Dänische Premierministerin Mette Frederiksen neben Bundeskanzler Olaf Scholz
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Schutz Grönlands: Dänemark verstärkt Militär in der Arktis

Schutz Grönlands: Dänemark verstärkt Militär in der Arktis

Dänemark rüstet auf: Das Land will seine militärische Präsenz in den Gewässern rund um Grönland erhöhen. Die dänische Regierungschefin Frederiksen vermied es bei einem Besuch in Berlin, die USA direkt als Grund zu nennen.

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Dänemark will umgerechnet knapp zwei Milliarden Euro investieren, um die Sicherheit in der strategisch wichtigen Arktis-Region zu erhöhen. Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen erklärte: "Wir müssen uns der Tatsache stellen, dass es in der Arktis und im Nordatlantik ernsthafte Herausforderungen für die Sicherheit und die Verteidigung gibt."

Aufrüstung in der Arktis

Demnach seien drei neue Schiffe für die arktische Marine geplant, zwei zusätzliche Langstreckendrohnen und Satelliten für eine bessere Überwachung. Nach mehr als einem Jahrzehnt drastischer Kürzungen der Verteidigungsausgaben hat Dänemark im vergangenen Jahr umgerechnet rund 25,5 Milliarden Euro für sein Militär über einen Zeitraum von zehn Jahren bereitgestellt, von denen ein Teil für die Arktis bestimmt ist.

Dänemark ist zwar für die Sicherheit und Verteidigung Grönlands verantwortlich, hat aber bisher nur begrenzte militärische Kapazitäten auf der Insel: vier veraltete Inspektionsschiffe, ein Challenger-Überwachungsflugzeug und zwölf Hundeschlittenpatrouillen, die ein Gebiet überwachen sollen, das viermal so groß ist wie Frankreich.

Dänemarks Ministerpräsidentin Frederiksen bei Kanzler Scholz

Bei einem Berlin-Besuch der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erneut alle territorialen Expansionsbestrebungen verurteilt – wer auch immer sie verfolgt. Er sagte: "Grenzen dürfen nicht mit Gewalt verschoben werden – to whom it may concern." Mit Blick auf die von US-Präsident Donald Trump geäußerten Gebietsansprüche in Panama, Kanada und Grönland hatte sich Scholz in den vergangenen Wochen mehrfach ähnlich geäußert.

Ministerpräsidentin Frederiksen ging in der Pressebegegnung mit Scholz nicht näher auf die Aufstockung des Arktis-Militärs ein. Sie betonte allerdings die wachsende Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit und Verteidigungsfähigkeit: "Es liegt an Europa, die Zukunft unseres Kontinents zu definieren, und ich denke, wir müssen mehr Verantwortung für unsere eigene Sicherheit übernehmen." 

Trumps Gebietsansprüche an Grönland

Trump hatte in den vergangenen Wochen mehrfach erklärt, das autonome dänische Territorium Grönland übernehmen zu wollen – und militärische Schritte dabei nicht ausgeschlossen. Die USA brauchen das Gebiet laut Trump für ihre "nationale Sicherheit". Die riesige Insel in der Arktis mit ihren rund 57.000 Einwohnern ist von strategischer Bedeutung für die USA. Zudem sind die Bodenschätze Grönlands begehrt.

Mit Informationen von Reuters, dpa und AFP

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