen mithelfen, singen und backen im Altersheim, sich um jüdische Friedhöfe kümmern – und manche von ihnen schreiben in diesem Jahr auch Briefe an Menschen in Israel, die von dem verheerenden Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober betroffen sind.

Krieg in Nahost und Ukraine auch Thema des "Mitzvay Day"

Das Motto in diesem Jahr: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" – ein Motto, das der Jugendreferent des Zentralrats der Juden, Marat Schlafstein, besonders passend findet. "Wann, wenn nicht jetzt", so Schlafstein mit Blick auf die Lage in Israel und auf die ukrainischen Geflüchteten, die von jüdischen Gemeinden hierzulande aufgenommen wurden. "Mitzvah Day sollte grundsätzlich jeden Tag sein", sagt Schlafstein.

Aber Jüdinnen und Juden sind an diesem Tag nicht allein unterwegs. So beteiligen sich beispielsweise auch Sinti und Roma, private Gruppen und Jugendzentren, Studierende, Gemeinden, Vereine, Kitas und Schulen. Im vergangenen Jahr waren nach Veranstalterangaben etwa 2.500 Menschen mit dabei – dieses Jahr werden noch deutlich mehr erwartet.

Aktionen aus Angst vermehrt in geschlossenen Räumen

Der "Mitzvah Day" findet in diesem Jahr in einer Zeit statt, in der die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten und Vorfälle sprunghaft gestiegen ist, nicht nur in Deutschland. Seit dem Angriff der Hamas hat das Bundeskriminalamt rund 3.300 Straftaten mit Bezug zu Nahost erfasst. Auf Hauswände gesprühte Davidsterne, israelfeindliche Parolen auf propalästinensischen Demonstrationen und Aggressionen tragen zu Verunsicherung und Angst in der jüdischen Gemeinschaft bei.

"Wir sehen, dass Projekte in diesem Jahr vermehrt in geschlossenen Räumen stattfinden sollen", sagt Schlafstein dazu. Wer beim Mitzvah-Day mitmacht, trägt oft ein grünes T-Shirt mit einer entsprechenden Aufschrift. Um damit nicht allzu sehr aufzufallen, sei davon auszugehen, dass viele Teilnehmende die T-Shirts im Freien wohl lieber verstecken würden. "Wir sind sehr froh, dass angesichts der allgemeinen Verunsicherung in diesem Jahr sogar noch mehr Aktionen angemeldet wurden als 2022."

Das Konzept des Aktionstags entstand vor mehr als 20 Jahren in den USA. 2014 nahmen nach Veranstalterangaben in 23 Ländern insgesamt über 35.000 Menschen teil. Der Zentralrat der Juden in Deutschland führte ihn 2012 ein. 2013 fand der Mitzvah-Day zum ersten Mal bundesweit statt.

Mit Informationen von KNA.

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