Im Fall des Brands in einem Umspannwerk, der zur Schließung des Londoner Flughafens Heathrow geführt hat, ermittelt nun die Anti-Terror-Polizei. Zwar gibt es laut den Anti-Terror-Ermittlern noch keine Hinweise auf eine vorsätzliche Tat. Dennoch wurde eine Untersuchung eingeleitet.
Kritische nationale Infrastruktur betroffen
Die Anti-Terror-Einheit verfüge über spezialisierte Ressourcen und Fähigkeiten, die helfen könnten, die Brandursache schnell zu finden, teilte die Polizei mit. Die Londoner Metropolitan Police begründete die Entscheidung für die Anti-Terror-Einheit mit den Auswirkungen des Feuers auf kritische nationale Infrastruktur.
Flugbetrieb läuft langsam wieder an
Wegen des Stromausfalls war der Flughafen Heathrow bis Freitagabend geschlossen. Hunderttausende Passagiere mussten ihre Reisepläne ändern. Sie wurden aufgerufen, nicht zum Flughafen zu kommen.
Heathrow sollte ursprünglich bis Mitternacht geschlossen bleiben. Am frühen Abend landete jedoch ein erstes Flugzeug – nach dem etwa 18 Stunden dauernden Stillstand.
Mehr als 1.300 Flüge von und nach Heathrow und etwa 200.000 Passagiere waren der Nachrichtenagentur PA zufolge von den Folgen des Stromausfalls betroffen. So seien etwa alle Flüge der Lufthansa Group für Freitag von und nach London-Heathrow annulliert worden, erklärte ein Konzernsprecher auf Anfrage von Reuters.
Die Passagiere dürften die Folgen noch einige Tage zu spüren bekommen, während die Fluggesellschaften daran arbeiten, Flugzeuge und Besatzungen neu zu koordinieren. "Wir hoffen, dass wir morgen wieder einen vollständigen Betrieb durchführen können", hieß es vom Flughafen.
Heathrow: Energieverbrauch einer Kleinstadt
"Unsere Priorität bleibt die Sicherheit unserer Passagiere und derjenigen, die für den Flughafen arbeiten", hieß es in einem Statement des Airports. Heathrow verbrauche als Europas geschäftigster Flughafen so viel Energie wie eine kleine Stadt, deswegen brauche es Zeit, um den Betrieb wieder sicher und vollständig zum Laufen zu bringen. "Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten, die durch diesen Vorfall entstanden sind." London-Heathrow ist der fünftgrößte Flughafen der Welt.
Flughafenverband fordert besseren Schutz in Deutschland
In München landeten zunächst drei Langstreckenflüge, die eigentlich nach Heathrow gehen sollten, wie eine Sprecherin sagte. Ansonsten seien alle für heute geplanten Flüge zwischen dem Flughafen München und London Heathrow abgesagt worden. Konkret seien davon 16 Starts und 17 Landungen betroffen.
Der Flughafenverband ADV forderte derweil einen besseren Schutz der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland. Der Vorfall zeige, dass kritische Infrastrukturen trotz aller Vorkehrungen verwundbar seien. "Ein Flughafen kann sich nicht vollständig selbst versorgen und ist auf externe Versorgungsnetzwerke angewiesen", sagte Beisel. Die Politik müsse beim künftigen Gesetz zum Schutz kritischer Infrastrukturen in Deutschland hier auf Verbesserungen zielen.
Mit Informationen von Reuters, AFP, AP und dpa.
Im Video: Flughafen Heathrow - über 1.000 Flüge gestrichen oder umgeleitet
Eine gesperrte Straße am Flughafen Heathrow in London.
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