Nach der Messerattacke mit mehreren Verletzten in Mannheim erinnern Kerzen und Blumen an die Opfer.
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Nach der Messerattacke mit mehreren Verletzten in Mannheim erinnern Kerzen und Blumen an die Opfer.

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Polizist stirbt nach Messerangriff auf Mannheimer Marktplatz

Polizist stirbt nach Messerangriff auf Mannheimer Marktplatz

Der Polizist, der am Freitag bei einem Messerangriff auf dem Marktplatz der Stadt schwer verletzt worden war, ist tot. Wie die Mannheimer Behörden mitteilten, erlag der 29-Jährige seinen Verletzungen.

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Der Polizist, der bei dem Messerangriff auf dem Mannheimer Marktplatz attackiert worden war, ist an seinen Verletzungen gestorben. Das teilten die Staatsanwaltschaft Karlsruhe, das Polizeipräsidium Mannheim und das Landeskriminalamt am Sonntagabend laut Nachrichtenagentur dpa mit.

Der Angreifer habe dem 29 Jahre alten Beamten mehrmals in den Kopfbereich gestochen. "Er wurde unmittelbar nach der Tat notoperiert und in ein künstliches Koma versetzt, erlag aber in den späten Nachmittagsstunden des 2. Juni seinen schweren Verletzungen", teilten die Behörden mit. "Wir trauern um einen Polizeibeamten, der für unsere Sicherheit sein Leben gegeben hat."

Kretschmann: "Zu höchstem Respekt und Wertschätzung verpflichtet"

"Die Nachricht erschüttert mich bis ins Mark", teilte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Abend mit. Die Gedanken seien bei der Familie, den Angehörigen und den Kolleginnen und Kollegen, so der Grünen-Politiker. "Uns allen führt diese fürchterliche Tat schmerzhaft vor Augen, welchem oft unkalkulierbaren Risiko Polizeibeamte tagtäglich ausgesetzt sind."

Der Dienst von Polizistinnen und Polizisten für den Staat, das Gemeinwesen, die freiheitlich-demokratische Grundordnung sei nicht hoch genug zu würdigen. "Wir sind Ihnen als Gesellschaft zu höchstem Respekt und Wertschätzung verpflichtet."

"Dieser junge Polizist hatte sein ganzes Leben noch vor sich", sagte CDU-Landeschef Manuel Hagel. "Nichts kann diesen schmerzlichen Verlust wohl jemals heilen." Das ganze Land sei dem jungen Beamten für seinen Heldenmut zu tiefem Dank verpflichtet.

Bundespolitik zeigt sich erschüttert

Auch zahlreiche Bundespolitiker zeigten sich erschüttert über den Tod des jungen Mannes. Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich auf X "zutiefst" bestürzt. "Sein Einsatz für die Sicherheit von uns allen verdient allerhöchste Anerkennung. Ich bin in diesen bitteren Stunden in Gedanken bei seiner Familie und bei allen, die um ihn trauern", schrieb der SPD-Politiker.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte, der Tod des Polizisten mache sie "unendlich traurig". "Er war mutig eingeschritten, um Leben zu retten. Er ist im Dienst für unsere Sicherheit gestorben", betonte die SPD-Politikerin. Sie zollte allen Polizistinnen und Polizisten, die tagtäglich für die Sicherheit der Menschen sorgen, ihre Anerkennung. "Diese Tat zeigt auf furchtbare Weise, wie gefährlich dieser Dienst für unser Land sein kann", hob Faeser hervor.

FDP-Chef Christian Lindner schrieb auf X, der Tod des jungen Polizisten berühre ihn sehr. "Und mich macht wütend, was in unserem Land passiert. Gegen den islamistischen Terrorismus müssen wir uns zur Wehr setzen. Die Sicherheitsbehörden werden wir dafür finanziell weiter stärken. Schluss mit falscher Toleranz", betonte Lindner. Der Staatsschutz hatte die Ermittlungen nach dem Angriff übernommen.

