Die Übung "Steadfast Noon" ist nicht neu, sie wird einmal im Jahr, immer im Oktober abgehalten. Und sie ist auch in diesem Jahr nicht als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verstehen, wie die Nato betont. Scharfe Waffen werde man bei dem Manöver nicht einsetzen, es handele sich vielmehr um eine routinemäßige Ausbildungsmaßnahme, die in mindestens 1.000 Kilometer Entfernung zu russischen Grenzen abgehalten werde, heißt es.
Nukleare Abschreckung spielt wichtige Rolle
Die Schlagkraft der Nato, derer man sich im Rahmen dieses Manövers vergewissern will, soll aber offenbar auch dem Kreml nicht entgehen. Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte vor wenigen Tagen, Russlands Krieg gegen die Ukraine sei eine Erinnerung an die wichtige Rolle, die die Atomwaffen bei der Abschreckung spielten. Und "Steadfast Noon" werde dazu beitragen, Glaubwürdigkeit, Wirksamkeit und Sicherheit der nuklearen Abschreckung zu gewährleisten.
Vom Kampfjet bis zum Langstreckenbomber
Schauplatz des Manövers, das bis zum 26. Oktober läuft, wird in diesem Jahr Nato-Angaben zufolge insbesondere der Luftraum über Italien, Kroatien und dem Mittelmeer sein. Etwa 60 Flugzeuge werden daran beteiligt sein, darunter moderne Kampfjets, aber auch Überwachungs- und Tankflugzeuge sowie Langstreckenbomber vom Typ B-52. An der Übung nehmen 13 Bündnismitglieder teil, auch Deutschland.
Atomwaffen sicher an Kampfjets montieren
Wie das Manöver genau ablaufen wird, dazu macht die Nato keine Angaben. Laut Militärexperten übt das Bündnis im Rahmen von "Steadfast Noon", wie US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert und unter die Kampfjets montiert werden. Bei den Übungsflügen sind allerdings keine Bomben an Bord der Maschinen.
In Europa stationierte US-Atomwaffen können im Ernstfall übrigens auch von Flugzeugen der Partnerstaaten abgeworfen werden. Das sieht die sogenannte nukleare Teilhabe der Nato vor. Solche Atomwaffen der USA sollen offiziell unbestätigten Angaben zufolge etwa in Norditalien, in Belgien sowie in den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel lagern.
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