Papst Franziskus beim Weltjugendtag in Lissabon
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Papst Franziskus beim Weltjugendtag in Lissabon

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Schlussappell von Papst Franziskus an Jugend: "Habt keine Angst"

Mit einem Aufruf von Papst Franziskus an junge Leute ist der 37. Weltjugendtag in Lissabon am Sonntag zu Ende gegangen. "Habt keine Angst!", so die Hauptbotschaft des Oberhaupts der katholischen Kirche zum Schluss des sechstägigen Treffens.

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Papst Franziskus hat am Sonntagmorgen die Abschlussmesse des 37. Weltjugendtages gefeiert. Zum Ende der Veranstaltung in Lissabon sagte der Pontifex: "Jesus selbst schaut euch jetzt an, er, der euch kennt und in euer Inneres blickt. Er sagt euch heute an diesem Weltjugendtag in Lissabon: Habt keine Angst!" Laut den Veranstaltern waren rund 1,5 Millionen Pilgerinnen und Pilger zum Abschluss-Gottesdienst in den Tejo-Park gekommen. Gemeinsam mit dem Hauptzelebranten am Altar, dem Lissaboner Kardinal Manuel Clemente, konzelebrierten etwa 700 Bischöfe und 10.000 Priester.

In Lissabon waren Teilnehmer aus rund 190 Ländern angemeldet. Mehr als 8.000 portugiesische Gastfamilien beherbergten rund 30.000 Pilger in ihren eigenen vier Wänden. Der Weltjugendtag hatte am Dienstag begonnen und wurde bunt und lebendig gefeiert. Dominierend waren Bilder der Ungezwungenheit. Papst Franziskus wirkte nach den Sorgen der vergangenen Wochen um seinen Gesundheitszustand gelassen und spontan.

Auch sexualisierte Gewalt war Thema

"Bei allem Schönen sind die Probleme auf dem Weltjugendtag nicht ausgeklammert worden", hatte der Vorsitzende der Jugendkommission der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Wübbe, bereits am Samstag bilanziert. Gerade das Thema sexualisierter Gewalt war nach Darstellung des Osnabrücker Weihbischofs in Lissabon präsent. BDKJ-Bundespräses Stefan Ottersbach sagte, es sei "eine tiefe Enttäuschung über sexualisierte Gewalt in der Kirche und deren Vertuschung" spürbar gewesen: Viele seien wegen fehlender Reformen frustriert, "besonders im Blick auf Machtstrukturen, die Anerkennung queerer Menschen und die Gleichberechtigung von Frauen und nonbinären Personen". Viele junge Menschen thematisierten außerdem die Frage, ob und wie lange sie selbst noch in dieser Kirche bleiben könnten. Der Papst selbst traf in Lissabon auch Opfer sexuellen Missbrauchs.

Papst beklagt Fehlen von Friedenskurs in EU

Franziskus lenkte zudem wiederholt die Aufmerksamkeit auf den Krieg in der Ukraine. In seiner ersten Rede in Lissabon hatte Franziskus am Mittwoch "das Fehlen eines mutigen Friedenskurses" in der Europäischen Union beklagt. In der Abschlussmesse nannte er die Teilnehmenden "ein Zeichen des Friedens für die Welt".

Begegnung mit ukrainischen Jugendlichen

Während des sechstägigen Treffens in der portugiesischen Hauptstadt kam der Papst neben den Auftritten vor großem Publikum unter anderem mit ukrainischen Jugendlichen zusammen. Der 86-Jährige machte auch einen Abstecher in den portugiesischen Wallfahrtsort Fátima, wo er mit kranken Jugendlichen den Rosenkranz betete.

Nächster Weltjugendtag in Seoul

In Lissabon gab Franziskus auch den Austragungsort des 38. Weltjugendtages bekannt: Dieser soll 2027 in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul stattfinden.

Mit Informationen von epd und KNA

Abschlussgottesdienst in Lissabon
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Papst Franziskus hat mit offiziell rund 1,5 Millionen Menschen die Abschlussmesse beim Weltjugendtag in Lissabon gefeiert.

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