Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Post hat eine neue politische Heimat in der CSU gefunden. Nach seinem Austritt aus der SPD sei die CSU für ihn "die richtige Antwort", sagte Post der "Süddeutschen Zeitung". "Ich war ja schon immer dem bürgerlichen Lager zuzuordnen."
Post war im August aus der SPD ausgetreten und hatte den Schritt öffentlich mit vehementer Kritik an der politischen Ausrichtung der Partei verbunden.
"Post für Söder - das überrascht mich nicht"
Ambitionen in der neuen Partei habe er vorerst keine. Als Neumitglied könne er "keine Ansprüche" stellen, erklärte Post.
Aus der SPD-Spitze in Bayern hieß es, der Parteiwechsel sei nicht überraschend gekommen. "Post für Söder - das überrascht mich nicht", sagte SPD-Landeschef Florian von Brunn.
Im August aus SPD ausgetreten
Für die Sozialdemokraten hatte der 41-jährige Post acht Jahre, von 2013 bis 2021, ein Bundestagsmandat inne. Er trat dreimal als Direktkandidat im Wahlkreis München-Nord an, erreichte aber jedes Mal nicht die Mehrheit der Erststimmen, sondern zog zweimal über die SPD-Landesliste in den Bundestag ein. Vor der Bundestagswahl 2021 konnte Post keinen aussichtsreichen Platz auf der SPD-Liste erreichen und trat daraufhin mit einem eigenständigen Wahlkampf als Direktkandidat an. Seit 2021 sitzt Post nicht mehr im Parlament. Posts politischer Ziehvater ist der frühere Münchner Oberbürgermeister Christian Ude.
Post war immer wieder durch scharfe Kritik am heutigen Kanzler Olaf Scholz und der früheren Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles aufgefallen. Auch innerhalb des Landesverbandes Bayern hatte Post immer wieder teils harsche und heftige Kritik in der Öffentlichkeit an Parteifreunden geäußert.
Post warf Kühnert Opportunismus vor
In seinem Austrittsschreiben hatte Post beklagt, die SPD in München setze sich nicht mehr für Handwerker, Gewerbetreibende und Gastronomen ein, sondern versuche, "kleinsten Minderheiten nachzueifern". Er spottete über die Idee, Gender-Beauftragte in Kitas zu etablieren, SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert warf er Opportunismus vor und kritisierte SPD-Steuerpläne als "linke Ideologie".
Die SPD sei "für Menschen mit gewöhnlichen Alltagssorgen keine wählbare Partei mehr", schrieb Post weiter. Es gebe eine zunehmende Entfremdung zwischen "der heutigen Funktionärsschicht einerseits und der Mehrheit der Mitglieder, den noch verbliebenen Stammwählern und den massenhaft abgesprungenen Ex-Wählern".
Mit Informationen von dpa und AFP
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