Der für seine engen Verbindungen zu Wladimir Putin bekannte russische Unternehmer Jewgeni Prigoschin hat sich zur Gründung der Söldner-Truppe Wagner bekannt - und deren Einsätze in Ländern in Europa, Nahost und Afrika bestätigt. Er habe die Gruppe im Mai 2014 gegründet, um Kämpfer in den ukrainischen Donbass zu schicken, erklärte Prigoschin in einer Mitteilung seines Unternehmens. Ab diesem Zeitpunkt sei "eine Gruppe von Patrioten" geboren, die "später den Namen bataillonstaktische Gruppe Wagner" erhalten habe.
Moskau bestritt bislang Verbindungen zur Wagner-Gruppe
Prigoschin hatte zuvor mehrfach Verbindungen zur Wagner-Gruppe bestritten. Mehrere westliche Staaten und russische Medien werfen Prigoschin seit langem vor, die Wagner-Gruppe zu finanzieren. Wagner-Kämpfer waren laut verschiedenen Berichten unter anderem in Syrien, Libyen, der Ukraine und Zentralafrika. Prigoschin selbst sprach davon, dass die Wagner-"Jungs" zu einer "Säule unseres Vaterlandes" geworden seien. Sie hätten "das syrische Volk verteidigt, andere Völker in arabischen Ländern, die Benachteiligten in Afrika und Lateinamerika".
Die paramilitärische Wagner-Gruppe steht seit Jahren im Verdacht, an verschiedenen Konfliktschauplätzen im Verborgenen für den Kreml zu arbeiten und dabei besonders brutal vorzugehen. Den Kämpfern werden Folter und Mord vorgeworfen, unter anderem bei Einsätzen in Syrien. Moskau hat stets jegliche Verbindung mit paramilitärischen Gruppen verneint.
Prigoschin rekrutiert Häftlinge aus Gefängnissen
Prigoschin selbst war eine Zeit lang einer der Lieferanten der Küchen im Kreml, was ihm den Spitznamen "Putins Koch" einbrachte. Vor einigen Tagen sorgte ein Video für Schlagzeilen, in dem er dabei zu sehen sein soll, wie er in einem russischen Gefängnis Häftlingen einen Deal vorschlägt. "Wenn ihr sechs Monate bei uns mitmacht, dann seid Ihr frei", versprach er ihnen. Zugleich drohte er, diejenigen, die es sich in der Ukraine anders überlegen sollten, als Deserteure erschießen zu lassen.
Später verteidigte Prigoschin die Strategie, Häftlinge an die Front zu schicken. An seine Landsleute gewandt sagte er: "Entweder machen das private Militärunternehmen und Häftlinge - oder eure Kinder." Kurz darauf verkündete Präsident Putin eine Mobilmachung, von der viele Männer in Russland betroffen sind.
(mit Informationen von AFP)
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