Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) plant strengere Vorgaben für mehr Tierschutz in der Landwirtschaft und bei Haustieren. Ein Entwurf für eine Reform des Tierschutzgesetzes wird derzeit in der Ampel-Regierung abgestimmt, wie eine Ministeriumssprecherin in Berlin sagte.
Verbesserungen beim Tierschutz haben laut der Sprecherin hohe Priorität, weil es im Umgang mit Tieren nach wie vor viele Defizite gebe. Geplant ist demnach unter anderem ein grundsätzliches Verbot der Anbindehaltung von Rindern, die sich frei bewegen können sollten.
Videoaufnahmen in Schlachthöfen sollen verpflichtend werden
Im Blick stehen laut Ministerium außerdem eine Verpflichtung zu Videoaufnahmen in Schlachthöfen und schärfere Vorgaben zu Eingriffen wie dem Kürzen der Ringelschwänze von Ferkeln. Verboten werden soll zudem das Schlachten hochträchtiger Schafe und Ziegen.
Auch Haustiere sollen besser geschützt werden
Bei Haustieren stehe im Mittelpunkt, die Herkunft von Tieren besser zurückverfolgen zu können und so zum Beispiel illegalen Welpenhandel wirksamer zu unterbinden. Kommen sollen Regelungen für Anbieter von Online-Plattformen, wie die Sprecherin erläuterte.
Geregelt werden sollen auch Grundlagen für eine verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung von Katzen und Hunden. Untersagt werden soll, dass Tiere, die aus quälerischen Zuchtmethoden stammen, auf Ausstellungen präsentiert werden. Das soll die Nachfrage nach diesen Tieren senken.
Koalition will "bestehende Lücken" schließen
SPD, Grüne und FDP haben im Koalitionsvertrag vereinbart, "bestehende Lücken" in der Nutztierhaltungsverordnung zu schließen und das Tierschutzgesetz zu verbessern. Unter anderem soll es spätestens in zehn Jahren beendet sein, dass Tiere im Stall angebunden bleiben.
Mit Informationen von dpa
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