Der Gesundheitszustand des schwerkranken Papstes hat sich nach Angaben des Vatikans nicht gebessert. Papst Franziskus befinde sich weiterhin in "kritischem" Zustand und werde mit hochkonzentriertem Sauerstoff versorgt, erklärte der Vatikan am Sonntagabend. Für eine Prognose über die weitere Entwicklung sei es wegen der "Komplexität des klinischen Bildes" weiterhin zu früh. Zunächst müsse abgewartet werden, ob die Medikamente anschlügen.
Nierenfunktion eingeschränkt
Der 88-jährige Franziskus leide weiterhin an einem Mangel an Blutplättchen, teilte der Vatikan mit. Blutanalysen hätten zudem eine eingeschränkte Nierenfunktion ergeben. Diese sei "derzeit unter Kontrolle".
Im Sonntagsgebet des Kirchenoberhaupts, das wegen seiner Lungenentzündung dieses Mal nur schriftlich verbreitet wurde, bedankte sich der 88-Jährige für all die Unterstützung, die er erhalten habe. Insbesondere dankte er seinen Ärzten im Gemelli-Krankenhaus in Rom, wo er seit zehn Tagen behandelt wird.
Papst: "Danke für die Gebete"
"In diesen Tagen habe ich viele Botschaften der Zuneigung erhalten. Besonders berührt haben mich die Briefe und Zeichnungen von Kindern", heißt es in dem Sonntagsgebet des Papstes. Kinder von der pädiatrischen Onkologie des Gemelli-Krankenhauses hatten demnach für Franziskus Bilder gemalt. "Danke für diese Nähe und für die Gebete des Trostes, die ich aus der ganzen Welt erhalten habe!"
Seinen Text beendete er mit der Bitte, für ihn zu beten: "Ich vertraue alle der Fürsprache Marias an und bitte Sie, für mich zu beten." Weltweit gibt es 1,4 Milliarden Katholiken.
Cousine des Papstes "sehr besorgt"
Auch die italienische Cousine von Papst Franziskus bangt um das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche. "Wir sind alle sehr besorgt. Wir hoffen, dass er sich rasch erholt und diesen schlimmen Moment übersteht", zitierte die italienische Nachrichtenagentur Ansa Carla Rabezzana. Die 93-Jährige sagte, sie sei "sehr beunruhigt" wegen seines Gesundheitszustands.
Franziskus ist gebürtiger Argentinier. Sein Vater stammt jedoch aus der Region Piemont im Nordwesten Italiens und war 1932 nach Argentinien ausgewandert.
Mediziner: Gesundheitszustand weiter kritisch
Wegen seiner Erkrankung konnte Franziskus das Gebet nicht von einem Fenster des Apostolischen Palastes im Vatikan aus zu zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz sprechen. So ist das normalerweise üblich. Schon am vergangenen Sonntag hatte er darauf verzichten müssen. Die Ärzte beschreiben den Gesundheitszustand des Argentiniers als kritisch.
Mit Informationen von dpa, AFP und epd.
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