Der russische Geschäftsmann und Kreml-Vertraute Jewgeni Prigoschin hat eine Einmischung in US-Wahlen zugegeben und erklärt, dies auch künftig zu tun. "Wir haben uns eingemischt, wir mischen uns ein und wir werden uns weiterhin einmischen. Sorgfältig, genau, chirurgisch und auf unsere eigene Weise, da wir wissen, wie es geht", schrieb Prigoschin im Online-Netzwerk seines Unternehmens Concord.
Äußerung kurz vor Wahlen in den USA
"Während unserer punktgenauen Operationen werden wir beide Nieren und die Leber auf einmal entfernen", fügte er hinzu ohne die Äußerung zu erläutern.
Dem Geschäftsmann wird vorgeworfen, mit seiner "Troll-Fabrik" Wahlen in mehreren westlichen Ländern manipuliert zu haben. "Trolle" agieren mit gefälschten Profilen auf Online-Plattformen, um Wähler zu beeinflussen, etwa indem Kandidaten schlecht gemacht oder Falschinformationen verbreitet werden. In den USA werden bei den Zwischenwahlen am Dienstag ein neuer Kongress sowie zahlreiche Gouverneure gewählt und Tausende weitere politische Ämter auf Bundesstaats- und Kommunalebene vergeben.
USA setzten hohe Belohnung aus
Im Juli setzte das US-Außenministerium eine Belohnung von bis zu zehn Millionen Dollar aus für Informationen über Prigoschin im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Einmischung in US-Wahlen. Er ist die erste Person, die sich mit solchen Vorwürfen konfrontiert sieht und eine Einflussnahme zugibt.
Aus US-Regierungskreisen verlautete, russische Bemühungen seien bekannt, Narrative zu streuen, die die Demokratie untergraben und Zwietracht und Spaltung säen sollen. Es sei nicht überraschend, dass Russland am Vorabend der Wahl seine Anstrengungen in dem Bereich herausstelle, sagte eine ranghohe Gewährsperson.
Prigoschin auf Sanktionslisten des Westens
Prigoschin ist auch bekannt als "Putins Koch". Seine Cateringfirma hat mehrere Verträge mit dem Kreml. Jahrelang hielt er sich im Hintergrund. Erst seit kurzem rückte er verstärkt in die Öffentlichkeit, unter anderem mit Kritik an russischen Generälen wegen deren Kriegsführung in der Ukraine.
Im September gab er zudem zu, Gründer der Kreml-nahen Wagner-Truppe zu sein, die in Syrien, der Ukraine und Afrika aktiv ist. Sein Name steht auf Sanktionslisten der Europäischen Union, Großbritanniens und der USA.
Mit Material von AFP, AP und Reuters
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