Europäische und US-amerikanische Reedereien haben offenbar im großen Stil Tankschiffe an Russlands sogenannte Schattenflotte verkauft. Zu diesem Ergebnis kommt das internationale Rechercheprojekt Shadow Fleet Secrets, an dem in Deutschland NDR, WDR und SZ beteiligt waren. Die Schattenflotte besteht aus Öltankern, mit denen Russland die westlichen Sanktionen umgeht, die infolge des Ukraine-Kriegs verhängt worden waren.
- Zum Hintergrund von tagesschau.de: Milliardengeschäft für westliche Reeder
Mehr als 200 Millionen Euro für deutsche Reedereien
Den Recherchen zufolge wurden seit Beginn des russischen Angriffskrieges insgesamt mehr als 200 alte Tankschiffe an die russische Schattenflotte verkauft. Damit wurden zwischen 2022 und 20024 insgesamt mindestens sechs Milliarden US-Dollar eingenommen.
Auch deutsche Reedereien beteiligten sich an den umstrittenen Geschäften und verdienten mehr als 200 Millionen Euro.
Der Verkauf von Tankern an die russische Schattenflotte ist nicht verboten, solange es sich bei den neuen Eignern nicht um russische oder um sanktionierte Unternehmen handelt. Oft ist das wegen komplexer Unternehmensstrukturen aber nicht nachvollziehbar.
Schattenflotte birgt mehrere Risiken
Die Schattenflotte umfasst insgesamt mehr als 650 nicht registrierte Öltanker. Das birgt auch ein hohes Umweltrisiko, da die Schiffe oft alt und in schlechtem Zustand sind. Moskau soll sie außerdem für Attacken auf kritische Infrastruktur in der Ostsee einsetzen.
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