Zwei Frauen demonstrieren in Italien mit Plakaten für die Freilassung der Bärin JJ4, die im April einen Jogger angefallen und getötet hatte
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Geht es nach italienischen Umweltschützern, dann sollte die Bärin, die im April einen Jogger angefallen und getötet hatte, freigelassen werden

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Südtirol soll Umzug von "Problembärin" JJ4 nach Rumänien prüfen

Der Streit um die Zukunft von Bärin JJ4, die im April in Italien einen Jogger getötet hatte, geht weiter. Die Provinz Trentino-Südtirol soll jetzt prüfen, ob das Tier umgesiedelt werden kann - nach Rumänien. Das hat das Verwaltungsgericht mitgeteilt.

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In den nächsten drei Wochen soll die norditalienische Provinz Trentino-Südtirol prüfen, ob die sogenannte "Problembärin" JJ4 - auch Gaia genannt - nach Rumänien umziehen kann. Das hat das Verwaltungsgericht von Trient mitgeteilt. Denn in Siebenbürgen nahe der Kleinstadt Zărnești gibt es ein Bärenreservat. Dort leben auf rund 69 Hektar mehr als 100 Bären.

Ein italienischer Tierschutzverein will sich um den Transport kümmern. Unter der Aufsicht des deutschen Veterinärs Klaus Günther Friedrich soll das Tier den Plänen zufolge nach Rumänien gefahren werden. "Wir sind bereit, mit der Verlegung von JJ4 ab sofort zu beginnen", sagte Massimo Vitturi, Vorsitzender des Tierschutzvereins LAV.

Provinz sieht Umsiedlungs-Pläne kritisch

Dass es so weit kommt, ist aber ungewiss: Die Regionalregierung teilte mit, dass sie nicht verpflichtet sei, die Umsiedlung der Bärin zu prüfen. Auch die Informationen der Tierschützer reichen den lokalen Behörden nicht aus: Bei der Verhandlung sei von den Tierschützern nicht dargelegt worden, wie der Transport konkret und absolut sicher durchgeführt werden solle, hieß es von der Provinz.

Die Entscheidung, wie es weitergeht, könnte nun am 13. Juli fallen. Ein Abschuss von Gaia steht derweil aktuell nicht mehr zur Debatte: Dieser ist durch eine Verfügung des höchsten Verwaltungsgerichts vorerst gestoppt worden. Deshalb ist auch unerheblich, dass die Richter in Trient jetzt Anträge von Tierschutzorganisationen gegen ein Dekret, wonach die Bärin erlegt werden darf, abgewiesen haben.

Bärin Gaia lebt zur Zeit in einem Gehege bei Trient

Gaia ist eine Schwester des 2006 in Bayern getöteten "Problembären" Bruno. Anfang April hatte sie auf einem Forstweg in der norditalienischen Region Trentino-Südtirol einen Jogger angefallen und tödlich verletzt. Regionalpräsident Maurizio Fugatti ordnete daraufhin an, den Bären zu erlegen. Gerichte stoppten das Dekret nach Eilanträgen von Tierschützern. JJ4 wurde lebend gefangen und vorläufig in ein abgesichertes Wildgehege nahe Trient gebracht.

Im Video: Bären-Gnadenhof bei Bad Füssing bietet JJ4 Asyl an

Ein Braunbär
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Ein Bären-Gnadenhof bei Bad Füssing hat Asyl für die "Problembärin" JJ4 angeboten.

Mit Informationen von dpa.

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