Grünen-Chef Omid Nouripour sprach von einer "grausamen Nachricht" vom Tod des Polizisten. "Er leistete mutig seinen Dienst und hat versucht Leben zu retten. Der verletzte Polizist in Mannheim hat selbst nicht überlebt.", schrieb Nouripour auf X.

Konsequenzen angekündigt

Kanzler Scholz kündigte mit Blick auf die Messerattacke und einen Übergriff auf den CDU-Politiker Roderich Kiesewetter ein hartes Vorgehen gegen Gewalt an. "Ob das Gewalt ist gegen sich links oder in der Mitte oder rechts engagierende demokratische Politikerinnen und Politiker - sie ist immer nicht akzeptabel und sie wird von uns nicht hingenommen werden", betonte der SPD-Politiker.

Bundesinnenministerin Faeser und Landesinnenminister Strobl mahnten zudem ein hartes Vorgehen gegen Menschen an, die den Angriff des Täters im Netz verherrlichen. "Den mörderischen Messerangriff zu verherrlichen, ist widerwärtig und menschenverachtend. Wer das tut, muss mit aller Härte des Strafrechts verfolgt werden. Unsere Sicherheitsbehörden gehen dem konsequent nach", sagte Faeser der "Bild am Sonntag". Strobl sagte der Zeitung: "Bei uns werden Verbrechen – ganz besonders Mordstraftaten – mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft und nicht gefeiert."

Deutsche Polizeigewerkschaft wütend

Die Deutsche Polizeigewerkschaft reagierte betroffen, aber auch wütend. "Die Gewalt, die uns täglich begegnet, ist schonungslos brutal, menschenverachtend und oft tödlich", sagte Landeschef Ralf Kusterer. Die Kampagnen gegen Hass und Hetze würden oft nicht einmal im Ansatz die Probleme treffen, die Polizistinnen und Polizisten täglich ertragen müssten. "Mit Diskussionen um Demokratie und Meinungsfreiheit erreicht man weder schuld- und deliktsunfähige Täter noch religiöse Fanatiker, deren Gedankenwelt uns völlig fremd und absurd erscheint."

Tatmotiv noch unklar

Das Motiv des 25-jährigen Täters ist indes noch immer unklar. Bisher war der Mann, der in Afghanistan geboren wurde, aber 2014 als Jugendlicher nach Deutschland kam, nicht vernehmungsfähig - er war in den Minuten nach der Attacke ebenfalls verletzt worden. Bisher war er polizeilich nicht in Erscheinung getreten, er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt im hessischen Heppenheim.

Bei dem Angriff hatte der Mann am Freitagvormittag auf dem Marktplatz in der Innenstadt bei der Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) sechs Männer verletzt, darunter den Polizisten. Zu den Verletzten zählt auch das BPE-Vorstandsmitglied, der Münchner Michael Stürzenberger. Nach Darstellung von BPE-Schatzmeisterin Stefanie Kizina ist die Attacke gezielt gegen den 59-Jährigen gerichtet gewesen. Er ist schon seit Jahren als Islamkritiker aktiv und wird vom bayerischen Verfassungsschutz beobachtet.

Stürzenberger gab inzwischen einem rechtskonservativen Medium ein Video-Interview vom Krankenbett aus - er war unter anderem im Gesicht und am Oberschenkel mit Stichen verletzt worden. Polizisten hätten die Erstversorgung übernommen, sagte er. Der "Bild" sagte Stürzenberger, der Angriff sei ein "absoluter Albtraum" gewesen, der Angriff sei urplötzlich gekommen. 

Video: Messerattacke in Mannheim (31.5.2024)

31.05.2024, Baden-Württemberg, Mannheim: Ein Mitarbeiter der Spurensicherung geht an einem Stand auf dem Marktplatz vorbei. Bei einem Einsatz auf dem Mannheimer Marktplatz hat die Polizei einen Angreifer niedergeschossen. Der Mann wurde dabeiverletzt. Er hatte zuvor mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen und verletzt. Foto: Uwe Anspach/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Uwe Anspach
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Mannheim - Messerangriff auf Marktplatz

Mit Informationen von dpa

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