Der einst auch am Staatsballett in München gefeierte Solist Wladimir Schklajrow ist in St. Petersburg nach einem Sturz vom Balkon gestorben. Der Publikumsliebling sei auf "tragische Weise" ums Leben gekommen, teilte das weltberühmte Mariinski-Theater in St. Petersburg mit. "Dies ist ein großer Verlust nicht nur für das Ensemble des Theaters, sondern für die gesamte Ballettkunst von heute", hieß es in einer Mitteilung zum Tod des 39-Jährigen.
Schklajrow habe sein grenzenloses Talent 20 Jahre lang dem Mariinski-Ballett geschenkt. Er war laut russischen Medien 2016 bis 2017 auch am Bayerischen Staatsballett engagiert und gastierte danach noch in München.
"Schklajrow liebte das Leben"
Russische Medien berichteten unter Berufung auf das Theater, dass der für seine romantischen Prinzenrollen bekannte Tänzer an diesem Montag habe operiert werden sollen. Er sei am Samstag vom Balkon seiner Wohnung in der fünften Etage gefallen, hieß es. Demnach gingen Kollegen von einem Unglücksfall aus. Der Tänzer soll unter Rückenproblemen gelitten und starke Schmerzmittel eingenommen haben.
"Er ging auf den Balkon, um Luft zu schnappen und zu rauchen, verlor das Gleichgewicht (sehr schmaler Balkon) und fiel hinunter", schrieb die frühere Ballerina Irina Bartonowskaja in sozialen Netzwerken. "Schklajrow liebte das Leben, die Familie, liebte die Kinder und das Publikum", schrieb sie über den Familienvater.
Prämierter Ballerino – und wohl Kriegsgegner
Der Tänzer war Träger zahlreicher renommierter internationaler Ballettpreise und wurde als außergewöhnliches Talent gefeiert. Aufsehen erregte schließlich auch seine Kritik an dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, gegen den sich Schklajrow 2022 auf den sozialen Medien positioniert hatte, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete (externer Link). Es war ein ungewöhnliches Statement aus der Welt des Balletts, die weitestgehend als unpolitisch gilt.
Das Mariinski-Theater soll derweil laut Bericht des "Spiegel" (externer Link) darauf verwiesen haben, wie wichtig Shklyarov die Auszeichnung als "Verdienter Künstler Russlands" gewesen sei.
Mit Informationen von dpa
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